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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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der ihm die Verantwortung abnahm, die Elizabeth ihm übertragen hatte.
    Chloe erwachte am nächsten Morgen durch das Miauen von Beatrice, die vergeblich auf den Hinterbeinen stehend versuchte, die Türklinke zu erreichen.
    »Kluges Tier«, sagte Chloe und stieg aus dem Bett. »Findest du selbst den Weg nach draußen?« Sie öffnete die Tür.
    Beatrice hatte keine Lust zu antworten, sondern lief durch den Flur davon, Dante direkt hinter ihr. Der Papagei rief einen wenig schmeichelhaften Morgengruß herüber und schüttelte seine Federn. Sie kratzte ihn am Ohr, und er pfiff ihr zu.
    Chloe stieg in Unterrock und Strümpfe und ihr scheußliches Serge-Kleid. Wasser zum Waschen würde sie wahrscheinlich aus der Küche holen müssen. Sie bürstete sich das Haar und begann dann wie immer, es zum Zopf zu flechten, da fiel ihr ein, daß Sir Hugo sie gestern lieber mit offenem Haar hatte sehen wollen. Sie hatte schon beschlossen, daß sie sich bemühen würde, alles zu tun, was ihrem Vormund gefiel, da ihre Pläne schließlich von seiner Zustimmung abhingen.
    Samuel war allein in der Küche, als sie hereinkam. »Ich verhungere«, kündigte sie an.
    »Das scheine ich schon mal gehört zu haben.« Samuel sah nicht von seiner Beschäftigung mit der Glut am Kamin auf. »In der Speisekammer werden Sie vermutlich etwas finden.«
    Chloe stellte Schinken, einen Leib Brot, einen Teller mit Butter und einen Krug Milch auf den Tisch. »Hat Sir Hugo schon gefrühstückt?«
    »Ich glaube nicht. Er hat Besuch bekommen und ist weggegangen. Was ist mit seinem Bein passiert?«
    »Dante hat ihn gebissen.« Chloe schnitt ein dickes Stück Schinken ab.
    Samuel hatte sich bei ihren letzten Worten umgedreht und sah sie mit unbewegter Miene an. »Warum denn das?«
    Chloe zuckte die Schultern und legte die Schinkenscheiben auf das gebutterte Brot. »Irrtümlich.« Sie füllte einen Becher mit Milch und biß herzhaft in das Brot.
    »Eigenartiger Irrtum«, murmelte Samuel und wandte sich wieder seinem Feuer zu.
    Chloe fragte sich, ob sie wohl noch mehr erklären müßte. Samuel hatte eindeutig selbst seine Schlüsse gezogen und war der Sache wahrscheinlich recht nah gekommen; er wußte, wie sehr Dante an seiner Besitzerin hing.
    Lassen wir’s lieber, beschloß sie und tauchte die Nase in ihren Milchbecher.
    »Ich gehe nach draußen«, meinte sie, worauf Samuel nur grunzte. Mit dem restlichen Stück ihres Schinkenbrotes ging sie aus der Küche, um nach Beatrice und Dante zu sehen, aber Beatrice kam ihr schon in der großen Eingangshalle entgegen. »Ich bringe dir gleich Frühstück«, rief sie hinter der Katze her, die auf dem Rückweg zu ihrem Wurf war. Beatrice horchte, dann ging sie weiter.
    An der offenen Tür blieb Chloe stehen und sah in den Hof hinaus. Hugo stand draußen und sprach mit zwei Männern auf ihren Pferden. Sie erkannte den älteren der beiden sofort, und es war nicht schwierig zu raten, wer der zweite war, auch wenn sie die beiden seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte.
    Ihr Schinkenbrot fest in der Hand ging sie langsam die Stufen hinunter. Dante lief eifrig wedelnd über den Hof auf sie zu.
    Jasper Gresham stand der Treppe zugewandt und sah sie als erster. Er war ein gutaussehender Mann, wie es auch sein Vater gewesen war, auch wenn seine Züge eine gewisse Schwere besaßen und seine Haut etwas zu dunkel getönt war, so daß man ihm ansah, daß er ein ausschweifendes Leben führte. Aber sein Blick war wirklich beunruhigend, seltsam hell und flach, und nie ausdauernd genug, um einen Ausdruck deutlich erkennbar zu machen. Er flog hierhin und dorthin, heftete sie nie fest auf etwas und machte doch den Eindruck, als sehe er alles.
    »Ah«, sagte er wohlwollend. »Der Gegenstand unseres Gesprächs nähert sich.«
    Hugo drehte sich heftig um und sah sie finster an. »Was tust du hier?«
    Chloe blieb stehen bei seinem beunruhigend rauhen Empfang. Dann hob sie das Kinn. »Verzeihung, Sir Hugo, aber ich wußte nicht, daß mir der Hof verboten ist.«
    Noch bevor er antworten konnte, sagte Jasper: »Hallo, kleine Schwester, sieh mal einer an - du bist wirklich erwachsen geworden. Wie geht es dir denn?« Er schwang sich vom Pferd, nahm ihre Schultern und küßte sie auf die Wange.
    Dante knurrte plötzlich. Hugo trat einen Schritt vor. Er kannte Jasper Gresham. Er wußte, wie er die Frauen um den Finger wickeln konnte. Dann beherrschte er sich. An diesem sonnigen Morgen auf dem Hof seines Hauses würde nichts geschehen, besonders, wenn

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