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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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könnte für die Sache verantwortlich sein?«
    »Das ist doch offensichtlich. Das alles trägt doch klar seine Handschrift«, sagte sie. »Er vergißt niemals eine Beleidigung oder Kränkung, und er hat keine Skrupel in bezug auf die Methoden, mit denen er versucht, sich zu rächen.«
    »Hier, trink das.« Samuel stellte einen Becher Tee vor sie. »Ein Schluck Rum im Tee würde ihr vielleicht auch gut tun«, sagte er zu Hugo.
    »In der Speisekammer ist doch ein Krug mit Rum, oder?«
    »Ich schätze schon.« Samuel holte den Steingutkrug mit dem Rum und goß einen guten Schluck in Chloes Tee. Sein Tee wurde genauso versehen, dann setzte er sich an seinen gewohnten Platz neben den Kamin und schloß die Augen.
    »Einmal hat ein Mann Jasper beleidigt... er wollte ihm ein bestimmtes Pferd nicht verkaufen oder so ... da hat Jasper dafür gesorgt, daß der Bach, der durch seinen Obstgarten floß, umgelenkt wurde. Und ich weiß, daß er die Tränke der alten Red Biddy vergiftet hat und ihre Kuh auch, weil sie ihn einmal verflucht hat.«
    »Woher weißt du diese Dinge?« Hugo setzte sich gerade hin, seine Erschöpfung schien verschwunden. Er hatte bei Jasper alles für möglich gehalten, hatte jedoch nicht gewußt, daß sein böser Charakter so allgemein bekannt war.
    Chloe zuckte mit den Schultern und nippte an ihrem Tee. »Jebidiah, der Wilderer, hat es mir erzählt. Er weiß alles, was los ist.«
    »Mmmm.« Hugo trank schweigend seinen Tee, seine Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. Es sah ganz so aus, als hätte Jasper hiermit begonnen, seine Rache in die Tat umzusetzen, und das Duell würde weitergehen, bis einer von ihnen besiegt war. Das wichtigste war, Chloe zu beschützen. Erst wenn sie sicher aus der Reichweite ihres Bruders verschwunden war, konnte Hugo sich der persönlicheren Vendetta zuwenden, zu der sich die Sache entwickelt hatte.
    Chloe Gresham braucht einen Ehemann ... und zwar bald.
    »Also was werden wir tun?« fragte sie. »Wir können ihm das doch nicht einfach durchgehen lassen, oder?«
    »Was schlägst du vor?« Er lächelte angesichts ihres wilden, entschlossenen Gesichtsausdrucks. »Ich bezweifle, daß er dich so nahe an sich heranlassen wird, daß du ihm ein Messer zwischen die Rippen stechen könntest.«
    »Seinen Heustock entzünden«, sagte sie prompt. »Wie du mir, so ich dir ... aber wir verletzen dabei niemanden«, fügte sie noch hinzu, und plötzlich standen wieder Tränen in ihren Augen. »Was wäre gewesen, wenn du geschlafen hättest, oder wir nicht rechtzeitig wach geworden wären? Oder wenn wir zu spät gekommen wären?«
    »Aber es war Gott sei Dank nicht so«, sagte er tröstend. »Denk nicht darüber nach, was hätte passieren können, Mädel.«
    »Für Rosinante war es zu spät.«
    »Für Rosinante war es schon seit langem zu spät.« Plötzlich stand er auf, und seine Stimme bekam einen völlig neuen Klang. »Du siehst aus wie ein Schornsteinfeger. So kannst du unmöglich ins Bett gehen.«
    »Was meinst du damit?« Aber er hatte die Küche schon verlassen.
    Chloe verfiel in einen erschöpften Dämmerzustand und schlürfte weiter den warmen Tee, bis der Becher leer war. Sie gähnte. »Ich kann keine Minute länger wach bleiben.«
    »Schon noch so lange, bis du dich gewaschen hast«, sagte Hugo von der Küche her. Er hatte den braunen Samtumhang dabei, den sie schon einmal getragen hatte, dazu ein dickes Handtuch und ein Stück Seife. »Komm, Mädel. Es wird ein bißchen kalt sein, aber wir können es ja schnell hinter uns bringen.«
    »Wovon redest du ?« Irgend etwas an dem Glanz in seinen Augen stimmte sie mißtrauisch.
    »Das wirst du gleich sehen«, sagte er, und das Glänzen nahm noch zu, während seine Lippen mit einem geheimen Vergnügen zuckten, das ihr Mißtrauen noch steigerte.
    Samuel stand auf. »Ich verschwinde ins Bett«, sagte er bestimmt.
    »Nein, geh noch nicht, Samuel.« Chloe streckte eine Hand aus, um ihn aufzuhalten.
    Er sah sie an und schüttelte den Kopf. »Sir Hugo hat recht, du siehst wirklich aus wie ein Kaminfeger. Wenn du nicht in den Stall gegangen wärst, wär’ das nicht passiert.«
    »Und ich dachte, du wärst auf meiner Seite«, jammerte Chloe.
    Samuel kicherte und verließ die Küche.
    »Komm, Mädel«, forderte sie Hugo noch einmal auf. »Zeit zum Baden.«
    Chloe hielt sich eisern an der Rückenlehne ihres Stuhles fest und betrachtete Hugo mit äußerstem Mißtrauen. »Ich will nicht baden.«
    »Oh, du täuschst dich, Mädel. Du willst dringend

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