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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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gegen sie vorgehe, dann wird sie nur noch entschlossener sein, über mich zu schreiben. Vielleicht habe ich es ja falsch gemacht. Vielleicht hätte ich ihr gleich beim ersten Mal ein Interview geben sollen. Ich hätte irgendetwas Langweiliges sagen sollen, dann hätte sie vielleicht das Interesse an mir verloren.«
    »Du kapierst es nicht.« Simon schüttelte den Kopf. Er hatte die Hände in den Taschen, aber Fiona sah ihm an, dass er keineswegs besonders lässig war. »Es ist gleichgültig, ob
du mit ihr redest oder nicht. Du lebst. Du wirst immer ein Teil davon sein. Du hast überlebt, aber es geht um mehr. Du bist nicht gerettet worden, sondern hast gekämpft und bist einem Mann entkommen, der zwölf andere Frauen getötet hat und der Polizei mehr als zwei Jahre lang durch die Lappen gegangen ist. Solange dieser Bastard Frauen mit roten Schals erwürgt, bist du in den Nachrichten.«
    Er warf Mantz einen Blick zu. »Und rümpfen Sie bloß nicht Ihre eingebildete FBI-Nase über sie. Bis Sie den Scheißkerl gefasst haben, wird Fiona von der Presse missbraucht, um die Schlagzeilen zwischen den Morden zu füttern. Und das wissen Sie verdammt gut.«
    »Sie glauben vielleicht, wir tun nichts«, begann Mantz.
    »Erin.« Tawney brachte seine Partnerin mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Sie haben recht, was die Medien angeht«, sagte er zu Simon. »Aber Fee, für Sie ist es besser, wenn Sie jeden Kommentar ablehnen. Und es stimmt sicher auch, dass diese Art von Berichterstattung sein Interesse an Ihnen verstärkt. Sie müssen weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Und ich muss Sie bitten, keine neuen Kunden anzunehmen.«
    »Himmel! Hören Sie, ich versuche, mich nicht leichtsinnig oder dumm zu verhalten, aber ich muss doch meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich habe …«
    »Was sonst?«, unterbrach Simon sie.
    Fiona wandte sich ihm zu. »Hör zu …«
    »Halt den Mund. Was sonst noch?«, wiederholte er.
    »Okay. Ich möchte, dass Sie mich jeden Tag kontaktieren«, fuhr Tawney fort. »Ich möchte, dass Sie alles Ungewöhnliche notieren. Eine falsche Nummer, ein aufgelegter Anruf, fragwürdige E-Mails oder Briefe. Ich möchte Name und Adresse von jedem, der wegen eines Kurses anfragt.«
    »Und was tun Sie in der Zwischenzeit?«

    Tawney musterte Fionas gerötetes, wütendes Gesicht, bevor er Simon antwortete. »Alles, was wir können. Wir befragen ständig Freunde, Familie, Kollegen, Nachbarn, Lehrer und Kommilitonen aller Opfer. Er hat Zeit damit verbracht, sie zu beobachten, er muss ein Transportmittel haben. Er ist nicht unsichtbar. Irgendjemand hat ihn gesehen, und das werden wir herausfinden. Wir verhören auch jeden, der etwas mit dem Gefängnis zu tun hat und in den letzten anderthalb Jahren Kontakt zu Perry gehabt haben könnte. Unser Team ist rund um die Uhr an der Sache dran. Die Spurensicherung siebt die Erde von jedem Grab durch, um irgendetwas zu finden, ein Haar, eine Faser.«
    Er schwieg. »Wir haben Perry verhört und werden es wieder tun. Ich kenne ihn, er weiß es. Und ich weiß auch, dass er nicht erfreut war, Fee, als ich ihm gesagt habe, dass Sie den Schal geschickt bekommen haben. Das ist nicht sein Stil. Noch viel weniger hat ihm gefallen, als ich durchblicken ließ, wie übel Annette Kellworth zusammengeschlagen worden war. Er wird sich den Kerl vorknöpfen, weil er sich verraten und missachtet fühlt. Und das wird er nicht tolerieren.«
    »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich informieren und sicherstellen, dass ich die Situation verstehe«, erklärte Fiona mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich habe gleich Unterricht. Ich muss alles vorbereiten.«
    »In Ordnung.« Tawney legte seine Hand über ihre, in einer Geste, die ebenso väterlich wie offiziell war. »Ich erwarte Ihren täglichen Anruf, Fee.«
    »Ja. Können Sie die Zeitung hierlassen?«, fragte sie, als Mantz Anstalten machte, sie einzustecken. »Sie erinnert mich daran, nicht nachzugeben.«
    »Ja, sicher.« Mantz erhob sich. »Mittlerweile wird der Artikel von allen anderen Zeitungen übernommen worden sein. Sie stellen besser ein paar Schilder auf, ›Durchgang verboten‹.
Ihren Kunden können Sie ja sagen, dass in der letzten Zeit so viele Wanderer hier durchgelaufen sind und dass Sie sich Sorgen machen wegen der Hunde.«
    »Ja. Ja, das ist eine gute Idee. Ich kümmere mich darum.«
    Sie brachte die Agenten hinaus und blieb dann mit Simon auf der Veranda stehen. »Du willst mir Vorwürfe machen, weil ich die Reporterin nicht

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