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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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seinen Arm auf den weichen, fleischigen Hügel neben sich. Betsy schnüffelte und drehte ihren massigen Körper zur Seite, um sich noch tiefer in die Federn zu graben. Erst halb wach lächelte Hugo mit einem undeutlichen Gefühl von Wärme und tätschelte sie ein paarmal freundlich, bevor er zu deutlicheren Bewegungen überging.

Betsy stöhnte einen halbherzigen Protest, gab dann aber nach wie immer. Es war ihre Arbeit, und dieser Kunde war freundlicher und beständiger als die meisten anderen und bezahlte sie großzügig.
    Danach fiel Hugo wieder in einen bewußtlosen Zustand zurück und kam erst eine Stunde später mit einem Ruck plötzlich wieder zu sich. Seine Glieder waren schwer. Betsy war aufgestanden und zündete die Kerzen an. »Zeit zu gehen, Schätzchen«, sagte sie.
    Ihr Unterrock war schäbig und bedeckte kaum ihre schweren Brüste und runden Waden, aber ihr Lächeln war freundlich. »Ich hab’ noch andere Kunden. Schließlich kann ich nicht davon leben, hier die ganze Nacht mit dir zu schlafen, oder?«
    Hugo schloß die Augen und fühlte sich von einer schrecklichen Leere erfüllt. Wenn er allein blieb, würde die Leere ihn verschlucken.
    »Komm zurück ins Bett«, sagte er. »Ich bezahle dich für den Rest der Nacht.«
    »Geht nicht«, sagte Betsy fest. »Das Bett steht jetzt Sal zu. Wir benutzen es abwechselnd, ich bin jetzt dran, auf die Straße zu gehen. Im Sommer ist das gar nicht schlecht, nur im Winter wird’s manchmal ziemlich ungemütlich.« Sie kicherte und beugte sich zu dem angelaufenen Kupferteller vor, der als Spiegel diente, während sie einen Kamm durch ihr zerzaustes Haar zog. »Ich halt’ mich an unsere Abmachung, Schätzchen, schließlich arbeiten Sal und ich jetzt schon seit einem Jahr zusammen.«
    Hugo kam mühsam hoch. Seine Hände zitterten, und das eiserne Band um seinen Kopf wurde noch enger. Er sah sich verzweifelt im Zimmer um.
    »Hier.« Betsy verstand sofort und gab ihm eine Flasche Brandy.
    Hugo kippte den Rest, der noch in der Flasche war, hinunter und wurde sofort etwas ruhiger, der Schmerz ließ nach. »Komm mit mir nach Hause.« Seine Stimme klang flehend. »Ich kann jetzt nicht allein sein, Betsy. Ich bezahle dir die ganze Nacht, und du wirst es viel bequemer haben als auf der Straße.« Er versuchte, freundlich zu lächeln, aber sein Gesicht wirkte wie erstarrt.
    »Und wie komme ich wieder zurück?« fragte Betsy stirnrunzelnd.
    »Ich werde schon dafür sorgen«, versprach er. »Bitte, Betsy, du wirst bestimmt nicht schlecht dabei wegkommen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na gut, warum nicht. Aber ich will eine Guinee für die ganze Nacht. Und noch was extra für die Umstände.«
    »Ganz wie du willst.« Er stand langsam auf, weil er wußte, daß sich das Zimmer um ihn her erst einmal heftig drehen würde. Als es wieder ruhiger wurde, nahm er seinen Mantel und durchsuchte die Taschen. »Hier. Sei ein liebes Mädchen und kaufe unten bei deinem Freund noch eine Flasche von diesem Fusel, während ich mich anziehe.«
    Betsy nahm die Münze und ging im Unterrock hinaus.
    Schließlich ging es sie nichts an, wenn sich einer ihrer Kunden zu Tode trank.
    Hugo konzentrierte sich auf jede Bewegung, während er seine Hosen anzog. Wenn er sich ausschließlich auf die Gegenwart konzentrierte, würde ihn die Leere nicht verschlucken.
    Betsy kam mit dem Brandy zurück, und er nahm noch einen tiefen Schluck. Sofort fühlte er sich kräftiger, und eine freundliche Wärme breitete sich in seinem Inneren aus und schickte die Dämonen dahin zurück, wo sie hergekommen waren.
    Er ging mit Betsy die Treppe hinunter und in die Gasse zu dem Stall, wo sein Pferd stand, den Arm um ihre Schultern gelegt. »Du hast doch nichts dagegen, mit mir zu reiten, Betsy, Schätzchen?« fragte er mit einem Kichern und gab ihr dabei einen freundlichen Klaps auf ihr volles Hinterteil.
    »Ich nicht, aber das Pferd vielleicht«, erwiderte Betsy ebenfalls kichernd. »Hilf mir in den Sattel.«
    Hugo hievte sie hinauf und setzte sich dann vor sie in den Sattel. Das Pferd war ausgeruht und trug das doppelte Gewicht sicher. Hugo zog die Flasche aus dem Mantel und nahm einen tiefen Zug, dann ritten sie los. Er konnte sich nicht erinnern, wie lange er nicht in Denholm gewesen war, wahrscheinlich mehrere Tage.
    Es war eine klare Nacht, die Luft mild und weich, die weiße Straße nach Denholm vor ihnen deutlich zu erkennen. Betsy begann ein schlüpfriges Wirtshauslied zu summen, und Hugo sang mit, während er

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