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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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genug. Hast du Cola da?«
    »Pepsi light.«
    »Na ja, die tut’s auch.«
    Da er sich in ihrem Haus genauso gut auskannte wie in seinem, deckte er den Tisch, verteilte die Burger auf die Teller und holte eine Riesenschachtel Pommes frites aus der Tüte. Fiona schenkte ihnen etwas zu trinken ein, nachdem sie den Rest Wein in ihrem Glas in den Ausguss geschüttet hatte.
    »Wir hätten Sex haben sollen, bevor wir Freunde geworden sind.«
    Grinsend setzte er sich. »Wenn ich mich recht erinnere, waren wir elf und zwölf, als du regelmäßig auf die Insel gekommen
bist, um deinen Dad zu besuchen. Wir waren also noch ein bisschen zu jung für Sex, als wir Freunde geworden sind.«
    »Trotzdem.« Sie sank auf ihren Stuhl. »Wenn wir damals Sex gehabt hätten, könnten wir jetzt ein Revival feiern. Das wäre eine gute Ablenkung. Aber nun ist es zu spät, weil ich mir blöd vorkäme, mich vor dir auszuziehen.«
    »Das ist ein Problem.« Er biss von seinem Burger ab. »Wir könnten es im Dunkeln unter falschem Namen tun. Ich wäre Stein Hart und du Lavendel Seide.«
    »Lavendel ist ein blöder Name. Ich wäre lieber Tau Tropfen. Die Alliteration gefällt mir.«
    »Na gut. Also, Tau, möchtest du erst essen, oder sollen wir gleich in die Kiste springen?«
    »Es ist schwer, so einer Romanze zu widerstehen, aber wir essen zuerst.« Sie knabberte an einer Fritte. »Ich möchte dich ja nicht langweilen, James, aber es ist wirklich merkwürdig. Erst gestern habe ich zu Syl gesagt, dass ich mich an Gregs Gesicht kaum noch erinnern kann. Es ist richtig verblasst. Verstehst du das?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Und als Davey mir erzählte, was passiert ist, da war es auf einmal wieder da. Ich kann ihn sehen, jedes Detail in seinem Gesicht. Er ist zurück. Und … es ist so schrecklich! «, stieß sie hervor. Tränen traten ihr in die Augen. »Ich wünschte, ich sähe ihn nicht so deutlich vor mir. Ein Teil von mir möchte ihn gar nicht mehr sehen, und das ist mir erst klar geworden, als er wieder da war.«
    »Ja und? Willst du den Rest deines Lebens Schwarz tragen und traurige Gedichte lesen? Du hast getrauert, Fee. Du hast lange getrauert, und jetzt ist es vorbei. Und du hast aus Liebe und Respekt zu ihm die Hundestaffel aufgebaut.« Er ergriff ihr Handgelenk und drückte es leicht. »Und das ist ein toller Tribut.«

    »Wenn du so rational und vernünftig bist, kannst du kein Mitglied meines Selbstmitleid-Clubs werden.«
    »Burger haben auf einer Club-Sitzung nichts zu suchen. Dazu bräuchten wir eher echt schlechten Wein und muffige Chips.«
    »Ach, verdammt, James, du bringst mich wirklich auf andere Gedanken.« Seufzend biss Fiona in ihren Burger.
     
    Trotz des Trosts ihres Freundes und der vertrauten Anwesenheit ihrer Hunde blieben Fiona schlimme Träume nicht erspart. Jede Stunde wachte sie aus einem Alptraum auf, nur um wieder einzuschlafen und in den nächsten zu gleiten.
    Ihre Unruhe übertrug sich auf die Hunde. Um drei Uhr morgens stand auf einmal Bogart vor ihrem Bett und hielt ihr das Tau hin, als ob ein kleines Spielchen alles in Ordnung bringen würde.
    Um vier gab Fiona auf. Sie ließ die Hunde hinaus und machte Kaffee. Dann trainierte sie hart und schweißtreibend und erledigte danach ihren Papierkram.
    In der Dämmerung brachte sie ihre Website auf den neuesten Stand und surfte durch verschiedene Blogs, weil sie nicht die Energie aufbrachte, ihren eigenen zu schreiben.
    Als die Kurse begannen, war sie schon seit über vier Stunden auf den Beinen und hätte sich am liebsten wieder hingelegt.
    Sie liebte ihren Unterricht. Sie liebte ihn wegen der Arbeit selbst, wegen der Hunde und der sozialen Kontakte. Und sie war gerne draußen.
    Aber im Moment hätte sie die Kurse am liebsten abgesagt. Nicht um in Selbstmitleid zu schwelgen, dachte sie, sondern weil sie Zeit für sich brauchte, weil sie Schlaf nachholen musste.
    Aber pflichtbewusst bereitete sie sich auf den nächsten
Kurs vor. Sylvia rief an – die Nachrichten verbreiteten sich rasch –, und irgendwie überstand sie den Tag.
    Als sie schließlich fertig war und alle Arbeitsgeräte weggeräumt hatte, stellte sie fest, dass sie gar nicht alleine sein wollte. Das Haus war viel zu still, der Wald voller Schatten.
    Sie würde in den Ort fahren, beschloss sie. Sie würde ein bisschen bummeln und vielleicht bei Sylvia vorbeischauen. Danach konnte sie noch einen Spaziergang am Strand machen. Die frische Luft und die Bewegung würden ihr guttun. Und danach war sie

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