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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Bidell
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lehnte sich mit der Dose in der Hand wieder zurück. Die Club-Sandwiches sahen lecker aus. Trotzdem schien niemand mehr Appetit zu verspüren, denn keiner griff zu.
    Leandra fühlte sich erleichtert, bisher nur Zuschauer zu sein und nichts erklären zu müssen. Romina befand sich in keiner beneidenswerten Situation.
    Katie umklammerte noch immer ihre Beine, während sich Jason wieder auf das Sofa fallen ließ.
    Einzig Romina stand noch mitten im Zimmer und scheute sich offenbar, sich wieder in Brendas Nähe zu setzen.
    »Tante Brenda, nur weil du es nicht glauben magst, ist es nicht weniger wahr. Jason verwandelte sich sechs Monate vor mir. Und Romina wartete damals schon auf ihn, um ihn einzuweisen. Wir sind Teufel!« Katie wiegte sich, wie ein kleines Kind, vor und zurück. »Teufel sind wir, verfluchte Teufel und nichts kann uns noch retten.«
    Romina seufzte. »Wir sind doch keine Teufel, Katie. Das habe ich dir doch schon mehrfach erklärt. Wir sind nur ... anders.«
    »Wir kommen in die Hölle«, jammerte sie.
    »Katie, wenn Gott dich so geschaffen hat, dann liebt er dich so, wie du bist. Sonst hätte er dich nicht so erschaffen, oder etwa nicht? Solange du niemandem wehtust, begehst du auch keine Sünde.«
    Romina hatte Leandra während des Flugs erklärt, dass Katies Glaube der Hauptgrund sei, weswegen sie nicht mit der neuen Situation zurechtkäme. Aus diesem Grund drängte es sie, mit ihrer Tante darüber zu sprechen. Anderenfalls brächte sie es nicht fertig, weiterzuleben. Jason sorgte sich um sie, weil ihre bisherige Welt in Trümmern vor ihr lag und ihr tiefer Glaube ihr auch nicht weiterhelfen konnte. Jason glaubte ebenfalls an Gott, wie seine ganze Familie. Jeden Sonntag besuchten sie die Messe, vor jedem Essen sprach man ein Gebet, und trotzdem vermochte er sich mit der veränderten Lage zu arrangieren.
    »Katie, ich habe dir doch erklärt, dass du nur sehr lebhaft träumst. Solche Phasen kommen und gehen«, versuchte Brenda sie zu beruhigen. »In der Pubertät ist das völlig normal.«
    Jason sprang auf die Beine. »Wann begreifst du endlich, was wir versuchen, dir zu erklären? Es ist wahr! Ich hatte gehofft, wenigstens du würdest es verstehen!«
    »Was meinst du damit?«, hakte Brenda nach.
    Leandra fühlte sich, als sähe sie einen Film.
    »Du warst doch immer diejenige, die von heidnischen Flüchen und Riten erzählt hat, als wir noch Kinder waren. Du hast uns von den Häuptlingen und ihren Stämmen erzählt. Wie du ihnen in ihrer Sprache die Bibel vorgelesen hast und wie sie dir von ihren Göttern berichtet haben. Manche Erzählungen glichen sich so sehr, dass man sie hätte verwechseln können. Du hast sogar von diesem widerlichen Ziegentöter erzählt, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt hat.«
    »Ach Jason, das sind doch Märchen, purer Aberglaube. Damit versuchte ich euch doch nur zu verdeutlichen, was Irrglaube alles bewegen kann. Die einfache Landbevölkerung brauchte eine Erklärung für die toten Ziegen und erschuf den Chupacabra , der nachts über die Felder streift und sich, wie ein Vampir, vom Blut der Tiere ernährt. Ebenso wie die einheimischen Stämme zur Besänftigung der Götter Menschenopfer dargebracht haben. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.« Brenda rieb sich über ihre Haarstoppeln. »Außerdem war es eine gute Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass ihr vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause kommt.«
    »Hast du nie darüber nachgedacht, dass eventuell mehr auf dieser Welt existiert, als das, was in der Bibel steht?« Jasons Gesicht zeigte tiefrote Flecken. »Ich weiß, dass ich mich verwandle. Es ist kein Albtraum. Es ist seit einem Jahr Realität. Und ob es in dein Weltbild passt oder nicht, es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als du jemals verstehen wirst.«
    »Aus diesem Grund verließ ich auch die Mission. Der Häuptling widerlegte meine Theorien, und ich widerlegte seine. Die Azteken mögen in christlichen Augen Heiden sein, doch sie leben im Glauben an ihre Götter. Zum Schluss akzeptierten wir beide, dass der andere gläubig war. Jeder auf seine eigene Weise. Und ich erachte es als unchristlich, ihn mit Gewalt von meinem Gott zu überzeugen. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter. Und natürlich glaube ich auch an Dinge, die ich nicht sehen kann. Daraus besteht der Glaube an Gott schließlich. Aber hier verlangt ihr einfach zu viel von mir!«
    »Warum weigert sich dann dein Verstand, es einfach hinzunehmen?«, mischte sich

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