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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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darüber reden kann.«
    »Andererseits brauchst du aber auch nicht vor Angst durchzudrehen. Du hast die Hunde, und du hast Freunde, die derart regelmäßig nach dir sehen und sich um dich kümmern, dass du sie manchmal am liebsten hinauswerfen würdest, weil sie dir auf die Nerven gehen. Aber das brauchst du erst gar nicht zu versuchen«, fügte sie hinzu. »Ich würde dir gewaltig in den Hintern treten.«
    »Ja, ich weiß. Und ich kann hier sitzen, Mochachino trinken und den Hunden zuschauen, weil du auf mich aufpasst. Und ich bin dir dankbar dafür.«
    »Gerne. Wenn es dich glücklich macht, Fee, sollst du natürlich an deine Einfahrt pflanzen, was du willst. Aber du sollst auch vorsichtig sein.«
    »Ich frage mich manchmal, ob ich jemals wirklich aufgehört habe, vorsichtig zu sein, seitdem Perry mich geschnappt hatte.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin seitdem nicht mehr gelaufen, und Himmel, Mai, ich habe es früher geliebt. Jetzt gehe ich aufs Laufband, aber
das ist nicht dasselbe, auch wenn ich mich sicherer dabei fühle. Ich war seit Jahren nirgendwo mehr alleine.«
    »Das ist nicht …«, Mai hielt inne, »wirklich?«
    »Wirklich. Bis die Mordserie jetzt wieder angefangen hat, ist es mir noch nicht einmal aufgefallen, dass ich immer wenigstens einen der Hunde bei mir habe. Ich warte darauf, dass Filme auf DVD erscheinen, statt ins Kino zu gehen. Und das Haus lasse ich nur unbewacht und nehme alle drei Hunde mit, wenn wir Training haben oder sie zu dir in die Praxis müssen.«
    »Dagegen ist doch nichts einzuwenden.«
    »Nein, ich finde es ja auch in Ordnung – mir ist nur gerade klar geworden, was für ein Grund dahintersteckt. Ich lasse die Tür häufig offen stehen. Bis vor Kurzem habe ich sie so gut wie nie abgesperrt, weil mir die Hunde ein Gefühl der Sicherheit verleihen. Aktiv habe ich in den letzten zwei Jahren nie über das Ganze nachgedacht, aber ich habe mich trotzdem die ganze Zeit über unbewusst geschützt.«
    »Das beweist nur, wie klug dein Unterbewusstsein ist.«
    »Ja, guter Gedanke. Jetzt übt mein Bewusstsein ebenfalls ein bisschen. Ich habe zum Beispiel seit ein paar Jahren kein Schießtraining mehr gemacht. Also …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bemühe mich wirklich zu tun, was ich kann. Und deshalb will ich mich auch nicht so davon vereinnahmen lassen. Komm, lass uns lieber über das Spa reden.«
    Ja, es war genug, dachte Mai. Sie war schließlich nicht hierhergekommen, um Fiona Stress zu bereiten. »Das können wir gerne tun, aber vorher könnte ich dir noch erzählen, dass ich heute Abend zu ein paar Drinks verabredet bin.«
    »Du hast ein Date?« Dieses Mal senkte Fiona die Sonnenbrille. »Mit wem?«
    »Mit Robert. Er ist Psychologe mit eigener Praxis in Seattle. Einundvierzig, geschieden, mit einer neunjährigen Tochter.
Sie haben gemeinsames Sorgerecht. Er hat einen drei Jahre alten portugiesischen Wasserhund namens Cisco. Er mag Jazz, Skilaufen und Reisen.«
    »Du warst auf HeartLine-dot-com.«
    »Ja, und ich nehme die Fähre und treffe mich mit ihm zu Drinks.«
    »Du magst weder Jazz noch Skilaufen.«
    »Nein, aber ich mag Hunde. Ich reise gerne, wenn ich kann, und ich mag Kinder, also gleicht sich das wieder aus.« Mai streckte ihre Beine aus und studierte ihre Schuhspitzen. »Ich mag Skihütten mit prasselndem Kaminfeuer und Irish Coffee, und das ist doch zumindest schon mal ein halber Punkt. Außerdem habe ich ein Date, und das bedeutet, ich muss etwas Nettes anziehen, mir Mühe mit meinem Make-up geben und mich mit jemandem unterhalten, den ich gar nicht kenne. Und wenn sich bei mir nichts regt, hüpfe ich wieder auf die Fähre und starte einen neuen Versuch.«
    »Ich wäre nervös. Bist du nervös?«
    »Ein bisschen, aber es ist eine gute Nervosität. Ich möchte wirklich endlich eine Beziehung haben, Fee. Ich möchte jemanden haben, mit dem ich gerne zusammen bin, mit dem ich meine Zeit verbringe und in den ich mich verlieben kann. Ich will eine Familie.«
    »Ich hoffe, er ist ganz wundervoll. Ich hoffe, Robert der Psychologe ist einfach großartig. Ich hoffe, es regt sich was bei dir, und du hast Schmetterlinge im Bauch, und ihr habt jede Menge zu lachen. Wirklich!«
    »Danke. Das Beste daran ist, dass ich etwas für mich tue, was seit meiner Scheidung eigentlich nicht mehr der Fall gewesen ist. Selbst wenn ich mich jedoch Hals über Kopf in ihn verliebe, will ich es langsam angehen lassen. Ich will erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, bevor ich mich ins kalte

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