Im Schatten Der Wälder: Roman
war, weil der kleine Hund sich wand wie ein nasser Wurm.
»Sehen Sie, er hat ihn erfolgreich gefangen und zu Ihnen gebracht. Wenn Sie ihm ein Leckerli geben, ihn überschwänglich loben und immer wieder die gleichen Kommandos verwenden, wird er es schnell begreifen.«
»Das sind tolle Tricks, aber ich bin eigentlich mehr daran interessiert, dass er mein Haus nicht mehr zerstört.« Verbittert warf er einen Blick auf seine zerkaute Kopfstütze. »Oder meinen Truck.«
»Jeder Befehl, den er befolgt, fördert die Disziplin. Er wird lernen zu tun, was Sie sagen, wenn Sie es ihm spielerisch beibringen. Er will spielen – er will mit Ihnen spielen. Belohnen Sie ihn mit Spielen und mit Futter, mit Lob und Zuneigung, und er wird lernen, die Regeln im Haus zu respektieren. Er will Ihnen gefallen«, fügte sie hinzu, als der Welpe sich auf den Rücken rollte und ihm seinen Bauch präsentierte. »Er liebt sie.«
»Offensichtlich ist er leicht zu beeindrucken. Unsere bisherige Beziehung war kurz und steinig.«
»Wer ist ihr Tierarzt?«
»Funaki.«
»Mai ist die beste. Ich brauche seine medizinischen Unterlagen für meine Akten.«
»Ich bringe sie Ihnen.«
»Sie kaufen am besten weiche Hundekuchen, die er einfach herunterschlucken kann. Die Belohnung ist unmittelbarer. Bei den größeren, härteren muss er stehen bleiben und kauen. Und zusätzlich zu seinem normalen Halsband brauchen Sie ein Halti und eine Leine.«
»Ich hatte eine Leine. Er …«
»Hat sie aufgefressen«, beendete Fiona den Satz. »Das habe ich mir schon gedacht.«
»Toll. Und was ist ein Halti?«
»Eine Art Geschirr. Es ist sanft, aber effektiv. Sie benutzen es während des Trainings hier und zu Hause. Es engt nicht wie ein Halsband die Kehle ein, sondern übt eher Druck auf beruhigende Punkte aus, so dass der Hund besser an der Leine geht und nicht so zieht.«
»Gut. Ich besorge alles, wenn es nur funktioniert.«
»Ich rate Ihnen, den Kennel zu reparieren oder einen neuen zu kaufen, und ihn mit Kauspielzeug auszustatten. Dazu eignet sich ein Seil, Tennisbälle, Kauknochen, solche Dinge. Ich gebe Ihnen eine Liste mit, auf der alles steht, was Sie für das Training brauchen. Ich habe einen Kurs in …« Sie blickte auf die Armbanduhr. »Mist. In einer halben Stunde. Und ich habe Syl nicht angerufen.«
Als Jaws begann, an ihr hochzuspringen und den Versuch machte, ihr Bein zu besteigen, beugte sie sich einfach vor und drückte sein Hinterteil auf den Boden. »Sitz.« Da sie keine Belohnung zur Hand hatte, hockte sie sich hin, hielt ihn in der Position und lobte ihn in den höchsten Tönen. »Wenn Sie Zeit haben, können Sie auch gleich hierbleiben. Ich trage Sie für den Kurs ein.«
»Ich habe keine Million Dollar bei mir.«
Sie ließ den Welpen los und nahm ihn auf den Arm. »Haben Sie denn dreißig?«
»Ich denke schon.«
»Dreißig Minuten Gruppentraining kosten dreißig Dollar. Wie alt ist er? Etwa drei Monate?«
»So ungefähr.«
»Es funktioniert schon. Es ist ein achtwöchiger Kurs, und Sie sind zwei Wochen im Rückstand. Ich werde zwei zusätzliche Sitzungen mit ihm durchführen, damit er aufholt. Ist das für Sie in Ordnung?«
Simon zuckte mit den Schultern. »Es ist billiger als ein neuer Truck.«
»Sehr viel billiger. Für heute leihe ich Ihnen eine Leine und ein Halti.« Mit dem Welpen auf dem Arm ging sie zum Haus.
»Und wenn ich Ihnen fünfzig Dollar zahlen würde, und Sie würden alleine mit ihm arbeiten?«
Sie warf ihm einen Blick zu. »Das mache ich nicht. Er ist
nicht der einzige Hund, der Training braucht.« Im Haus drückte sie ihm den Welpen in den Arm. »Kommen Sie mit nach hinten. Ich habe ein paar zusätzliche Leinen und Halsbänder, und Sie brauchen Hundekuchen. Und ich muss noch einen Anruf erledigen.«
Sie ging in den Haushaltsraum hinter der Küche, wo auf Regalen Leinen, Halsbänder, Bürsten, verschiedene Hundespielzeuge und Hundefutter säuberlich aufgereiht lagen.
Simon hatte das Gefühl, sich in einer kleinen Hundeboutique zu befinden.
Erneut warf sie Jaws einen Blick zu, als er sich in Simons Armen wand und versuchte, an der Hand seines Herrchens zu knabbern.
»Machen Sie es so.«
Sie drehte den Kopf des kleinen Hundes zu sich und schloss ihm die Schnauze sanft mit Zeigefinger und Daumen. »Nein.« Ohne den Hund aus den Augen zu lassen, griff sie hinter sich und hielt ihm einen kleinen Kauknochen aus Rindshaut hin. »Der gehört dir.« Als er ihn ins Maul nahm, nickte sie. »Guter Hund! Setzten
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