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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Augenblick keine Meinungsverschiedenheiten mehr zwischen uns, oder?« Und sie marschierte vor ihm her in die Küche.
    Er folgte ihr etwas langsamer und stand dann kurz an den Türrahmen gelehnt da. Sie hatte die Laterne auf den Tisch gestellt und stocherte am Kamin in der Glut. Ihr Körper war in dem dünnen Nachthemd vor dem Licht des Feuers deutlich zu erkennen, und die bezaubernde Rundung ihrer Hüften raubte ihm den Atem. Als die ersten hellen Flammen flackerten, richtete sie sich auf und wandte sich ihm zu. Ihre Brüste hoben den dünnen Stoff, und ihre Brustwarzen waren als dunklere Kreise durch das zarte Weiß zu erkennen.
    »Ich glaube, das Feuer reicht, um ein Messer zum Ausbrennen der Wunde ... Ist irgendwas?« Ihre Augen weiteten sich besorgt, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
    Er strich sich mit beiden Händen durchs Haar. »Ich komme allein zurecht. Geh jetzt hinauf ins Bett.«
    »Aber das können Sie doch nicht«, sagte sie und kam auf ihn zu. »Die Wunde muß richtig gereinigt werden, und ich weiß, wie.«
    Er streckte eine Hand aus, als wolle er sie sich vom Leib halten. »Das kann Samuel machen. Geh ins Bett.«
    »Aber es ist doch dumm, ihn zu wecken, wenn ich schon hier bin.«
    Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie aussah ... was sie ihm anzubieten schien. Wie konnte sie mit siebzehn Jahren noch so unschuldig sein? Aber dann dachte er an ihr Leben ... zehn Jahre in einem Internat, nur unterbrochen durch jeweils ein paar Tage zu Weihnachten am Bett ihrer einsiedlerischen Mutter.
    Wie konnte sie von der Wirkung wissen, die sie auf Männer hatte?
    Und außer ihm gab es niemanden, der es ihr gesagt hätte. Er sprach mit bemühter Ruhe. »Ich möchte, daß du in dein Zimmer hinaufgehst und einen Morgenmantel überziehst. Und ich möchte nicht, daß du noch einmal so leicht bekleidet durch dieses Haus gehst.«
    Verwirrung, gefolgt von Kummer, verdunkelte ihre Augen. Sie sah an sich hinab, entdeckte die weiche Rundung ihrer Brüste, den dunkleren Schatten in ihrem Schoß. Ihre Wangen hatten sich rosa gefärbt, als sie wieder zu ihm aufsah und unbeholfen sagte: »Aber es war nicht kalt, und ich hatte nicht damit gerechnet, jemanden zu treffen.«
    »Das verstehe ich. Aber tue es nicht noch einmal.« Er ging zum Tisch und setzte sich, hob das verletzte Bein auf einen Stuhl. »Beeil dich. Ich hinterlasse überall Blutflecken, und es tut höllisch weh.«
    Chloe sah sich im Raum um. An einem Haken an der Hintertür hing ein langer Mantel, der am Saum voller Schlamm war. Sie schob die Arme in die Ärmel und wickelte sich in die Weite des Stoffes. »Sind sie auch hiermit zufrieden, Sir?«
    Er sah auf und konnte trotz der eben noch das Zimmer erfüllenden Spannung ein Lächeln nicht unterdrücken. »Du siehst aus wie ein einsames Landstreicherkind, Mädel.«
    »Also nicht mehr provozierend?«
    Trotz ihrer Unschuld hatte sie doch schnell zwei und zwei zusammengezählt. »Überhaupt nicht«, meinte er nur. Sie war nur noch unglaublich anziehend, nicht mehr herausfordernd. »Laß uns die Sache hinter uns bringen, ja?«
    Sie nahm ein Messer aus der Schublade und ging zum Feuer. Es war still in der Küche. Hugo erduldete den Schmerz tonlos, als sie die punktförmigen Wunden mit der glühendheißen Messerspitze öffnete. Er hatte schon Schlimmeres erlebt und lenkte sich dadurch ab, daß er ihre erstaunliche Geschicklichkeit bewunderte. Sie bewegte sich sicher und ohne zu zögern, und während sie eindeutig versuchte, ihm so wenig Schmerzen wie möglich zu bereiten, schreckte sie auch nicht davor zurück, zu tun, was nötig war.
    »Haben Sie vielleicht Brandy, den ich auf die Wunde tun könnte, bevor ich sie verbinde?«
    »Das ist Verschwendung.« Er lehnte sich mit einem erleichterten Seufzer zurück, als Chloe fertig war. »Ich trinke ihn lieber.«
    »Trinken Sie nicht zu viel Brandy?« fragte sie ernst.
    »Wahrscheinlich. In der Bibliothek steht eine Flasche.« Dante trottete hinter ihr her aus der Küche, und er lehnte sich zurück und versuchte, weder an das pochende Bein noch an seine beunruhigende Erregung zu denken. Eine Gouvernante in einem diskreten, für eine Dame geeigneten Haus in Bolton oder Oldham wäre das Richtige. Dort würde es auch andere Familien mit Töchtern geben, die in die Gesellschaft eingeführt werden mußten, und da gehörte natürlich auch Chloe hin. Das war zwar nicht London, aber sie wäre in Sicherheit und würde mit etwas Glück auch einen passenden Heiratskandidaten finden,

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