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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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hinter ihr.
    »Du solltest dich ausruhen, so gut du kannst«, sagte Fürstin Aquitania und winkte knapp mit einer Hand in die Nacht. Ein großes graues Ross kam zu ihr getrabt und stupste die Fürstin an die Schulter. Sie schob den Kopf des Tieres von ihrem Kleid zurück. »Ich werde sofort die notwendigen Maßnahmen treffen, um den Ersten Fürsten von den Gefahren hier und in Calderon in Kenntnis zu setzen. Darauf hast du mein Wort.«
    »Danke«, sagte Isana.
    »Mir brauchst du nicht zu danken, Wehrhöferin«, sagte die Fürstin. »Dies ist kein Geschenk vom Patron an seinen Schutzbefohlenen. Wir haben einen Vertrag besiegelt, der uns zu Gleichberechtigten macht - und der uns hoffentlich in den kommenden Jahren beiden Vorteile bringt.«
    »Wie du wünschst, Herrin.«
    Die Fürstin stieg graziös in den Sattel, neigte den Kopf vor Isana und sagte dann zum Fahrer: »Martus, sei wachsam. Heute Abend haben ihr gedungene Stecher schon einmal nach dem Leben getrachtet.«
    »Ja, Hoheit«, antwortete der Fahrer. »Wir passen auf sie auf.«
    »Gut.« Fürstin Aquitania wendete das Pferd und trabte in flottem Tempo die Straße entlang. Schleier und Kleidung wallten hinter ihr auf. Einer der Diener zog einen schweren Ledervorhang vor die Seite des Wagens. Im Inneren wurde es dunkel, aber so konnte wenigstens niemand einen Blick auf den Insassen werfen. Der Fahrer schnalzte seinem Gespann mit der Zunge zu, und der Wagen setzte sich in Bewegung.

    Isana lehnte den Kopf an ein Kissen und lag ganz still da. Für mehr war sie zu erschöpft. Sie hatte es geschafft. Sie hatte einen hohen Preis akzeptiert, den sie noch würde abzahlen müssen, aber sie hatte es geschafft. Hilfe für Tavi und Bernard war unterwegs. Alles andere spielte keine Rolle für sie.
    Sie war bereits eingeschlafen, ehe der Wagen außer Sichtweite der Weinschenke gelangte.

42
    Tavi erwachte mit dröhnendem Kopf, doch sofort meldete sich sein Instinkt und schrie ihm eine Warnung zu. Deshalb rührte er sich nicht und atmete ruhig weiter. Da er noch lebte, wollten diejenigen, die ihn gefangen genommen hatten, es wohl auch zunächst dabei belassen. Ihnen mitzuteilen, dass er aufgewacht war, würde ihm nichts einbringen. Stattdessen lauschte er aufmerksam, um so viel wie möglich über seine Lage zu erfahren.
    Er saß auf einem Stuhl. Unter sich spürte er hartes Holz, und die Unterschenkel waren jeweils an ein Stuhlbein gefesselt. Die Ellbogen ruhten auf Armlehnen, doch ab den Handgelenken konnte er nichts mehr fühlen. Vermutlich waren die Hände so stramm festgebunden, dass das Blut abgeschnürt wurde.
    Tavi hörte das Knarren von Holz. Die meisten Häuser in der Stadt waren aus Stein errichtet. Die einzigen Gebäude aus Holz standen außerhalb der Mauern der eigentlichen Hauptstadt, wenn man einmal von den Lagerhäusern und Werften unten am Fluss absah. Er sog Luft durch die Nase ein und roch einen Hauch von Wasser und Fisch. Demzufolge befand er sich in einem Gebäude
am Fluss - oder, so ergänzte er in Gedanken, auf einem Schiff. Der Gallus war ein breiter, tiefer Fluss, der größte des Reiches, daher konnten sogar Seeschiffe bis zur Stadt segeln.
    »Wie geht’s ihm? Hast du ihn wieder hinbekommen?«, knurrte eine männliche Stimme. Dem Klang nach hielt sich der Sprecher in einem Nebenzimmer auf oder stand hinter einer dünnen Tür oder einem schweren Wandschirm. Das musste derjenige sein, der ihn gefangen genommen hatte.
    »Ich habe die Blutung gestillt«, antwortete eine Frau. Sie hatte einen eigentümlichen Akzent, aus dem Süden des Reiches vielleicht, möglicherweise forcianisch. »Allerdings braucht er einen Heiler, wenn er seine Nase wieder zurückhaben will.«
    Der Mann lachte, doch es war kein freundliches Lachen. »Das ist gut. Geschieht ihm recht, wenn er auf so’n kleines Mädchen reinfällt.«
    Es folgte ein drückendes Schweigen.
    »Du bist ja nicht klein, Rook«, sagte der Mann schließlich defensiv.
    »Vergiss nicht«, sagte Rook, »das Mädchen ist eine Marat. Die sind stärker als die meisten Aleraner.«
    »Muss ein gutes Training sein, mit einem dieser Tiere ins Bett zu gehen«, sagte der Mann.
    »Danke, Turk. Du erinnerst mich immer mal wieder daran, warum manche bei uns sich um die Arbeiten kümmern, bei denen man einen Funken Verstand braucht; während man andere lieber nur mit Messer und Prügeln hantieren lässt.«
    Turk schnaubte. »Ich habe meine Arbeit getan.«
    »Und warum ist die Wehrhöferin dann nicht tot?«
    »Wir wurden

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