Im Schatten Der Wälder: Roman
Over.«
»Fiona, hören Sie mir zu. Bleiben Sie, wo Sie sind. Wir haben Ihre Route mit den anderen beiden Suchteams im Dreieck umschlossen. Wir glauben, dass er sich auf Ihrem Grundstück befindet. Wir haben Leute zu Ihrem Haus geschickt und ziehen Beamte von der Suche ab, damit sie zu Ihnen stoßen. Haben Sie verstanden?«
»Ja, ich habe verstanden, Agent Tawney. Kennt einer von Ihren Leuten dieses Gebiet? Haben Sie Hunde, die besser geschult sind als meine? Wir betreten gerade den Sektor von Team Eins. Ich sehe eine ihrer Markierungsfähnchen.«
Wir kommen näher, dachte sie. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
»Er ist hier langgegangen und hat den Bereich durchquert, wo er sie hingebracht hat. James und Lori könnten… Er könnte sie töten. Simon und ich nähern uns von der Seite, auf
der er wahrscheinlich nichts sieht. Schicken Sie bitte, bitte die Kavallerie, aber wir folgen den Hunden. Ich muss jetzt das Funkgerät abschalten, sonst riskieren wir, dass er uns hört.«
Sie schaltete ab und reichte es Simon. »James geht bestimmt weiter. Vielleicht kann er Lori überreden zu warten, aber er wird auf jeden Fall weitergehen, solange es noch eine Chance gibt, Starr lebend zu finden. Und ich kann nicht warten, Simon, und das Risiko eingehen, dass schon wieder jemand getötet wird, den ich liebe, nur weil es einen Rachefeldzug gegen mich gibt.«
»Ich widerspreche dir ja gar nicht.«
Sein leicht gereizter Tonfall holte sie wieder auf den Boden zurück. »Wir müssen die Hunde anleinen. Halt sie dicht bei dir. Und seid ruhig.«
Sie blickte auf, als Donner grollte. »Wir haben gleich kein Licht mehr. Die Dämmerung setzt sowieso schon ein. Der Wind schützt uns. Regen wäre besser. Aber beide beeinträchtigen den Geruch. Wir werden uns alle auf unseren Instinkt verlassen müssen.«
»Ich möchte, dass du hinter mir gehst. Das ist mein Instinkt«, sagte er. »Bitte respektier das.«
»Ich bin diejenige mit der Pistole«, erwiderte sie.
»Das stimmt.« Er küsste sie leicht. »Und ich bin derjenige, der sich darauf verlässt, dass du sie benutzt, wenn es nötig ist.«
Schweigend gingen sie weiter. Es hatte sich beträchtlich abgekühlt. Das Rauschen der Baumwipfel im stärker werdenden Wind schützte sie und würde hoffentlich ihr Näherkommen übertönen. Allerdings war nichts Besonderes zu hören. Bei jedem Knacken und Seufzen in den Bäumen zuckte sie zusammen.
Sie benutzten Handsignale, für sich und für die Hunde.
Schließlich erreichten sie den Rand der Lichtung, wo Simon
den Baumstumpf gefunden hatte. Sie sah den jungen Schößling, den er gepflanzt hatte, ohne es ihr zu sagen, und einen Moment lang wurde sie ganz ruhig.
Mit den Fingerspitzen streifte sie über seine Hand, um sich zu bedanken.
Dann entdeckte sie ein weiteres Fähnchen, und als die Hunde auf die Lichtung wollten, hielt sie sie zurück.
Ihr gefror das Blut in den Adern, als sie das Knistern des Funkgeräts hörte, aber dann stellte sie mit einem Blick auf Simons Gürtel fest, dass es nicht ihres war.
James, dachte sie. Er war näher, als ihr klar gewesen war. Sie konnte die Worte nicht verstehen, aber der erregte Tonfall sagte alles. Ebenso wie das glückliche Bellen.
»Sie haben sie gefunden«, flüsterte sie.
Und ein Schatten bewegte sich in den Schatten.
Ihr stockte der Atem. Er hatte hinter einem Baum gesessen, am anderen Ende der kleinen Lichtung. Und jetzt nutzte er den Wind, die Dämmerung und den einsetzenden Regen, um ungesehen fortzukommen.
Simon legte ihr die Hand über den Mund und beugte sich dicht an ihr Ohr.
»Du bleibst hier. Behalt die Hunde bei dir. Ich schleiche mich von außen heran und schneide ihm den Weg ab. Bleib hier«, wiederholte er. »An mir kommt er nicht vorbei. Die Polizei ist gleich hier.«
Sie wollte ihm widersprechen, aber das konnte sie nicht riskieren. Sie befahl ihren verwirrten Hunden mit einer festen, wütenden Handbewegung, sich hinzusetzen und zu bleiben. Betrübt schielten sie zu ihr hinauf.
Das musste sie doch sehen: Das Spiel war noch nicht vorbei. Dort in den Schatten war der Preis! Sie begannen leise zu winseln, aber sie brachte sie mit einem wütenden Blick und erhobenem Finger zum Schweigen.
Erleichtert, dass sie gehorchten, wagte sie sich ein bisschen weiter vor und sah die Pistole in Eckles Hand. Er hatte lauschend den Kopf schräg gelegt und drehte sich langsam in die Richtung, die Simon eingeschlagen hatte.
Nein, dachte sie und trat auf die Lichtung.
Sie hielt die
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