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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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mich jetzt anziehen und fahren.«
    Er ergriff ihre Hand. »Wir haben noch eine Stunde Zeit.«
    »Ich muss mich duschen. Hunde reagieren… sehr empfindlich auf Gerüche.«
    »Ah ja. Sie können Sex riechen.«
    »Ja. Ich muss duschen. Und ich muss mich umziehen. Du hast meine Bluse zerrissen.«
    »Du hattest es …«
    »Eilig.« Lachend sprang sie auf. »Für die Fahrt muss ich mir ein Hemd von dir borgen.«
    »Okay.«
    Als er erneut nackt zur Tür ging, schüttelte sie den Kopf. Rasch schlüpfte sie in den Büstenhalter und was vom Höschen übrig geblieben war. Er kam wieder und warf ihr das Hemd zu, das sie ihm eben vom Körper gezerrt hatte.
    »Danke.«
    Während sie ihre Stiefel zuschnürte, zog er sich seine Arbeitshose an. Sie trat zu ihm und strich ihm über die Wange.
    »Beim nächsten Mal gehen wir vielleicht zuerst essen.« Sie küsste ihn leicht. »Danke für den Baum und dass ich den Tisch benutzen durfte.«
    Sie ging hinaus, rief ihre Hunde und streichelte Jaws zum Abschied. Es gefiel ihr, dass Simon ohne Hemd auf seiner Terrasse stand, die Hände in seiner Jeans, die er noch nicht zugeknöpft hatte, und ihr nachblickte, als sie davonfuhr.

12
    F rancis X. Eckle vollführte den letzten seiner täglichen Einhundert. Hundert Push-ups, hundert Kniebeugen, hundert Liegestütze. Wie üblich trainierte er in der Abgeschiedenheit seines Motelzimmers.
    Er duschte, benutzte dabei jedoch sein eigenes Duschgel ohne Duft und nicht die aufdringlich parfümierte Seife aus dem Motel. Er rasierte sich mit dem Elektrorasierer, den er jeden Morgen sorgfältig reinigte. Seine Zähne putzte er mit einer der Reisezahnbürsten, die er bei sich hatte. Dann markierte er sie mit einem X, um sie später wegzuwerfen.
    Er ließ nie etwas in den Abfallbehältern im Motel zurück.
    Er zog weite Laufshorts und ein übergroßes weißes T-Shirt an. Seine Laufschuhe hatten keine besondere Marke. Unter dem T-Shirt trug er einen Sicherheitsgürtel mit Bargeld und seinen aktuellen Personalausweis. Man konnte nie wissen.
    Er musterte sich im Spiegel.
    Die Kleidung und die Ausbuchtung des Gürtels verbargen seinen perfekt gestählten Körper und vermittelten den Eindruck, er sei ein ganz gewöhnlicher Mann, mit einem leichten Bauchansatz, an einem ganz gewöhnlichen Morgen. Zufrieden studierte er sein Gesicht – braune Augen, lange Nase, dünne, feste Lippen, glatte Wangen. Er sah freundlich und unauffällig aus.
    Seine Haare waren kurz geschnitten. Er hätte sie sich gerne abrasiert, aber sein Mentor hatte darauf bestanden, dass ein kahler Schädel mehr Aufmerksamkeit erregte als kurze braune Haare.
    Kurz überlegte er, ob er diese Anordnung einfach ignorieren und tun sollte, was ihm gefiel. Doch wie immer widerstand er dem Wunsch. Aber es wurde zunehmend schwerer,
dem Unterrichtsplan zu folgen, da er spürte, wie seine eigene Macht wuchs.
    »Im Moment noch nicht«, murmelte er. »Aber nicht mehr lange.«
    Er setzte sich eine dunkelblaue Kappe ohne Logo auf den Kopf.
    Nichts an ihm erregte Aufmerksamkeit.
    Er blieb nie länger als drei Nächte im selben Hotel – zwei waren noch besser. Ein um das andere Mal suchte er sich ein Hotel mit Fitnessabteilung, aber die meiste Zeit entschied er sich für die billigsten Häuser, wo niemand auf ihn achtete.
    Er hatte sein ganzes Leben lang sparsam gelebt und jeden Cent umgedreht. Bevor er auf seine Reise gegangen war, hatte er nach und nach alles von Wert verkauft.
    Ehe die Reise zu Ende war, konnte er sich noch viele billige Hotelzimmer leisten.
    Er steckte seine Schlüsselkarte in die Tasche und zog eine Flasche Wasser aus dem Kasten, den er mitgebracht hatte. Bevor er das Zimmer verließ, schaltete er die Kamera ein, die in seinem Reisewecker versteckt war, dann steckte er sich die Kopfhörer seines iPod in die Ohren.
    Ersteres zeigte ihm, ob das Zimmermädchen in seinen Sachen herumschnüffelte; Letzteres hielt die Leute davon ab, ihm ein Gespräch aufzudrängen.
    Er brauchte das Fitness-Studio, die Gewichte und Geräte, die ihm körperliche und mentale Erleichterung boten. Die Tage ohne Training waren schwer zu ertragen. Er war dann angespannt und nervös. Lieber hätte er natürlich alleine trainiert, aber er musste sich anpassen, solange er auf Reisen war.
    Also ging er mit seinem freundlichen Gesichtsausdruck nach draußen und durchquerte die kleine Lobby, um zu dem winzigen Health Club zu gelangen.

    Auf einem der zwei Laufbänder bewegte sich sichtlich widerwillig ein Mann, und auf einem

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