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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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bestimmt zu müde für Alpträume.
    Newman nahm sie mit. Als er ins Auto sprang, wandte sie sich zu den anderen beiden Hunden.
    »Ihr wisst, wie es ist. Jeder von euch bekommt mal die Chance, mit mir allein zu sein. Wir bringen euch etwas mit. Seid brav.«
    Als sie ins Auto stieg, warf sie Newman einen Blick von der Seite zu. »Guck nicht so triumphierend«, sagte sie.
    Die Abendsonne glitzerte auf dem Wasser, und während sie fuhr, ließ der Stress nach. Sie drehte die Scheibe herunter, und ihre Müdigkeit schwand, als ihre Haare im Wind wehten.
    »Komm, lass uns singen.«
    Gehorsam stimmte Newman in den Song von Beyoncé mit ein.
    Sie hatte vor, nach Eastsound zu fahren, um den Wocheneinkauf zu erledigen und sich selbst etwas zu gönnen, was sie absolut nicht brauchte. Aber während sie die gewundene Straße entlangfuhr, folgte sie ihrem Impuls und fand sich auf einmal vor dem Briefkasten wieder, auf dem DOYLE stand.
    Vielleicht brauchte er ja etwas aus dem Ort, und sie konnte es ihm als gute Nachbarin mitbringen. Es hatte absolut nichts damit zu tun, dass sie sehen wollte, wo und wie er lebte. Oder fast nichts.

    Eine sonnenbeschienene Allee führte zum Haus, das sich harmonisch in die Landschaft einfügte.
    Es gefiel ihr, aber es könnte ein bisschen Farbe gebrauchen, dachte sie. Ein paar Stühle und Kübel mit bunten Blumen auf der Veranda und auf dem hübschen kleinen Balkon im ersten Stock. Und vielleicht eine Bank unter der Trauerkirsche, die im Frühjahr von rosa Blüten übersät sein würde.
    Fiona parkte neben Simons Truck, wobei sie feststellte, dass er die zerkaute Kopfstütze, die er mit Klebeband notdürftig repariert hatte, ausgetauscht hatte. Fast verborgen unter den Bäumen befand sich ein paar Meter vom Haus entfernt die Werkstatt.
    Lang gestreckt und niedrig hatte sie bestimmt genauso viel Quadratmeter wie ihr Haus, mit einer großzügigen, überdachten Veranda am Eingang. Ein paar Tische, Stühle und andere Möbelstücke standen unter dem Dach.
    Über lauter Musik hörte sie das Geräusch einer Säge.
    Sie stieg aus und bedeutete Newman, sie zu begleiten. Er schnupperte in die Luft – neuer Ort, neue Gerüche –, während er neben ihr her trottete.
    »Tolle Aussicht, was?«, murmelte sie und blickte über den Sund zur gegenüberliegenden Küste. »Und guck mal, er hat einen kleinen Strand da unten und einen Bootssteg. Schön hier. Wasser, Wald, ein großes Grundstück und nicht zu nahe an der Straße. Ein gutes Zuhause für einen Hund.«
    Sie kraulte Newman hinter den Ohren und ging näher an das Nebengebäude heran.
    Sie sah ihn durch das Fenster – Jeans, T-Shirt, Schutzbrille, Werkzeuggürtel. Er arbeitete tatsächlich mit einer großen Säge, deren Schneide scheinbar mühelos durch das Holz glitt. Fiona zog sich der Magen zusammen, als sie daran dachte, was sie Fingern antun konnte. Vorsichtig trat sie an die Tür und blieb respektvoll stehen, bis das Surren verklang.

    Dann klopfte sie und winkte durch die Scheibe. Als er sie nur stirnrunzelnd anschaute, öffnete sie die Tür. Der Welpe lag auf dem Boden, die Pfoten in die Luft gestreckt, als habe er einen Stromstoß bekommen.
    »Hi!«, schrie sie, um die laute Musik zu übertönen. »Ich war gerade auf dem Weg in den Ort und dachte …«
    Sie brach ab, als er seine Ohrstöpsel herauszog.
    »Oh, na ja, kein Wunder, dass es so laut ist. Hören Sie …«
    Erneut brach sie ab, als er eine Fernbedienung aus dem Werkzeuggürtel zog und die Musik abstellte. Die Stille dröhnte wie ein Tsunami – und weckte den Welpen.
    Er gähnte und streckte sich, dann entdeckte er sie. Freudig sprang er auf und wackelte auf sie zu. Fiona hockte sich hin und streckte dem kleinen Hund die Handfläche entgegen.
    »Hi, ja, schön dich zu sehen. Ja, ich freue mich auch.« Sie streichelte ihn, dann zeigte sie mit dem Finger zu Boden. »Sitz!« Sein Hinterteil vibrierte einen Moment lang, dann setzte er sich. »Ja, du bist ein braver Hund! So ein kluger Hund!« Sie nahm ihn auf den Arm und blickte zu Newman, der geduldig vor der Tür wartete. »Darf er herausgehen? Ich habe Newman dabei, er kann auf ihn aufpassen.«
    Simon zuckte nur mit den Schultern.
    »Okay. Geh spielen.« Sie lachte, als Jaws förmlich aus der Tür flog und mit dem Bauch im Gras landete. Als sie sich wieder umschaute, stellte sie fest, dass Simon immer noch an seinem Arbeitstisch stand und sie beobachtete.
    »Ich habe Sie bei der Arbeit gestört.«
    »Ja.«
    Unverblümt, dachte sie. Aber das

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