Im Schatten Der Wälder: Roman
Wasser stürze.«
Fiona saß eine Weile schweigend da. »Apropos Verlieben, den Wettbewerb hast du übrigens verloren.«
»Den… Du hattest Sex?« Mai fuhr herum und setzte ihre Sonnenbrille ab. »Du hattest Sex und hast mir nichts gesagt? «
»Es war ja erst vor zwei Tagen.«
»Du hattest vor zwei Tagen Sex und hast mich nicht sofort angerufen? Wer … na ja, warum frage ich überhaupt? Es kann ja nur Simon Doyle gewesen sein.«
»Es könnte genauso gut ein neuer Kunde sein, auf den ich plötzlich scharf war.«
»Nein, es war Simon – er ist ja eigentlich auch ein neuer Kunde, auf den du plötzlich scharf warst. Los, ich will jedes einzelne schmutzige Detail wissen.«
»Er hat mir die Bäume geschenkt.«
»Oh.« Mai seufzte und betrachtete die Bäume. »Oh.« Sie seufzte erneut.
»Der erste war Teil einer Abmachung, für diesen Baumstumpf, den er unbedingt haben wollte.«
»Ja, das Baumstumpfbecken. Ich habe davon gehört.«
»Dann habe ich laut überlegt, dass ich mir vielleicht wegen der Symmetrie noch einen zweiten kaufen will, und während wir die Rettungsaktion hatten, hat er ihn geholt. Und als ich nach Hause kam, stand er da – gepflanzt, gemulcht und gewässert. Ich bin sofort zu ihm gefahren, um mich bei ihm zu bedanken. Und mein Dank bestand in Sex auf seinem Esstisch.«
»Süßer magnetischer Jesus auf dem Armaturenbrett. Auf dem Tisch?«
»Es ist einfach irgendwie passiert.«
»Wie kommt man von Bäumen zu Sex auf dem Tisch?«
»Er hat mich ins Haus gezogen, und weiter als bis ins Esszimmer sind wir nicht gekommen. Wow.«
»Warte mal.« Mai lehnte sich zurück und fächelte sich Luft zu. »Das war ja offenbar obendrein noch guter Sex.«
»Ich möchte nicht übertreiben, aber ganz ehrlich, das war der beste Sex meines Lebens. Ich habe Greg geliebt, Mai, aber das hier? Es war großartiger, fantastischer Sex.«
»Wirst du es noch einmal mit ihm tun?«
»Definitiv«, erwiderte Fiona und drückte sich die Hand aufs Herz. »Außerdem, oder vor allem, mag ich ihn. Ich mag, wie er sich benimmt, ich mag, wie er aussieht, ich mag, wie er mit seinem Hund umgeht. Und es gefällt mir auch, dass ich nicht sein Typ bin – behauptet er jedenfalls. Aber er will mich trotzdem. Es gibt mir irgendwie ein … ein Gefühl von Macht.«
»Das könnte etwas Ernstes werden.«
»Ja, möglicherweise. Ich glaube, genau wie du tue ich etwas für mich und ergreife eine Gelegenheit.«
»Auf uns.« Mai hob ihre Kaffeetasse. »Auf uns abenteuerlustige Frauen.«
»Es ist ein gutes Gefühl, oder?«
»Für dich vielleicht noch ein besseres. Du hattest immerhin schon Sex auf dem Esstisch. Aber du hast recht, es fühlt sich gut an.«
Als die Hunde anschlugen, blickten sie auf.
»Na, sieh mal einer an«, murmelte Mai, als Simon über die Brücke fuhr. »Hast du deinen Tisch abgeräumt?«
»Schscht!« Fiona lachte. »Ich habe in etwa zwanzig Minuten den ersten Sonntagskurs.«
»Gerade genug Zeit, um … «
»Hör auf!« Simon stieg aus, gefolgt von Jaws. Der Welpe rannte zuerst auf die Hunde zu, blieb jedoch bei Mai stehen und wedelte mit dem Schwanz. »Nicht aggressiv«, kommentierte sie. »Nicht schüchtern. Er ist ein ziemlich glücklicher Hund.«
Simon trat auf sie zu und streckte Fiona ein Halsband entgegen. »Das hatte ich mir ausgeliehen. Dr. Funaki.«
»Mai. Schön, Sie zu sehen, Simon. Leider muss ich gleich aufbrechen. Aber zuerst schaue ich mir Jaws mal an. Jaws, komm her.«
Der Welpe kam freudig angerannt und schoss über die Veranda auf sie zu. Mai hielt ihm die Hand mit der Handfläche nach vorn entgegen, als er sie anspringen wollte. Jaws zitterte am ganzen Körper, weil er so gerne gesprungen wäre, aber er blieb unten.
»Was für ein braver Hund!« Sie streichelte und kraulte ihn. Lächelnd blickte sie zu Simon empor. »Er reagiert gut auf eine Gruppe, ist fröhlich und freundlich und lernt schnell. Sie haben einen Gewinner.«
»Er stiehlt meine Schuhe.«
»Ja, die Kauphase kann ein Problem sein.«
»Nein, er zerkaut sie gar nicht – nicht mehr. Er klaut sie und versteckt sie. Heute früh habe ich meinen Stiefel in der Badewanne gefunden.«
»Er hat ein neues Spiel entdeckt.« Mai zauste ihm die Ohren. Mittlerweile waren auch die anderen Hunde auf die Veranda gekommen und drängten sich um sie. »Anscheinend riechen Ihre Schuhe nach Ihnen, und Ihr Geruch zieht ihn an und tröstet ihn. Und er spielt mit Ihnen. Na, du bist ja ein kluges Kerlchen.« Sie gab Jaws einen Kuss auf die Nase
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