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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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Dienstag nach Snoqualmine Falls«, sagte Fiona zu ihr. »Ein Ruhe-Spa und Resort. Freitag kommen wir wieder zurück.«
    »Nett.«
    »Ja, es wird bestimmt schön. Es ist unsere Version eines langen Wochenendes, da wir die Wochenenden am meisten zu tun haben. Ich fahre mit Sylvia und einer Freundin, Mai Funaki, unserer Tierärztin.«
    Mantz notierte sich die Information und blickte auf, als Tawney wieder hereinkam.
    »Wir müssen fahren.«
    Fiona sprang ebenfalls auf. »Wurde schon wieder jemand gefunden?«
    »Nein. Eine einundzwanzigjährige Frau ist als vermisst gemeldet worden. Sie ist gegen sechs Uhr heute früh aus ihrer Wohnung abseits vom Campus aufgebrochen, um ins Fitness-Center der Universität zu gehen. Dort ist sie nie angekommen. «
    »Wo?«, fragte Fiona. »Wo ist sie entführt worden?«
    »Medford, Oregon.«

    »Nur ein kleines bisschen näher«, murmelte sie. »Ich hoffe, sie ist stark. Ich hoffe, sie findet einen Weg.«
    »Wir bleiben in Kontakt, Fiona.« Tawney zog eine Visitenkarte aus der Tasche. »Sie können mich jederzeit erreichen. Auf der Rückseite steht meine Privatnummer.«
    »Danke.«
    Sie brachte sie hinaus und stand mit verschränkten Armen vor der Tür, die Hunde zu ihren Füßen, als sie wegfuhren. »Viel Glück«, murmelte sie.
    Dann ging sie hinein, um ihre Pistole zu holen.

15
    S imon schnitzte ein Schnörkelmuster in das Kopfteil des Porzellanschranks, den er im Kundenauftrag baute. Aus dem Radio dröhnte The Fray. Meg Greene, eine Frau, die genau wusste, was sie wollte – es sei denn, sie änderte ihre Meinung – , hatte ihn vier Mal um ein anderes Muster gebeten, bis er schließlich ihren Geschmack getroffen hatte.
    Damit sie sich nicht wieder anders entschied, arbeitete er jetzt ausschließlich am Schrank. Er war groß und schön und würde sicher das auffallendste Möbelstück in Megs Esszimmer sein. In ein paar Tagen war er damit fertig und konnte danach ernsthaft mit der Arbeit an dem Becken beginnen. Vielleicht würde er ja auch noch ein paar Stücke für Syls Laden fertigbekommen, bis sie aus dem Spa zurückkam.
    Wenn er die Stücke dann dorthin brachte, solange sie weg war, konnte sie ihn nicht in Gespräche mit ihren Kunden verwickeln. Das war für ihn eine zusätzliche Motivation.
    Er stand jetzt immer früh auf, so dass er es gar nicht schaffte, bis in die halbe Nacht hinein zu arbeiten. Aber er
hörte sowieso pünktlich auf, weil er rechtzeitig zu Fiona wollte, damit sie nicht alleine war.
    Eigentlich hatte dieses Arrangement viele Vorteile – und nicht nur den des Sex.
    Er hörte ihr gerne zu, wenn sie ihm erzählte, was tagsüber passiert war. Ihre Stimme entspannte ihn – meistens jedenfalls.
    Und dann war da noch der Hund. Er jagte nach wie vor wie ein Besessener seinem Schwanz hinterher und stahl Schuhe – und ab und zu auch ein Werkzeug. Aber er war glücklich und weitaus klüger, als Simon geglaubt hätte. Er hatte sich daran gewöhnt, dass der Hund draußen herumlief oder unter der Werkbank lag und schnarchte. Und er war der reinste Ballkünstler.
    Simon trat einen Schritt zurück und studierte seine Arbeit.
    Irgendwie war er zu einer Frau und einem Hund gekommen, obwohl er beides nicht gewollt hatte. Und jetzt konnte er sich seine Tage und seine Nächte nicht mehr ohne sie vorstellen.
    Er hatte mehr geschafft, als er erwartet hatte. Er blickte auf die Uhr an der Wand. Komisch, die Zeit war ihm eigentlich länger vorgekommen. Stirnrunzelnd zog er sein Handy aus der Tasche und las die Zeit auf dem Display ab.
    »Verdammt! Warum hast du mich nicht daran erinnert, dass ich die Batterien in dem verdammten Ding austauschen muss«, sagte er vorwurfsvoll zu Jaws, der gerade in die Werkstatt getrottet kam.
    Jaws wedelte mit dem Schwanz und legte ihm das Stöckchen vor die Füße, das er mit hereingebracht hatte.
    Er versuchte immer lange genug nach Fionas letztem Kurs bei ihr einzutreffen, um die Leute zu vermeiden, die unvermeidlich noch länger bei ihr herumlungerten. Sonst stellte sie ihn nur vor, und er musste sich unterhalten. Trotzdem bemühte
er sich, sie nicht länger als eine Viertelstunde allein zu lassen. Es war ein schwieriger Balanceakt.
    Aber jetzt war er fast zwei Stunden zu spät.
    Warum hatte sie nicht angerufen? Würde nicht jede normale Frau sich melden und sagen: Hey, was ist los? Du bist zu spät!
    »Frauen müssen anrufen«, sagte er zu Jaws, als sie in den Truck stiegen. »Sie müssen an dir herumnörgeln. So ist das eben. Nur sie macht das

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