Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
Vom Netzwerk:
Stimmengewirr und die Aufforderungen an sie, sich endlich zu melden, ließen sie zusammenzucken.
    »Lass mich mal.« Simon streckte die Hand aus. »Du musst dich auf die Hunde konzentrieren.«

    Er hatte recht. Es stand nicht nur ein Leben auf dem Spiel, sondern viele. Starr lebte entweder, oder sie war tot – das hing von Eckles Laune ab.
    Auch ihre Freunde, ihre Einheit unterlagen seinen Launen. So wie Greg bei Perry.
    Aber Eckle war es nie um sie gegangen, wurde ihr klar. Trotz des Terrors und der Drohungen. Sie war nur die Begleichung einer Schuld, und sein verzerrtes Ehrgefühl verlangte, dass er die Schuld beglich, bevor das hässliche neue Leben, das Perry ihm geschenkt hatte, vorbei war.
    »Er geht jetzt wieder zurück nach Osten.« Sie markierte die Stelle, an der die Hunde angeschlagen hatten, mit einem Fähnchen. »Wenn er weiter in die Richtung geht, kommt er in James’ Sektor. Ich muss …«
    »Ich mache es schon. Das hast du übersehen.« Er markierte ein weggeworfenes Bonbonpapier mit einem weiteren Fähnchen. »Du darfst dich nicht ablenken lassen. Hör auf damit!«
    Er hat recht, dachte sie und blieb einen Moment lang stehen. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf Geräusche, Geruch und Gefühle.
    Orcas war eine kleine Insel. Wenn er sie in eine Falle locken wollte, müsste er sich verstecken, und er brauchte einen Aussichtspunkt.
    »Sein Weg muss sich mit dem Weg schneiden, den er mit Starr eingeschlagen hat. Irgendwo müssen sich die beiden Strecken schneiden …«
    Sie hatte die Karte im Kopf, holte aber trotzdem ihre kopierte Landkarte aus dem Rucksack, um sie erneut zu studieren. Sie wollte kein Risiko eingehen.
    »Perry hat Greg getötet, um es mir heimzuzahlen.«
    »Perry ist im Gefängnis gelandet. Ich glaube nicht, dass Eckle das Gefängnis als Option in Erwägung zieht.« Simon
betrachtete über Fionas Schulter die Karte. »Tawney glaubt das auch nicht.«
    »Er hat zuerst noch etwas zu erledigen«, murmelte sie. »Er hat einen Bogen geschlagen – eine weite Kurve, zuerst nach Westen und jetzt nach Osten. Zuerst hat er sich von Starr entfernt, dann ist er wieder in ihre Richtung zurückgegangen. Nicht zu ihr, das macht keinen Sinn, aber trotzdem so nahe, dass er alles beobachten kann. Vielleicht kann er sogar die Hunde und die Funkgeräte hören, wenn er nahe genug dran ist. Und in dieser Richtung ist er auf Häuser gestoßen, auf die Farm von Gary und Sue.«
    »Ich kann mich nicht so gut orientieren wie du, aber dein Haus ist vor der Farm. Wie weit draußen sind wir hier?«
    »Von meinem …« Ihr stockte der Atem. »Das hast du schon einmal gesagt. Ja, mein Haus. Mein Garten. Er hat alle seine Opfer, auch Starr, von ihrem eigenen Grund und Boden geholt – Schule, Sportstudio, Arbeitsstelle. Davon ist er nie abgewichen.«
    Sie packte Simons Hand.
    »Es geht nicht nur um die Insel, um mein Zuhause. Mein Haus ist leer, weil ich hier draußen nach ihm suche. Oder vielleicht weiß er auch, dass ich jetzt bei dir wohne. Auf jeden Fall könnte er sich im Wald gut verstecken.«
    »Und wenn er dich hineinlocken könnte, hätte er den perfekten Tatort. Wie weit ist es von hier, Fiona?«
    »Vielleicht einen knappen Kilometer. Es kommt darauf an, wie weit er seinen Kreis geschlagen hat, welchen Punkt er sich als Versteck ausgesucht hat.« Sie blickte in die Schatten, in die grauen und grünen Flecken.
    »Der Wind frischt auf, und das wird den Geruchskegel zerstören. Wenn wir weiter nach Osten gehen, müssen wir James’ und Loris Sektor durchqueren. Die Hunde müssen in den Bäumen bleiben, auch wenn die Spur auf eine Lichtung
führt. Wir müssen dafür sorgen, dass sie ruhig bleiben. Und wenn wir der Basis Bescheid gesagt haben, müssen wir das Funkgerät abschalten.«
    Er überlegte, ob er sie aufhalten sollte, aber das schaffte er sowieso nicht. Stattdessen sagte er: »Wir bleiben hier und geben Tawney die Information.« Aber er kannte ihre Antwort schon, noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte.
    »Und wenn Eckle die Richtung ändert? Wir können ihnen erst sagen, wohin er geht, wenn wir es mit Sicherheit wissen. Bis dahin ist es nur Theorie.«
    »Ja, das habe ich mir eigentlich auch gedacht. Zieh deine Waffe. Und halt sie von jetzt an in der Hand.« Er ergriff das Funkgerät. »Mai, hol Tawney an die Leitung.«
    »Sie schlagen wieder an.« Fiona ging weiter, um die Stelle zu markieren.
    »Er will mit dir sprechen.« Simon reichte ihr das Funkgerät.
    »Hier ist Fee.

Weitere Kostenlose Bücher