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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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lieber …« Krampfhaft suchte er nach dem richtigen Ausdruck. Eben hatte er ihn doch noch gewusst. Er spürte, wie sein Nacken zu brennen begann, als die beiden ihn ganz seltsam anschauten. »Ein paar Würmer versenken«, sagte er und stellte sich vor, wie er die Köpfe der Jungen unter Wasser drückte. »Aber
wenn ihr zum See wollt, kann ich euch bis Rosario mitnehmen. Das spart euch den Anmarsch.«
    »Im Ernst? Das wäre cool.« Die Jungs blickten einander an und nickten.
    »Danke, Frank.«
    »Kein Problem. Wir sind fast da. Lasst uns zum Auto gehen, damit ihr euer Gepäck einladen könnt.«
    Er war Frank Blinckenstaff aus Olympia. Ein High-School-Lehrer mit einer Frau, Sharon, und einem Sohn, Marcus. Natürlich hatten sie ihn weder nach Sharon noch nach Marcus gefragt – sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, viel zu egozentrisch, um sich über ihn Gedanken zu machen. Für sie war er nur Mittel zum Zweck – aber das waren sie ebenso.
    »Der Kofferraum ist voll«, sagte er vergnügt lächelnd. »Aber hinten ist genug Platz.«
    Die Jungs zögerten erst, zuckten aber dann mit den Schultern.
    Schließlich fuhr er unter den wachsamen Blicken des Deputy, der in jeden Wagen hineinschaute, von der Fähre, wie ein Vater, der mit seinen beiden Söhnen einen Ausflug macht.
    Niemand sah ihn, dachte er wieder. Und das war perfekt.
     
    Er setzte seine Passagiere ab und vergaß sie. Sie waren Geister, wie die Schüler in seiner Zeit als Lehrer. Ohne Substanz, bedeutungslos.
    Sein wichtigerer Beifahrer würde bald aufwachen, deshalb musste er sich beeilen, um seinen Terminplan einzuhalten.
    Es war Zeit für den nächsten Akt.
    Erregung stieg in ihm auf. Niemand würde ihn sehen. Sie würden nur Frank Blinckenstaff aus Olympia sehen. Er fuhr durch den belebten Ort, die gewundenen Straßen entlang, in den Park hinein. Beim Gedanken an Fiona wurden seine
Hände feucht, und er wischte sie an seinen Jeans ab. Sie war so nahe, er konnte sie fast berühren.
    Er hätte dem aufmerksamen Deputy an der Fähre ja erzählen können, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hatte. Tage, an denen sie essen, schlafen und unterrichten konnte. Tage, bevor er den Wunsch seines Mentors erfüllte und aus ihr und Perry ebenfalls Geister machte, die aus seinem Leben verschwanden.
    Und dann endlich war er sein eigener Mann.
    Lebendig oder tot, sein eigener Mann.
    Er lenkte den Wagen über die kurvenreichen Straßen und lächelte, als der Wald immer dichter wurde. Wie ein grüner Vorhang, dachte er, den er beim Arbeiten fest zugezogen lassen würde.
    Er bog in eine schmale Einfahrt ein, und seine Hände begannen vor Erregung zu zittern. Vor der pittoresken Hütte, halb verborgen hinter den Bäumen, stand ein Auto. Seine Vermieterin erwartete ihn, wie versprochen.
    Er stellte fest, dass die Fenster offen standen – sie hatte extra für ihn gelüftet. Auf der Veranda standen Blumenkübel. Er musste daran denken, sie zu gießen, falls sie zufällig mal vorbeikam.
    Als er neben ihrem Auto hielt, stieg sie aus. Er musste sich ihren Namen immer wieder wiederholen, damit sie auch real war.
    »Mrs Greene!«
    »Meg«, erinnerte sie ihn und streckte ihm die Hand entgegen. »Willkommen. Hatten Sie eine gute Reise?«
    »Hätte nicht besser sein können. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, hier zu sein.« Sein Lächeln gefror, als der Hund auf ihn zugetrottet kam. »Hey, Junge, alles gut?«
    »Xena und ich haben hier alles ein bisschen hübsch gemacht. «

    »Oh, Sie hätten sich keine Mühe machen brauchen. Ich bin ja erst einmal ein paar Tage allein hier. Warten Sie nur, bis Sharon und Marcus kommen. Das wird Liebe auf den ersten Blick sein.«
    »Das hoffe ich. Wissen Sie was, ich helfe Ihnen rasch, die Sachen hineinzubringen, und dann zeige ich Ihnen alles. Xena! Komm da weg!«
    »Sie riecht bestimmt meine Angelausrüstung«, sagte Eckle, als der Hund am Kofferraum schnüffelte. In Gedanken malte er sich aus, wie er den Hund blutig trat und seine Besitzerin erwürgte. »Ich packe meine Sachen später aus. Sie brauchen mir das Haus nicht zu zeigen, Mrs – Meg. Ich mache jetzt erst einmal einen langen Spaziergang und vertrete mir die Beine.«
    »Wie Sie wollen. Ich habe die Schlüssel auf die Küchentheke gelegt, und am Kühlschrank hängt eine Liste mit allen Nummern, die Sie brauchen. In der Broschüre im Wohnzimmer finden Sie alle Informationen über die Hütte, Restaurants, Geschäfte und den Park. Und Sie sind sicher, dass Sie

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