Im Schatten Der Wälder: Roman
es noch einmal.«
»Er ist ein Ass«, murmelte Simon, als der Unterricht vorbei war. »Dreimal hintereinander, in verschiedenen Verstecken.«
»Es macht ihm Spaß. Du kannst zu Hause mit etlichen Dingen mit ihm arbeiten. Nimm irgendwas, was er gerne mag und dessen Namen er kennt. Zeig es ihm, dann sagst du sitz und bleib und versteckst es. Zuerst an einfachen Stellen. Dann gehst du zu ihm und sagst ihm, er soll es suchen. Wenn er es nicht finden kann, führ ihn dorthin, damit er ein Erfolgserlebnis hat.«
»Vielleicht sollte ich ihm sagen, er soll meinen Tennisschuh suchen. Ich weiß nicht, wo er ihn hingeschleppt hat.« Er blickte sie an. »Du rennst wie der Wind, Fiona.«
»Du hättest mich mal die Fünfhundert-Meter-Hürden im College laufen sehen sollen. Ich war großartig.«
»Wahrscheinlich weil du so ewig lange Beine hast. Hast du so ein enges, aerodynamisches Trikot getragen?«
»Ja. Sehr schmeichelhaft.«
»Das kann ich mir vorstellen. Wann fängt der nächste Kurs an?«
»In fünfundvierzig Minuten.«
»Das reicht.« Er begann sie zum Haus zu ziehen.
Sie blickte in seine lachenden Augen. »Kein ›Möchtest du gerne?‹ oder ›Ich kann dir einfach nicht widerstehen‹?«
»Nein.« Er fasste sie um die Taille und hob sie die Verandastufen hinauf.
»Und wenn ich dir sagen würde, dass ich jetzt nicht in der Stimmung dazu bin?«
»Dann wäre ich enttäuscht, und du würdest lügen.«
»Mit dem Lügen hast du recht.« Sie öffnete die Tür und zog ihn hinein.
Aber als sie zur Treppe gehen wollte, drängte er sie zum Wohnzimmer.
»Die Couch ist näher.«
Sie war auch weicher als der Esstisch, zumindest bis sie auf den Fußboden rollten. Und sie war genauso aufregend, dachte Fiona, als sie danach neben ihm lag und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
»Irgendwann schaffen wir es vielleicht auch mal ins Bett.«
Er fuhr mit der Fingerspitze über ihre Brust. »Sag den Kurs ab, dann können wir jetzt nach oben gehen.«
»Es ist eine Schande, dass ich so verantwortungsbewusst bin – ich habe ja kaum noch Zeit zum Duschen.«
»Ach ja, die obligatorische Dusche. Wir können ja zusammen duschen.«
»Das würde nur zu Sex führen.«
»Ganz genau.«
»Es würde zwar Spaß machen, aber ich habe keine Zeit dafür. Außerdem kannst du mit Jaws am nächsten Kurs nicht teilnehmen. Damit würden wir es nur übertreiben. Aber du könntest …« Sie brach ab, als die Hunde Besucher ankündigten. Sie packte ihr T-Shirt und ihre Hose und hielt sie vor sich, während sie aus dem Fenster spähte.
»Es sind James und, o Gott, Lori. Und ich stehe am Sonntagnachmittag nackt in meinem Wohnzimmer.« Sie drehte sich zu Simon um. »Und du liegst nackt auf dem Fußboden.«
Sie sah hinreißend sexy aus. Er hätte sie abschlecken können wie Sahne. »Mir gefällt es hier.«
»Nein! Nein! Steh auf!« Sie wedelte mit den Händen und ließ dabei ihr T-Shirt fallen. Hastig hob sie es wieder auf. »Los, zieh dir was an. Sag … sag ihnen, ich käme in fünf Minuten. «
»Weil du nach dem Sex duschen musst?«
»Komm … zieh dir die Hose an.« Gebückt rannte sie zur Treppe.
Grinsend zog er seine Hose an, schlüpfte in sein Hemd, ergriff Schuhe und Socken und schlenderte auf die Veranda.
James und Lori, die gerade die Hunde begrüßten, hielten inne. James kniff die Augen zusammen. Lori errötete.
»Fiona kommt gleich.« Simon setzte sich, um Socken und Schuhe anzuziehen. Sofort ging Jaws auf den Stiefel los. Simon nahm ihm den Schuh weg und sagte: »Lass das.«
»Netter Hund. Wie macht er sich beim Training?«
»Ganz gut. Wir hatten gerade Unterricht.«
James musterte ihn. »Ach ja, gerade eben?«
Simon schnürte seinen Stiefel zu und lächelte kühl. »Unter anderem. Haben Sie damit ein Problem?«
Lori tätschelte hektisch James’ Arm. »Wir wollten Fiona nur fragen, ob sie mit uns nach dem Unterricht essen gehen will. Sie können gerne mitkommen.«
»Danke, aber ich muss los. Bis später.« Er ging zu seinem Truck. Jaws blieb unschlüssig stehen, rannte aber dann hinter seinem Herrchen her und sprang in den Wagen.
»Ich weiß ja nicht, was ich davon halten soll«, murmelte James.
»Es geht uns eigentlich auch nichts an.«
»Es ist mitten am Nachmittag. Heller Tag.«
»Du bist ja prüde.« Lori stieß ihn lachend mit dem Ellbogen an.
»Ich bin nicht prüde, aber … «
»Manche Leute machen eben auch am helllichten Tag Liebe, James. Außerdem finde ich es gut, wenn er bei ihr ist. Hast du nicht
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