Im Schatten Der Wälder: Roman
Frau gewartet, mit der er verabredet war, und hinausgeschaut, als er ein Auto gehört hat. Ihm ist hauptsächlich aufgefallen, dass Eckle ganz weit hinten auf dem Parkplatz geparkt hat, und es hat so heftig geregnet, dass ihm das komisch vorgekommen ist.«
»Er hat Eckle gesehen? Er hat sein Gesicht gesehen?«
»Er hat ihn nicht wirklich gesehen. Eckle hatte einen Schirm und hat ihn sich vors Gesicht gehalten – und der Typ hat auch nur ein paar Sekunden lang nach draußen geguckt. Aber er ist sich sicher, dass das Auto eine dunkle Farbe hatte – schwarz, dunkelblau, dunkelgrau –, im Regen kann man das schwer erkennen.«
»Er hat den Wagen entweder umlackieren lassen oder sich gleich einen anderen besorgt. Und er weiß nicht, dass das FBI es weiß.«
»Der Typ will ihn einem FBI-Künstler beschreiben. Er hat sogar eingewilligt, sich hypnotisieren zu lassen. Sie haben auch den Nachtportier noch mal verhört. Sie sind sich ziemlich sicher, dass Eckle sich den Bart abgenommen hat.«
»Oh, das ist doch schon was.« Sie sah endlos lange, dunkle Straßen vor sich, über die ein bartloser Mann in einem dunklen Wagen fahren konnte, ohne entdeckt zu werden.
»Was willst du jetzt tun?«
»Ich möchte mir die Decke über den Kopf ziehen und Gott verfluchen. Aber ich werde natürlich meine Vormittagskurse geben, und heute Nachmittag schleppe ich dich mit in die Gärtnerei, um Blumen für die Blumenkästen zu kaufen.«
»Na ja. Wenn wir schon mal dabei sind, kann ich auch Holz kaufen und ein paar Entwürfe beim Inlet Hotel abgeben. «
»Gut. Um vier muss ich wieder zurück sein.«
»Ja, das schaffen wir.«
Sie rang sich ein Lächeln ab. »Wenn wir schon mal im Ort sind, können wir uns auch einen Film leihen. Irgendwas Lustiges. «
»Kann es auch ein Porno sein?«
»Nein. Pornos musst du im Internet bestellen, damit sie in einfachen Umschlägen ankommen und niemand auf der Insel erfährt, dass du dir Pornos anschaust. Das sind die Regeln.«
»Ich hätte es gerne nackt und mit viel Erwachsenensprache. «
»Abgemacht.« Lachend legte sie ihm die Hand an die Wange. »Ich werde alles dafür vorbereiten.«
Er legte seine Hand auf ihre. »Wir sind zusammen, weil du dafür gesorgt hast, dass ich mich in dich verliebe. Also stehen wir auch alles gemeinsam durch.« Er küsste sie. »Ob mit oder ohne Porno.«
»Wenn ich sticken könnte, würde ich daraus ein Wandbild sticken.« Sie erwiderte seinen Kuss. »Na los, Jungs, Zeit für die Arbeit.«
Eckle kaufte sich eine Zeitung, um auf der Fähre etwas zu lesen zu haben. Er hatte Kati heute früh eine weitere Dosis gegeben, noch bevor sie sich ganz von der ersten erholt hatte.
Sie sollte sich ruhig und friedlich verhalten. Das war einer von Perrys Fehlern gewesen, die er nie wiederholen würde. Perry hatte immer gewollt, dass seine Opfer im Kofferraum halbwegs bei Bewusstsein waren – und nur so hatte Fiona ihm entkommen können.
Eckle hingegen gefiel die Vorstellung, dass Kati bewusstlos
und hilflos im Kofferraum lag. Jedes Mal, wenn sie an einem völlig anderen Ort aufwachte, würde sie von Neuem von Entsetzen überwältigt werden.
Im Moment jedoch genoss er die Überfahrt mit der Fähre, die voller Touristen und Sommergäste war. Er wäre lieber die gesamte Strecke über in seinem Auto sitzen geblieben, aber das hätte vielleicht Aufmerksamkeit erregt, wenn es zufällig jemand bemerkt hätte. Außerdem war es eine gute Übung, sich unter das Volk zu mischen und mit den Leuten ein wenig zu plaudern.
Er unterhielt sich mit zwei jungen Männern, die zu Fuß auf die Fähre kamen. Um sich auf seine Zeit auf Orcas vorzubereiten, hatte er Wanderkarten, Parks und Campingplätze studiert, die er bei seinen vorherigen Reisen hierher teilweise auch schon besucht hatte. Deshalb konnte er sich jetzt kenntnisreich dazu äußern – und sie freuten sich, als er ihnen einen Kaffee spendierte.
Er winkte ab, als sie sich bei ihm bedankten. »Ich weiß doch, wie das ist, wenn man in eurem Alter wandert. Ich habe einen Sohn, der etwa so alt ist wie ihr. Er kommt nächste Woche mit seiner Mutter.«
»Und so lange führen sie ein Junggesellenleben?«
Eckle lächelte. Der Name des Jungen war ihm fast schon wieder entfallen. Er sah sie beide nur als Werkzeuge an. »Genau. Nur ich, ein wenig Frieden und Ruhe und ein Sixpack.«
»Das haben wir uns gedacht. Wenn Sie heute noch wandern möchten, wir fangen am Cascade Lake an.«
»Ja, vielleicht. Obwohl ich denke, ich möchte
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