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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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erlebt.«
    Sie nickte. Ja, sie und Tawney kannten Perry. Sie kannten ihn viel zu gut.
    »Das war seine Macht, seine Leistung«, fuhr Tawney fort. »Wenn jemand anderer sich das also angeeignet hätte, wäre er wütend. Das wäre eine Beleidigung für ihn. Aber wenn er die Person selbst ausgesucht hat, würde ihn das stolz machen und er würde sich freuen. Und genau das habe ich in seinem
Gesicht gesehen, als wir mit ihm gesprochen haben. Unter der vorgetäuschten Ignoranz war er stolz.«
    »Ja.« Fiona nickte, dann stand sie auf und trat ans Fenster, um sich mit dem Anblick ihrer Hunde, die über die Wiese tollten, zu trösten. »Das glaube ich auch. Ich habe ihn ebenfalls studiert. Das musste ich ja. Ich musste den Mann kennenlernen, der mich umbringen wollte, der den Mann getötet hat, den ich liebte, nur weil er bei mir versagt hat. Ich habe alle Bücher über das Thema gelesen, die Fernsehsendungen gesehen, alle Artikel durchgeforstet. Aber irgendwann habe ich sie beiseitegelegt, weil ich aufhören musste.
    Aber er hat nie aufgehört«, sagte sie und drehte sich zu den beiden FBI-Agenten um. »Nicht wirklich, oder? Er hat lediglich den richtigen Zeitpunkt abgewartet. Aber warum hat er mir seinen Stellvertreter nicht einfach geschickt, bevor ich mich vorbereiten konnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. Die Antwort lag ja auf der Hand. »Weil ich der Hauptgewinn bin – ich bin das größte Ereignis, der Hauptgrund. Und das Ganze muss sich daraufhin zuspitzen. Die anderen Opfer sind nur Ouvertüre.«
    »Das ist eine harte Formulierung«, meinte Mantz.
    »Ja, aber genauso sieht er es. Irgendwie ist es eine Revanche, nicht wahr? Letztes Mal habe ich gewonnen, und jetzt will er das korrigieren. Und da er es nicht persönlich kann, schickt er seinen ferngesteuerten Stellvertreter. Und die Ouvertüre gibt ihm noch zusätzlich die Befriedigung, dass seinem Hauptgewinn der Schweiß ausbricht. Er will, dass ich Angst habe. Es ist Bestandteil seiner Methode und ein großer Teil seiner Belohnung.«
    »Wir können Sie in Schutzhaft nehmen, Ihnen eine sichere Umgebung bieten.«
    »Das habe ich schon einmal gemacht«, erinnerte Fiona Tawney. »Er hat einfach gewartet, bis ich wieder draußen
war. Und dann hat er Greg umgebracht. Ich kann nicht schon wieder mein Leben aussetzen. Er hat mir bereits so viel genommen.«
    »Dieses Mal haben wir mehr Spuren«, erklärte Mantz. »Er ist nicht so vorsichtig und auch nicht so schlau wie Perry. Ihnen den Schal zu schicken war dumm. Das ist nur Quälerei. Ebenso wie es ein Fehler war, mehrere Schals am selben Ort zu kaufen. Wir finden ihn.«
    »Ich glaube Ihnen, und ich hoffe, es gelingt Ihnen schnell, bevor noch jemand stirbt. Aber ich kann mich nicht verstecken, solange Sie ihn suchen. Ich bin nicht so tapfer, aber ich bin realistisch. Hier auf der Insel bin ich im Vorteil. Er muss zu mir kommen. Er muss auf die Insel kommen.«
    »Die Polizei hier kann nicht jeden überwachen, der von der Fähre steigt.«
    »Nein, aber wenn er es bis hierher schafft, dann hat er keine Vierundzwanzigj ährige vor sich.«
    »Sie sollten zumindest mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen«, riet Mantz ihr. »Sie sollten bessere Schlösser an den Türen anbringen und über eine Alarmanlage nachdenken.«
    »Ich habe drei. Die Hunde sind immer bei mir, und die Polizei und meine Freunde sehen mehrmals am Tag nach mir. Simon übernachtet hier. Nächste Woche fahre ich mit einer Freundin und meiner Stiefmutter für ein paar Tage weg. Ein Freund bleibt mit seinem Hund hier, um auf meine Hunde und das Haus aufzupassen.«
    »Das haben Sie in Ihrem Blog erwähnt.«
    Fiona lächelte Tawney an. »Sie lesen meinen Blog.«
    »Ich halte mich über Sie auf dem Laufenden, Fiona. Sie haben geschrieben, Sie hätten eine geistige Auffrischung mit Freundinnen vor, um sich zu erholen und sich verwöhnen zu lassen.«
    »Ein Spa«, warf Mantz ein.

    »Ja.«
    »Sie haben allerdings nicht erwähnt, wo Sie hinfahren.«
    »Nein, weil jeder einen Blog lesen kann. Ich werde anschließend darüber berichten, wenn es mir interessant erscheint. Aber meistens schreibe ich über die Hunde. Ich bin nicht sorglos, Agent Tawney.«
    »Nein, das stimmt. Ich möchte trotzdem gerne informiert werden, wohin Sie fahren, die exakten Daten, wie Sie dorthin gelangen.«
    »Okay.«
    Als sein Handy klingelte, hob er den Finger. »Wenn Sie es bitte Agent Mantz sagen würden«, meinte er und ging auf die Veranda, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Wir fahren nächsten

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