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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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Ich war damals noch klein, aber ich wusste, dass er dich liebte, weil er so nervös war.«
    »Er liebte uns beide. Wir hatten Glück. Aber als er mich bat, ihn zu heiraten, dachte ich, o nein, bestimmt nicht. Heirat? Das war doch nur ein Stück Papier, ein leeres Ritual. Ich dachte nein und sagte ja. Ich war selber ganz verblüfft. Mein Herz«, sie legte die Hand auf ihr Herz, »mein Herz konnte wohl nicht nein sagen.«
    Während der Heimfahrt musste Fiona ständig an diese Worte denken. Mein Herz konnte wohl nicht nein sagen.
    Ein schöner Satz, dachte sie, aber im Moment war sie ganz froh darüber, dass ihr Herz noch gar nichts sagte. Ein sprechendes Herz konnte brechen, und solange ihres schwieg, war sie entspannt und glücklich.
    Auf den Wiesen, den Hügeln und im Wald war der Frühling ausgebrochen. Die wilden Butterblumen blühten, und ihr Gelb strahlte wie die Sonne. Oben auf dem Mount Constitution lag noch Schnee, aber der Kontrast der weißen Berggipfel vor dem weichen Blau des Himmels ließ die zarten Farben der Frühjahrsanemonen noch mehr leuchten.
    Momentan fühlte sich Fiona wie die Insel – lebendig und blühend. Sie hatte viel zu tun, und ihre Arbeit und das Training mit ihrer Einheit erfüllten sie mit Zufriedenheit. Ihre drei Hunde schenkten ihr Liebe, Unterhaltung und Sicherheit. Ihr heißer Nachbar hielt sie lebendig und erregt – und er hatte einen Hund mit hervorragenden Anlagen.
    Die Polizei hatte keine Neuigkeiten zu berichten … in den letzten zwei Wochen hatte es keine weiteren Entführungen mehr gegeben.

    Als sie um die Kurve bog, sah sie einen schillernden Kolibri. Na, wenn das kein gutes Omen war!
    »Keine schlechten Nachrichten, Bogart, nur – wie geht das Lied noch mal? – Vögel und Bienen, Blumen und Bäume.«
    Er klopfte mit seinem glänzenden schwarzen Schwanz, deshalb sang sie es gleich noch einmal. »Den restlichen Text kenne ich nicht – das war vor meiner Zeit, weißt du. Auf jeden Fall habe ich alles erledigt, und wir sind fast zu Hause. Und weißt du was? Vielleicht rufe ich Jaws’ Daddy an und frage ihn, ob er Lust hat, zum Abendessen zu kommen. Ich könnte ja kochen. Irgendwas. Es wäre doch langsam Zeit, dass wir mal ein richtiges Date haben – und eine gemeinsame Nacht. Was meinst du? Soll Jaws zum Spielen kommen? Aber jetzt holen wir erst mal die Post.«
    Als sie ihre Einkaufstaschen hineintrug, wünschte sie, der Gedanke wäre ihr früher gekommen. Dann hätte sie noch etwas einkaufen können, um eine anständige Mahlzeit zu kochen.
    »Ich könnte ja noch mal losfahren«, überlegte sie und musterte ihren Tiefkühlvorrat. »Vielleicht zwei Steaks kaufen. Ach, wisst ihr was?« Sie warf die Post auf den Küchentisch und packte die Stofftaschen weg, die Sylvia ihr zum Einkaufen gegeben hatte. »Ich könnte auch einfach in der Pizzeria anrufen und sie überreden, mir etwas nach Hause zu liefern.«
    Sie ergriff die Briefumschläge. »Rechnung, Rechnung, oh, und Überraschung, noch eine Rechnung.« Sie ergriff einen gefütterten Umschlag. »Das ist keine Rechnung. Hey, Jungs, vielleicht sind das Fotos von einem unserer Schüler.«
    Ihre früheren Kunden schickten ihr oft Fotos und Berichte. Erfreut öffnete sie den Umschlag.
    Ein durchsichtiger roter Schal glitt auf den Tisch.
    Sie taumelte zurück. Panik schnürte ihr die Kehle zu. Einen
Moment lang drehte sich der Raum um sie, und sie bekam keine Luft mehr. Sie griff hinter sich und hielt sich an der Küchentheke fest, als ihre Beine nachgaben.
    Nicht ohnmächtig werden, nicht ohnmächtig werden, nicht ohnmächtig werden.
    Sie rang nach Luft, atmete zischend aus und zwang sich, ihre zitternden Beine zu bewegen. Als sie zum Telefon griff, schlugen die Hunde, die sich besorgt um sie drängten, an.
    »Bleibt bei mir. Bleibt bei mir«, keuchte sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie packte das Telefon mit einer Hand, mit der anderen ergriff sie ein Messer.
    »Verdammt, Fiona, du hast schon wieder die Tür aufgelassen. «
    Simon trat ein. Seine Verärgerung war ihm deutlich anzusehen. Er blieb abrupt stehen, als er die kreidebleiche Frau sah, die ein großes Messer in der Hand hielt und von drei knurrenden Hunden bewacht wurde.
    »Sagst du ihnen bitte, sie sollen sich zurückhalten?«, fragte er mit ruhiger Stimme.
    »Entspannt euch, Jungs. Freund. Simon ist ein Freund. Sagt hallo zu Simon.«
    Jaws kam mit einem Seil hereingaloppiert, bereit zu spielen. Simon trat an die Hintertür und öffnete sie. »Raus mit

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