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Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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die Motorhaube und steckte dann eine Pfefferminzpastille in den Mund. Sein Blick streifte über die Lichtung, dann blickte er vage in Richtung des Sonnenlichts, das jenseits der Weiden auf dem Bayou blinkte.
    »Sollen wir unser Gespräch jetzt fortsetzen?« sagte ich.
    »Finden Sie, ich hab mich danebenbenommen oder so?«
    »Was haben Sie auf dem Herzen, Elrod?«
    »Machen wir einen kleinen Spaziergang, dahinten zu diesen Bäumen. Ich will Ihnen was zeigen.«
    »Den alten Friedhof?«
    »Nein, nicht das. Etwas, das Sie wahrscheinlich nicht kennen.«
    Wir liefen durchs dichte Unterholz – verkrüppelte Eichen und Zürgelbäume, Dornbüsche und tote Purpurwinden –, bis wir einen kleinen Friedhof erreichten, der von einem verrosteten, halb eingefallenen eisernen Gitterzaun umgeben war. Auf den Gräbern wuchsen Kiefern mit dunkelgrünen Nadeln. Eine einzelne Ziegelkrypta war in sich zusammengefallen – offenbar schon vor langer Zeit – und war von wilden Rosen und dichtgesäten Wunderblumen überwuchert.
    Elrod trat neben mich, und sein Atem roch nach Bourbon und Pfefferminze. Er blickte in die blendende Sonne, kniff die Augen aber nicht zusammen. Ein eigentümlicher Ausdruck lag in ihnen, in Vietnam nannten wir das den Tausend-Meter-Blick.
    »Hier«, sagte er, »im Schatten, direkt bei diesen Zürgelbäumen. Sehen Sie die Eindrücke da?«
    »Nein.«
    Er packte mich fest am Arm und zeigte auf etwas.
    »Genau da, wo das Gelände zum Bayou hinunter abfällt«, sagte er und ging mir voran in den hinteren Teil des Friedhofsgeländes. Er deutete auf den Boden. »Es sind vier. Stecken Sie hier einen Spaten rein, dann stoßen Sie auf Knochen.«
    An einer feuchten Stelle, wo das Regenwasser schräg hinunter in einen schmalen Graben abfloß, befand sich eine Reihe von Ausbuchtungen, die mit Pilzen zugewachsen waren.
    »Was soll das alles?« sagte ich.
    »Sie kochten irgendeinen Brei in einem Eisentopf, und eine Granate hat sie alle vier erwischt. Der General ließ hölzerne Kreuze auf ihre Gräber stellen, aber die sind schon vor langer Zeit verfault. Er war ein verdammt guter Offizier, Mr. Robicheaux.«
    »Ich muß jetzt gehen«, sagte ich. »Ich würde Ihnen ja gerne helfen, Elrod, aber Sie haben Ihren Weg selbst abgesteckt.«
    »Ich bin bei ihnen gewesen. Ich weiß, was sie durchgemacht haben. Sie hatten Mut, bei Gott. Sie kochten Suppe aus ihren Schuhen und machten Gewehrkugeln aus geschmolzenen Nägeln und Wagenspeichen. Um keinen Preis der Welt hätten die aufgegeben.«
    Ich machte kehrt und lief zurück zum Wagen. Durch den Schatten konnte ich den Mann vom Sicherheitsdienst sehen, der neben der offenstehenden Tür des Cadillacs urinierte. Elrod holte mich ein. Wieder packte er mich fest am Arm.
    »Wenn Sie mich als Fall für die Klapsmühle abschreiben wollen, dann ist das Ihre Sache«, sagte er. »Und wenn’s Ihnen egal ist, was diese Jungs durchgemacht haben, dann ist das auch Ihre Sache. Wie auch immer, das ist nicht der Grund, weshalb ich Sie hier rausgeholt hab.«
    »Warum bin ich dann hier?«
    Er drehte mich mit der Hand zu sich hin.
    »Weil’s mir nicht gefällt, wenn jemand für mich den Ölkanister trägt«, sagte er.
    »Wie bitte?«
    »Sagt man so in Texas. Damit ist gemeint, ich will nicht, daß sich jemand eine Last aufbürdet, die eigentlich meine ist. Sie sind zu der festen Überzeugung gelangt, daß der Kerl, der Kelly getötet hat, davon ausging, er hätte Sie im Visier gehabt. Stimmt das, oder nicht?«
    »Vielleicht.«
    »Weshalb sollten Sie so verdammt wichtig sein?«
    Ich ging weiter. Wieder holte er mich ein.
    »Jetzt hören Sie mir mal zu«, sagte er. »Bevor sie umgebracht wurde, hatte ich eine Auseinandersetzung mit Mikey. Ich hab ihm gesagt, daß das Drehbuch zum Himmel stinkt, daß die Schreiberlinge, die er da angeheuert hat, nicht mal Werbetexte für Tampon-Anzeigen schreiben könnten, daß er mit seiner Erbsenzählerei das ganze Projekt in den Orkus fährt, und daß ich auf der Stelle den Drehort Verlasse, wenn er das alles nicht endlich geregelt kriegt. Die Schmalzköpfe haben mich gehört.«
    »Welche Schmalzköpfe?«
    »Balbonis Leute. Die sind überall am Set. Sie haben Kelly getötet, damit ich kusche.«
    Die Gesichtshaut oben an einer seiner Wangen zog sich in Falten, so sehr, daß sie fast zu vibrieren schien.
    »Ganz ruhig, El.«
    »Sie haben sie benutzt, um mir eine Lektion zu erteilen, Mr. Robicheaux.«
    Ich berührte seinen Arm mit meiner Hand.
    »Vielleicht hat Julie mit der

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