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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Haus lassen wollen, mußte ich zu ihm gehen. Ich konnte ihn doch nicht einfach so weiterheulen lassen.«
    »Was für ein Unsinn«, sagte er. »Geh sofort hinauf ins Bett.«
    »Nicht ohne Dante«, sagte sie schlicht. »Ich habe kein Auge zugetan, weil er so gejault hat. Kein Mensch kann dabei schlafen. Und jetzt bin ich so müde, daß ich genausogut hier schlafen kann.«
    »Du wirst nicht im Stall schlafen«, stellte er fest, während er mit in die Hüften gestemmten Händen über ihr stand und sich leicht auf den Fußballen hin und herwiegte.
    Chloe betrachtete ihn eindringlich, um herauszufinden, wie ernst er es meinte. Er hatte sie gewarnt, ihn nicht herauszufordern, aber diesmal hatte sie noch einen Trumpf im Ärmel. »Gute Nacht«, sagte sie mit einem süßen Lächeln und legte sich wieder hin.
    »Du sture kleine Göre!« Wütend beugte er sich zu ihr herunter, legte den Arm um ihre Taille und hob sie hoch. Und da geschahen zwei Dinge ganz schnell hintereinander. Das Gefühl ihrer Haut unter dem dünnen Stoff ihres Nachthemds, der Duft ihres Haares und der brennende Druck ihres Körpers in seinen Händen lösten einen Schwindel in seinem Kopf aus, wie es selbst der Brandy nicht vermocht hätte, und während er noch mit seinen erschütterten Sinnen rang, sprang Dante plötzlich auf, ein knurrender Haufen Fell und Stroh, und grub seine Zähne in Hugos Wade.
    Hugo schrie auf und taumelte zurück, dabei ließ er Chloe los, die auf den Boden sank.
    »Aus.«
    Chloes ruhiger, knapper Befehl hatte eine sofortige Wirkung auf Dante, der seine Zähne öffnete, Hugo aber weiterhin mit hochgezogenen Lefzen anknurrte.
    »Verdammt!« fluchte Hugo und untersuchte seine blutende Wade.
    »Oje, ich hatte nicht erwartet, daß er Sie beißen würde.« Chloe kniete sich neben ihn. »Ich wußte, daß er mich beschützen würde, aber ...« Sie beugte sich über die Wunde. »Ganz schön tief.«
    »Das weiß ich! Und wovor beschützen, wenn ich fragen
    darf?«
    Sie lehnte sich in der Hocke zurück, sah zu ihm auf und sagte einfach: »Davor, daß Sie mich zwingen wollten, etwas zu tun, das ich nicht tun wollte.«
    »Wenn Sie auch nur eine Minute lang glauben, daß ich mich von diesem Köter in meinem Umgang mit Ihnen einschüchtern lasse, Miss Gresham, dann täuschen Sie sich«, stellte er mit finsterer Miene fest.
    An dieser Stelle schien es ihr zweckmäßig, jede weitere Auseinandersetzung zu vermeiden. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie sich von überhaupt etwas einschüchtern lassen«, sagte sie wahrheitsgemäß und stand auf. »Wir sollten besser in die Küche gehen, damit ich die Wunde versorgen kann.« Sie nahm die Laterne. »Können Sie gehen? Oder soll ich Ihnen einen Stock suchen?«
    »Ich kann gehen«, sagte er knapp und humpelte zur Stalltür.
    Dante lief ihnen voraus über den Hof und die Treppe hinauf zur offenen Tür, wo er erwartungsvoll stehen blieb, um auf seine beiden Begleiter zu warten, die deutlich langsamer vorwärtskamen. Er wedelte eifrig mit dem Schwanz und war kaum noch als das wilde Tier zu erkennen, das er noch vor wenigen Minuten gewesen war.
    Chloe legte ihre kleine Hand unter seinen Ellenbogen, als er die Stufen hinaufhumpelte. Angesichts ihrer unterschiedlichen Körpergröße war das eine absurde Geste. »Ich komme auch ohne Unterstützung zurecht«, fuhr Hugo sie an und versuchte, sein Lachen zu verbergen.
    Dante hob eine Pfote und legte sie auf Chloes Knie, als sie bei ihm ankam. Hugo blieb stehen, aber noch bevor er etwas sagen konnte, flüsterte Chloe: »Bitte, ich verspreche, daß er ganz brav sein wird. Er hat keine Flöhe oder so was und ist wirklich völlig stubenrein.«
    Hugo mußte seine Niederlage offen eingestehen. Er hatte keine Neigung zu Haustieren, von ihren Haaren mußte er niesen, und er verabscheute ihren Geruch, selbst wenn sie sauber waren. Aber sein kleines Mündel hatte ihn geschickt überredet. »Heute nacht kann er hereinkommen«, sagte er mit einem nachgiebigen
    Seufzer, »aber während des Tages will ich ihn nicht unter den Füßen haben.«
    »Oh, danke sehr.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte seine Wange, ihre Augen glänzten im Mondlicht.
    Hugo spürte wieder den Schwindel seiner Sinne und wehrte sich dagegen. »Glaube nicht, daß dir das irgendwelche Rechte gibt«, knurrte er. »Diese Runde geht an dich, aber ich lasse mich nicht ohne weiteres aufs Kreuz legen.«
    »Oh, das will ich auch gar nicht«, sagte sie ernsthaft. »Und außerdem gibt es ja im

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