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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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Pistole hoch und zielte. Fluchend registrierte sie, dass ihre Hand zitterte, als er sich in ihre Richtung wandte.
    »Lass deine Waffe fallen, Francis, oder ich schwöre bei jedem einzelnen Leben, das du und Perry auf dem Gewissen habt, dass ich dich erschieße.« Damit konnte sie leben. Sie würde damit leben müssen.
    »Er hat mir gesagt, ich solle dich nicht unterschätzen.« Auch Eckle hob die Waffe und zielte. Aber seine Hand zitterte nicht. Er lächelte, als sei er plötzlich und unerwartet einem Freund begegnet. »Wenn ich dich töte, kommt dein Freund angestürmt. Dann töte ich ihn auch. Seinen Hund. Deinen. Wo ist dein Hund, Fiona?«
    »Leg die Waffe hin. Die Polizei und das FBI sind gleich da. Sie haben dich umzingelt. Du kommst hier nicht raus.«
    »Aber ich habe endlich gelebt. In wenigen, kurzen Monaten habe ich mehr erlebt und erfahren als in all den Jahren zuvor. In all diesen grauen Jahren. Ich hoffe, Tawney ist bei denen, die gleich auftauchen. Wenn ich die Chance hätte, ihn zu erschießen, wäre das wie ein Abschiedsgeschenk für Perry.«
    »Er hat dich verraten.«
    »Aber zuerst hat er mich befreit. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, Fiona. Deine Hand zittert.«
    »Das hält mich nicht auf.« Sie holte tief Luft und bereitete sich darauf vor zu töten.
    In diesem Augenblick schoss Simon wie eine Kanonenkugel zwischen den Bäumen hervor. Er rammte Eckle in
die rechte Seite, die Pistole ging los, und die Kugel drang in die weiche Erde, kurz bevor Eckle die Waffe aus der Hand flog.
    Fiona stürzte mit einem Hechtsprung darauf zu und hob sie auf. Sie hörte James schreien, und kurz darauf kam er hinter ihr aus dem Wald gerannt. Genau wie Eckle es vorausgesagt hatte, dachte sie. Sie hielt James die Pistolen hin.
    »Hier, nimm sie.«
    »Fee, um Gottes willen!« Er nahm die Pistolen an sich und verfolgte sprachlos, wie Fiona zu Simon lief.
    Sie ließ sich neben Simon zu Boden fallen. Er bearbeitete Eckles Gesicht methodisch und mit aller Kraft mit seinen Fäusten.
    »Hör auf. Hör jetzt auf.« Sie redete mit ihm wie mit einem ungezogenen Hund, und beinahe hatte sie Erfolg. »Simon, hör auf. Er ist fertig.«
    Er warf ihr einen wütenden Blick zu. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst in Deckung bleiben. Ich habe dir gesagt, er kommt nicht an mir vorbei.«
    »Das ist er ja auch nicht.« Sie ergriff eine seiner geballten Fäuste und legte sie an ihre Wange. Ihre Hunde drängten sich nun um sie. »Ich habe ihnen zwar befohlen zu bleiben, aber sie haben nicht gehorcht. Wir beschützen uns gegenseitig. So funktioniert das.«
    Eckle selbst interessierte die Hunde nicht mehr. »Lebt sie?«, fragte Fiona James.
    »Ja. Aber nur so gerade noch. Sie ist in einem schlechten Zustand. Ich muss zu Lori zurück. Du hast uns zu Tode erschreckt. «
    Er musterte Eckle, der leblos auf dem Boden lag, und sein zerschlagenes, schlaffes Gesicht. »Gute Arbeit, Simon. Hier.« Er reichte Fiona die Pistolen. »Ich kann die Polizisten schon hören. Wir müssen Kati Starr ins Krankenhaus bringen. Und
beim Abschlussgespräch müssen wir ein paar ernste Worte reden«, fügte er hinzu und wandte sich zum Gehen.
    »Ich weiß nicht, ob du seine Pistole gesehen hast«, sagte sie zu Simon. »Ich war mir nicht sicher, aber ich konnte kein Risiko eingehen.«
    »Du hattest Glück, dass er dich nicht direkt erschossen hat. Wenn er nun nicht hätte plaudern wollen?«
    »Dann hätte ich ihn erschossen.« Sie schob ihre eigene Pistole wieder ins Halfter zurück und steckte Eckles Waffe in ihren Gürtel. »Noch eine Sekunde länger… Ich bin froh, dass ich nicht zu schießen brauchte und dass du stattdessen sein verdammtes Gesicht demoliert hast.«
    Sie stieß die Luft aus und hockte sich hin. »Gute Hunde! Ihr seid so gute Hunde! Ihr habt Eckle gefunden!«
    Als die Polizei schließlich auf die Lichtung stürmte, hatte sie die Arme um die Hunde geschlungen und den Kopf in Simons Schoß gelegt.
     
    Es dauerte noch Stunden, Stunden, die ihr wie Tage vorkamen. Fragen, Berichte, noch mehr Fragen, das Abschlussgespräch. Mantz trat zu ihr und schüttelte ihr die Hand. »Ich meine immer noch, dass Sie eine gute Agentin abgäben.«
    »Vielleicht, aber jetzt freue ich mich erst einmal auf ein ruhiges Leben.«
    »Viel Glück dabei.« Die FBI-Agentin beugte sich vor und tätschelte Newman, der nicht von Fionas Seite wich, den Kopf. »Guter Hund«, sagte sie und lachte, als Fiona eine Augenbraue hochzog. »Ich glaube, ich habe meine Meinung über die

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