Im Schatten der Wandlung (German Edition)
dort, schau dort nach dem Rechten. Evan und ich sind dazu da, um so etwas, das mit Nathan passiert ist, zu verhindern.“
Er wusste davon? „Wie konnte das dann passieren?“
„Ich weiß es nicht. Evan hätte an dem Tag da sein sollen. Als er nicht kam, wurde ich angerufen und sollte für ihn einspringen. Als ich dort ankam, war die Sache schon in vollem Gange. Ich hab Nathan dann sofort da rausgeholt und nach Hause gebracht. Normalerweise passiert so was nicht. Sie tun niemandem etwas gegen ihren Willen. Es gibt den Codex. Sie dürfen niemandem gegen seinen Willen Gewalt antun, falls doch, steht die Todesstrafe darauf.“
Erst jetzt bemerkte ich meine weit aufgerissenen Augen.
„Ich glaub das alles nicht.“
„Es ist wahr Samantha.“
Es war eines der wenigen Male, das er meinen vollen Namen benutze.
„Warum arbeitest du ausgerechnet dort?“
„Ich weiß nun mal Bescheid über die ganze Sache. Je weniger davon wissen, desto besser für sie. Ich wurde gefragt, ob ich den Job machen würde.“
Ich sah ihn nur an.
„Sie bezahlen echt gut“, sagte er, als würde das alles rechtfertigen. Das sollte witzig rüber kommen, verfehlte aber die Wirkung. Denn ich wusste genau, dass da mehr dahinter steckte, wusste, dass er es mir noch nicht erzählen wollte.
„Hast du denn keine Angst?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Hast du sie von deinem Blut trinken lassen?“
„Nein, das habe ich nicht.“
Ich strich mit meinen Fingern über meine Schläfen, als wollte ich das eben gehörte verdrängen. „Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll.“
„Du musst gar nichts sagen. Nur eins würde ich gerne von dir wissen“, sagte er leise.
„Und was?“
„Was denkst du jetzt von mir?“
Über sein Gesicht zog ein Schatten, den ich als Traurigkeit deutete. Er machte sich Sorgen, dass ich etwas Schlechtes von ihm denken könnte.
Aber was dachte ich tatsächlich über ihn? Eigentlich sollte ich ängstlich, zumindest beunruhigt sein. Doch das war ich nicht. Er war immer noch Eric, mit den faszinierenden Augen. Und ich wollte immer noch in seiner Nähe sein.
„Mach dir deswegen bloß keine Sorgen Eric. Ich denk nichts Schlechtes von dir. Das ist einfach dein Job, richtig? Es hat ja nichts mit deiner Persönlichkeit zu tun.“
„Ja, sicher“, sagte er irgendwie abwesend.
„Bist du jetzt enttäuscht weil ich dachte, dass du einer von diesen Blutsaugern bist?“
Als Antwort strich er mit seinen Fingern über meine Wange. Seine Berührung ließ mich erschauern, eine Gänsehaut zog sich über meine Arme. Ich schloss die Augen und gab mich ganz seiner Berührung hin. Als ich meine Augen wieder öffnete, war sein Gesicht nur eine Handbreit von meinem entfernt. Er kam näher und flüsterte mir ins Ohr:
„Egal was du tust, ich bin mir ziemlich sicher, dass du mich nicht enttäuschen könntest.“
Die Gänsehaut ging in ein Prickeln über, das mir über den gesamten Körper zog. Als ob er es gemerkt hätte, zog er sich auf seinen Sitz zurück.
„Sind die Spekulationen jetzt für dich geklärt, oder möchtest du mich noch was fragen?“
„Im Moment nicht. Aber ich würde gern mehr über dich wissen. Eigentlich kenn ich dich ja noch gar nicht.“
Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und lehnte sich lässig in den Sitz zurück.
„Was möchtest du denn wissen?“
„Alles! Was du so machst wenn du nicht arbeitest, welche Musik du gern hörst, welche Hobbys du hast, was dein Lieblingsessen ist, dein Lieblingsfilm. Das wär’s fürs Erste, glaub ich.“
„Okay, also wenn ich nicht arbeite bin ich oft mit Evan und ein paar anderen Leuten unterwegs. Wir machen dann so alles Mögliche. Ich lese gerne, bin gern im Freien, vor allem im Dunkeln. Ich habe eigentlich kein Lieblingsessen. Einer meiner Lieblingsfilme ist `Königin der Verdammten` und alle Teile von ´Underworld`. Und jetzt du.“ Wow, das war ja ganz leicht.
„Wenn ich nicht auf dem College bin dann mach ich entweder was mit Caitlin oder meiner Tante, ab und zu muss ich auch lernen. Ich geh total gern ins Kino. Ich liebe Popcorn. Caitlin und ich sind auch gern draußen, aber lieber solange es noch hell ist. Ich lese auch wahnsinnig gern und geh gern joggen. Ein Lieblingsessen hab ich auch nicht, da ich viele Dinge mag. Einer meiner Lieblingsfilme ist `Wie werde ich ihn los in 10 Tagen`. Ich liebe Filme mit Happy End.“
Er grinst mich an. „Das hab ich mir schon gedacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier momentan einige
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