Im Schatten Der Wälder: Roman
erwähnt habe. Das ist in Ordnung, aber du musst dich hinten anstellen. Ich bin als Erste dran.«
»Du hast dir doch deswegen schon Vorwürfe gemacht.«
»Nein, ich wollte dir nur sagen, dass ich dir dankbar bin, weil du mich bei Agent Mantz verteidigt hast, obwohl du sauer auf mich bist. Aber gleichzeitig bin ich auch wütend, weil du die Dinge so in die Hand nimmst. Du schiebst meine Meinung und meine Wünsche einfach beiseite und vermittelst dem FBI den Eindruck, du würdest schon dafür sorgen, dass ich tue, was man mir sagt.«
»Für mich ist das alles sehr einleuchtend, deshalb dachte ich, für dich sei es genauso.«
Wütend blitzte sie ihn an. »Glaub bloß nicht, du könntest …«
»Sag es besser nicht.« Seine Augen funkelten wütend. Er trat einen Schritt auf sie zu. Peck knurrte leise. Simon warf dem Hund einen strengen Blick zu und machte ein Handzeichen.
Sofort setzte sich der Hund, blieb aber wachsam.
»Verkneif dir besser, was du sagen willst. Mir ist scheißegal, was du willst, weil du dieses Mal nicht allein bist. Du kannst mir meinetwegen sagen, es sei blöd von mir, wenn ich meine Zahnbürste nicht bei dir lasse, und das sehe ich auch ein. Aber glaub bloß nicht, dass du den gesamten Rest für mich mitentscheiden kannst. So läuft das nicht.«
»Ich habe nie gesagt …«
»Halt den Mund. Dieser ganze Quatsch, dass du mir nichts von der Reporterin gesagt hast, weil du es verdrängt hast. Erzähl mir so etwas nie wieder. Du vergisst diese Dinge nicht einfach so.«
»Ich habe nicht …«
»Ich bin verdammt noch mal nicht fertig. Du bist hier nicht der Boss. Ich weiß nicht, wie es früher mit deinem Polizisten gelaufen ist, aber jetzt hast du es mit mir zu tun. Darüber solltest du besser einmal nachdenken. Und wenn es dir nicht passt, sag mir Bescheid, dann belassen wir es dabei, dass wir ficken, wenn wir beide Lust dazu haben, und damit basta.«
Sie spürte förmlich, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. »Das ist gemein, Simon.«
»Ja, verdammt richtig. Da kommen deine Kunden, und ich muss mich an die Arbeit machen.« Ein paar Autos kamen über ihre Brücke, und er ging zu seinem Truck.
Jaws, der offensichtlich die Stimmung seines Herrchens spürte, sprang schnell in den Wagen.
»Ich bin gar nicht zu Wort gekommen«, murmelte Fiona und atmete tief durch, bevor sie ihre Kunden begrüßte.
19
E inzelunterricht zur Korrektur von Verhalten legte Fiona absichtlich ans Ende des Tages. Diese Stunden brachten nicht nur für den Hund Veränderungen mit sich.
Chloe, die flauschige, blonde Pom-Hündin – ganze vier Pfund schwer –, herrschte über ihre Besitzer, richtete überall Chaos an, bellte, knurrte und schnappte hysterisch nach anderen Hunden, Katzen, Vögeln und Kindern und versuchte
gelegentlich, Stücke in Pom-Größe aus allem, was ihren Weg kreuzte, herauszureißen.
Sylvia saß häkelnd – ihr neuestes Hobby – auf der Veranda, mit einem Krug frischer Limonade und einer Schale Butterplätzchen, während Fiona ihrer Kundin lauschte.
»Mein Mann und ich mussten diesen Winter unseren Urlaub absagen.« Lissy Childs streichelte das Fellknäuel auf ihrem Arm, das Fiona misstrauisch beäugte. »Niemand war bereit, sie für eine Woche zu nehmen oder zu uns ins Haus zu ziehen, solange sie darin war. Sie ist so süß, wirklich, und hinreißend, aber sie ist eben unverbesserlich.«
Lissy machte Kussgeräusche, und Chloe erschauerte und leckte Lissy über das Gesicht.
Chloe, stellte Fiona fest, trug ein silbernes Halsband mit bunten Strasssteinen – zumindest hoffte sie, dass es nur Strass war – und rosa Schühchen, die vorne offen waren, so dass man ihre rosa lackierten Krallen sah.
Sowohl sie als auch ihr Frauchen rochen nach Princess von Vera Wang.
»Ist sie jetzt ein Jahr?«
»Ja, sie hatte gerade ihren ersten Geburtstag, nicht wahr, mein Baby?«
»Können Sie sich noch erinnern, wann sie angefangen hat, sich so unverträglich zu benehmen?«
»Nun.« Lissy drückte Chloe an sich. Der riesige Diamant an ihrem Finger funkelte wie feuriges Eis, und Chloe zeigte Fiona ihre scharfen Zähnchen. »Sie hat eigentlich andere Hunde oder gar Katzen nie gemocht. Sie hält sich für einen Menschen, weil sie mein Baby ist.«
»Sie schläft in Ihrem Bett, nicht wahr?«
»Na ja … ja. Sie hat zwar ein schönes Körbchen, aber sie benutzt es lieber als Spielzeugkiste. Sie liebt Quietschtiere.«
»Wie viele hat sie denn?«
»Oh … na ja.« Lissy warf ihre blonde Mähne zurück
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