Im Schatten Der Wälder: Roman
befolgte er ihre Anweisungen.
»Gut gemacht. Und jetzt probieren wir mal ein grundlegendes Kommando aus, bevor die anderen kommen. Jaws.«
Sie versicherte sich der Aufmerksamkeit des Welpen und streichelte ihn, bis er sich beruhigt hatte. Dann nahm sie eins der Leckerchen, die Simon mitgebracht hatte, legte es auf ihre linke Handfläche und hob ihren rechten Zeigefinger. »Jaws, sitz! Sitz!« Während sie sprach, bewegte sie ihren Finger nach oben, so dass der Welpe ihm mit seinen Blicken folgte. Sein Hinterteil plumpste zu Boden.
»Guter Hund! Brav!« Sie fütterte ihn, tätschelte ihn, lobte ihn. »Das müssen Sie ständig wiederholen. Er wird automatisch hochblicken, und dann geht sein Hinterteil herunter. Sobald er sitzt, loben und belohnen Sie ihn. Hat er es einmal begriffen, brauchen Sie nur noch Ihre Stimme einzusetzen. Wenn er es nicht kapiert, fangen Sie noch mal von vorne an. Und immer wieder loben und belohnen.«
Sie trat einen Schritt zurück.
Da der Welpe ihr folgen musste, hatte Simon ein wenig zu kämpfen.
»Sorgen Sie dafür, dass er sich auf Sie konzentriert. Sie sind der Boss. Er soll Sie nicht für ein Weichei halten.«
Verärgert warf Simon ihr einen kühlen Blick zu. Aber er musste zugeben, dass es ihn stolz machte, als das Hinterteil des Welpen auf den Boden plumpste.
Fiona stand mit verschränkten Armen da und beobachtete ihn. Nein, sie beurteilt mich, dachte Simon, als er die Übung ständig wiederholte. Als ihre Hunde sich wie drei Sphinxen neben sie setzten, kam er sich völlig lächerlich vor.
»Versuchen Sie es ohne allzu viel Bewegung. Heben Sie den Zeigefinger, sagen Sie das Kommando. Halten Sie Blickkontakt. Zeigen Sie, sagen Sie das Kommando.«
Als ob das funktionieren würde, dachte Simon, aber er hob gehorsam den Zeigefinger. »Sitz.« Er riss die Augen auf, als Jaws sich hinsetzte. »Er hat sich hingesetzt. Du sitzt ja. Gut gemacht. Gut gemacht.« Jaws inhalierte den Hundekuchen,
und Simon grinste übers ganze Gesicht. »Haben Sie das gesehen?«, sagte er zu Fiona.
»Ja. Er ist ein guter, kluger Hund.« Ihre Hunde spitzten die Ohren. »Wir müssen langsam anfangen. Ihre Klassenkameraden sind im Anmarsch.«
»Woher wissen Sie das?«
»Sie wissen es.« Sie legte dem Hund, der mit gespitzten Ohren neben ihr saß, die Hand auf den Kopf. »Hier, lassen Sie sich von Newman beschnüffeln.«
»Was?«
Wortlos ergriff sie Simons Hand und hielt sie an Newmans Nase. »Newman, das ist Simon. Das ist Simon. Geh mit Simon. Geh. Ich muss noch ein paar Sachen aufbauen. Newman begleitet Sie, während sie ein bisschen Leinentraining mit Jaws machen. Holen Sie das Halti, und dann kommen Sie wieder her. Newman hilft Ihnen.«
Als sie mit den anderen Hunden wegging, wollte Jaws ihnen hinterherstürmen, aber Newman versperrte ihm sanft den Weg.
»Willst du mit zu mir nach Hause kommen, Großer? Ich könnte dich gut gebrauchen. Wir gehen jetzt, oder? Wir gehen! «
Mit zahlreichen Pausen und tatkräftiger Unterstützung des erwachsenen Labradors gelang es Simon, den Welpen über den Rasen zu ziehen.
Wenn die drahtige, beinahe attraktive Hundetrainerin ihr Geld wert war, dachte er, hatte er am Ende vielleicht einen so tollen Hund wie Newman.
Wunder gab es immer wieder.
Eine Stunde später warf sich Simon in seinem eigenen Wohnzimmer erschöpft auf die Couch. Jaws scharrte winselnd an seinem Bein.
»Himmelherrgott, wirst du denn nie müde? Ich habe das Gefühl, ich habe gerade ein Ausbildungslager hinter mir.« Er hob den kleinen Hund hoch, und Jaws kuschelte sich leckend an ihn. »Ja, ja. Du hast deine Sache gut gemacht. Wir haben es gut gemacht.«
Er kraulte den Welpen hinter den Ohren.
Innerhalb weniger Minuten waren Mann und Hund fest eingeschlafen.
3
D a sie den ganzen Tag über Kurse hatte, brauchte Fiona ein kräftiges Frühstück. Über gesüßtem schwarzem Kaffee überlegte sie, ob Fruit Loops oder Toaster Strudels besser waren.
Vielleicht eine Kombination aus beidem, dachte sie, schließlich waren ihr gestern wegen Mann und Hund der fette Burger und die Berge von Pommes entgangen.
Ein sexy Mann und ein süßer Hund, sinnierte sie, aber sie hatte das Ende des Tages mit Tiefkühlpizza beschließen müssen, weil sie zu müde gewesen war, um zu kochen.
Und da jetzt schon wieder ein langer Tag vor ihr lag, konnte eine zusätzliche Portion Zucker ja wohl nicht schaden, oder?
Sie trank den Kaffee und beobachtete ihre Hunde, die draußen spielten. Sie wurde es nie leid,
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