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Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition)

Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition)

Titel: Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Marwood
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war.«
    » Es gibt da ein paar Kollegen aus dem Politikressort, denen es nicht schaden könnte, daran zu denken«, bemerkt Nick.
    Stan lacht.
    » Wie geht’s dem Mädchen?«, fragt Kirsty.
    » Immer noch auf der Intensivstation. Ziemlich zugerichtet. Ihre Luftröhre ist durch die Quetschungen angeschwollen, sodass sie ihr einen Atemschlauch gelegt haben, bis die Schwellung zurückgegangen ist. Außerdem rechnen sie damit, dass sie ein Auge verliert. Irgendwie ist er mit der Zeit immer brutaler geworden, oder?«
    » Na ja, wenn sich Mord noch steigern lässt… Die Ärmste«, sagt Kirsty.
    » Die Glückliche«, korrigiert Stan. » Ohne die jungen Saufköpfe von heutzutage wäre sie tot.«
    » Hast du die Namen der Retter?«
    Er blättert in seinem Block. » Ashok Kumar, dreiundzwanzig, Anthony Langrish, zweiundzwanzig, Ravinder Doal, vierundzwanzig, und noch einer. Wurden im Stardust abgewiesen, weil sie Turnschuhe trugen. Gott segne die Türsteher der Südküste!«
    » Victor Cantrell, also«, meint Kirsty. » So hieß er doch, oder? Der Typ, den sie schon mal vernommen haben?«
    » Ja«, bestätigt Stan. » Aber den Namen würde ich vorläufig noch raushalten. Ich hab keine Lust, dass wir eine Verleumdungsklage an den Hals kriegen.«
    » Vor allem du nicht«, sagt Nick.
    Sie verdreht die Augen. » Sei beruhigt. Okay, aber … Im Funnland angestellt, lebt in der Stadt, verkehrt im Cross Keys, beliebt, keiner wäre je auf ihn gekommen, richtig? Hast du die Adresse mitbekommen, bevor er freigelassen wurde?«
    » Jawoll«, erwidert Stan. » Ich werde dort später mal aufkreuzen. Die beste Methode, um zu verifizieren, ob er zu Hause ist, würde ich sagen.«
    » Und wie sein Frauchen reagiert«, ergänzt Nick.
    » Also momentan geht sie nicht an die Tür«, sagt Stan. » Die Vorhänge sind fest zugezogen.«
    » Die Ärmste«, bemerkt Kirsty. » Ich frage mich, wie sie sich heute wohl fühlt.«
    » Schuldig, würde ich meinen«, sagt Nick. » Würdest du das nicht?«
    » Wieso?«
    » Na komm, sie muss doch einen Verdacht gehabt haben.«
    » Wieso?«, wiederholt sie. » Das ist ja wohl ein bisschen hart, oder?«
    Sie erinnert sich an den Ausdruck purer Verständnislosigkeit im Gesicht ihrer Mutter, als sie den Streifenwagen vorfahren sah. Erinnert sich an das aufdämmernde Entsetzen, als sie sich umdrehte und ihre Tochter ansah und begriff, warum sie gekommen waren. Denkt an Jim und die Kinder, und ihr wird übel. » Viele Partner haben keinen blassen Schimmer.«
    » Und wenn, würden sie es ja auch ganz bestimmt sagen«, gibt er zurück.
    » Egal, sie hängt auf jeden Fall mit drin und wird nicht viel Freude haben. Ich glaube nicht, dass die Leute hier in der Gegend zum Geschlecht der Einfühlsamen gehören.«
    In die Menschenmenge am Straßenrand gerät plötzlich Bewegung. Instinktiv rückt der Journalistentross enger zusammen; man will keine Neuankömmlinge, die einem den Platz streitig machen könnten. Kirsty reckt den Hals und sieht einen blonden Schopf, der sich im Zickzack den Weg durch die Reihen hinter ihnen bahnt. Sieht eine überdimensionierte Sonnenbrille und denkt: Mein Gott, ich hab’s gewusst.
    » Da kommt jemand«, sagt sie. » Keine von uns.«
    » Ah, genau«, sagt Stan. Drängt Umstehende beiseite. Weiß, dass es ihm später weiterhelfen wird, wenn sie sich daran erinnert, dass er ihr geholfen hat. » Kommt, Jungs!«, ruft er. » Lasst die Lady durch!«
    Widerwillig macht die Menge Platz, und der blonde Schopf kommt schneller voran. Blitzlichter flackern auf: Schnappschüsse, die im digitalen Zeitalter, in dem sich keiner mehr Gedanken machen muss, Film zu vergeuden, gleich tausendfach gemacht werden für den Fall, dass sie sich später als bedeutsam herausstellen.
    » Himmel«, sagt Stan, der größer ist und den besseren Überblick hat.
    » Was denn?«
    » Volltreffer, wie immer«, trumpft er auf. » Das ist Victor Cantrells bessere Hälfte. Eindeutig.«
    Und Kirsty errät mit bodenlosem Grauen, noch bevor das grau-weiße, tränenüberströmte Gesicht vollständig in ihr Blickfeld gerät, dass Victor Cantrells bessere Hälfte zugleich Amber Gordon ist.
    13 UHR 30
    » Ich hab Hunger.«
    Debbie Francis wirft ihrer Schwester einen derartig giftigen Blick zu, dass er fast brennt. » Halt die Klappe, Chloe.«
    Wie ein kleiner Troll hockt Chloe auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig und lutscht an einem Chupa-Chups-Lolli. » Mama hat gesagt, du sollst dich um mich kümmern«, erklärt sie.
    » Herrgott

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