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Im Schatten der Mitternachtssonne

Im Schatten der Mitternachtssonne

Titel: Im Schatten der Mitternachtssonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Geschäftssinn. Er braucht dich.«
    »Du hast ein zu gutes Herz, Zarabeth. Er ist ein erwachsener Mann und für sich selbst verantwortlich. Mein Entschluß steht fest. Ich werde ihn nicht ändern.«
    »Aber du hast die Heirat mit Toki verfügt. Er war nicht sehr erfreut, aber er hat sich gehorsam deinem Willen gebeugt. Wie kannst du ihn jetzt dafür bestrafen?«
    Olav gefiel dieser Vorwurf nicht, doch er schwieg. Tokis Eltern hatten ihm viel Gold gebracht, doch das war von Keith binnen eines Jahres für törichte Unternehmungen verschleudert worden. Ihre Worte gaben ihm zu denken. Andererseits schien sein Gesundheitszustand sich zu bessern, und er mußte sich vorläufig keine Gedanken um seine Hinterlassenschaft machen.
    In dieser Nacht lag Zarabeth steif und starr im Bett neben Lotti und horchte, wie Olav sich im Wohnbereich zu schaffen machte. Er würde zu ihr kommen und sie auffordern, sich zu ihm zu legen. Sie wußte es und bereitete sich darauf vor, doch als er das Bärenfell beiseiteschlug, stellte sie sich schlafend.
    »Nun Zarabeth, es ist Zeit. Ich weiß, daß du wach bist. Komm zu mir, und ich zeige dir Dinge, die dir Freude bereiten.«
    Sie erhob sich, gezwungen, ihre eheliche Pflicht zu erfüllen. Sie trug ihr Nachthemd, das ihr nur bis zu den Knien reichte, und fühlte sich entblößt und beschämt und hilflos. Sie hatte ihr Haar zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr über den Rücken hing. Er nahm ihre Hand und führte sie in seine Schlafkammer. Sein breites Bett war aus schweren Eichenplanken gezimmert und mit weichen Pelzen und Wolldecken belegt.
    »Ich mache dich zu meinem Weib, Zarabeth.« Mit diesen Worten beugte er sich über sie und küßte sie. Sie zwang sich, die Berührung seiner Lippen zu ertragen; versuchte, nicht an Magnus zu denken. Doch er war bei ihr, tief in ihrem Herzen, er war ein Teil von ihr, der nie wieder weichen würde.
    »Löse dein Haar. Eine Frau soll ihr Haar nicht streng aus dem Gesicht binden. Das gefällt mir nicht.«
    Sie legte den Zopf nach vorn über die Schulter und öffnete das Lederband. Langsam löste sie das Haar. Olavs Finger griffen in die rote Lockenfülle. »Wie weich es ist«, sagte er und hob es an seine Wange. »Rot wie der Sonnenuntergang, der ein nächtliches Gewitter ankündigt, und so zart.« Seine Finger strichen zärtlich durch ihre Locken, und sie stand starr wie Stein.
    »Du mußt mich anregen, auch wenn ich lange keine Frau besessen habe. Meine Krankheit hat mich geschwächt und den Hunger meines Körpers versiegen lassen. Zieh dich aus. Das wird meine Männlichkeit zum Leben erwecken.«
    Er saß auf seinem Bettkasten, an das Kopfteil gelehnt und verschränkte die Arme vor der Brust. Er beobachtete sie. Sein Herz schlug langsam und regelmäßig. Er hatte die Tierhaut zurückgeschlagen, da er stets fröstelte. Er brauchte auch im Sommer die Hitze des Feuers.
    Sie stand im schwachen Schein der sterbenden Glut, ihr Haar umgab ihr Gesicht in einem ungebändigten Kranz.
    »Ich kann nicht, Olav.«
    Er rührte sich nicht. »Diesmal wirst du dich mir nicht verweigern, Zarabeth. Du hast es einmal getan, und ich war unfähig, dich zu meiner Frau zu machen. Du hast mich gesund gepflegt. Nun mach mich wieder zum Mann.«
    Was sollte sie tun? Vergeblich sehnte sie die Betäubung, die Leere herbei, die sie empfunden hatte, nachdem Magnus sie verlassen hatte. Sie hatte Angst und fühlte sich unendlich beschämt und wünschte verzweifelt, daß Olav krank geblieben wäre.
    »Nun, Zarabeth?«
    Ihre Hände tasteten zu den schmalen Bändern an ihren Schultern. Langsam schob sie die Bänder über die Schultern, bis das Hemd nach unten glitt und ihre Brüste freigab. Er blickte sie an. Sie stand wie versteinert. Plötzlich beugte er sich vor, und seine ausgestreckte Hand berührte ihre Brust. Seine Fingerspitzen waren sanft und weich. Er zerrte das Hemd nach unten bis zur Hüfte. Zarabeth begann vor Angst zu zittern und hoffte, er könne den Ekel in ihren Augen nicht sehen, da sein Blick auf ihre Brüste fixiert war.
    »Bei Thors Streitaxt, du bist schön ... so weiß und weich.« Stöhnend preßte er sein Gesicht an ihre Brüste, seine Arme schlangen sich um ihren Rücken. Sie bewegte sich nicht, schloß die Augen, stand nur verkrampft und reglos da. Sein heißer Atem befeuchtete ihre Haut, seine Zunge leckte an ihren kalten Brustspitzen. Er begann zu keuchen und seine Arme festigten sich um sie, zogen sie eng an seinen mageren Körper. Seine Hände tasteten nach

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