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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Bidell
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und Leandra zu Katie und Jason?«
    Romina ließ ihren Blick über die Anlage schweifen. »Wenn ich ehrlich bin, würde ich die beiden Vollmondnächte gerne hier verbringen. Ich werde Nopaltzin fragen, ob er es mir erlaubt und ob es hier sicher für mich ist.«
    Gemeinsam stiegen sie die Stufen hinab. Auf dem Hauptplatz stießen sie auf die anderen. Nopaltzin sprach immer noch leise mit Brenda und Leandra. Der andere Mann war Ichtaca, der sich etwas zurückfallen ließ.
    »Die Geschichte ist das Verrückteste, was ich jemals gehört habe«, sagte Brenda. »Aber irgendwie glaube ich trotzdem jedes Wort davon.«
    Leandra fixierte erst Naomi, dann Romina. »Ihr habt tatsächlich gesehen und gehört, was damals vor sich ging?«
    Naomi nickte.
    »Das muss unglaublich gewesen sein.«
    Mit Grauen dachte Naomi an das Massaker während des Frühlingsfests und schwieg.
    »Und wie soll es nun weitergehen?«, fasste Leandra nach.
    Naomi zuckte mit den Schultern.
    »Was hast du gesehen? Erzähl schon«, drängte Leandra. »Nopaltzin hat zwar schon einiges erzählt, aber vielleicht kannst du mir noch Genaueres darüber berichten. Ichtaca möchte erfahren, was sich während der Zeremonie zugetragen hat. Solange Nopaltzin es ihm erzählt, haben wir genug Zeit, um darüber zu sprechen, wie du die Nacht erlebt hast.«
    Geduldig erzählte Naomi, was sie in dieser Nacht gesehen hatte. Brenda und Leandra hörten atemlos zu, als sie die gewaltige Stadt beschrieb und was sich zugetragen hatte.
    Nachdem Naomi geendet hatte, fragte sie, wie Leandra und Brenda die Nacht verbracht hätten.
    Leandra lächelte. »Naja, wir saßen hier und haben gewartet. Trotzdem fand ich es herrlich, hier auf diesen Felsen zu sitzen und mich mit Brenda zu unterhalten. Obwohl fast Vollmond ist, trauten wir uns nicht herunter, weil wir einen Sturz nicht riskieren wollten. Sich hier oben den Knöchel zu verstauchen ... darauf wollten wir es beide nicht ankommen lassen.« Naomis Großmutter rieb sich über die Arme. »Mir ist immer noch ganz mulmig zumute. Plötzlich haben wir im Mondlicht eine Person über den Platz gehen sehen. Wir haben uns zu Tode erschreckt, bis Brenda erkannte, dass Ichtaca auf uns zukam. Er schaltete die Außenbeleuchtung ein und wunderte sich darüber, dass sein Vater uns hier im Dunkeln sitzen gelassen hat. Er hat sich zu uns gesetzt und Brenda übersetzte die Unterhaltung. Ich habe den jungen Mann eigentlich nur angestarrt. Der sieht aber auch gut aus!«
    Naomi prustete los. »Oma, also wirklich! Was hat er über sich erzählt?«
    »Er ist nicht verheiratet, aber das interessiert dich vermutlich nicht.« Leandra grinste breit.
    Amüsiert schüttelte Naomi den Kopf, wenn sie auch zugeben musste, dass Ichtaca der mit Abstand attraktivste Mann war, den sie je gesehen hatte.
    »Schau mich nicht so an, ich erzähle ja schon.« Leandra setzte sich auf die unterste Treppenstufe des Tempels. »Ichtaca hat seinen Vater wohl regelmäßig geneckt, weil er darauf bestand weiter Englisch zu lernen. Außerdem hat Ichtaca den alten Geschichten keine Bedeutung mehr beigemessen. Früher hatte Ichtaca den Erzählungen seines Vaters gerne gelauscht. Sie waren für ihn wie Gutenacht-Geschichten. Aber er hat nach all den Jahren nicht mehr damit gerechnet, dass Brenda jemals wieder kommen würde. Sein anfängliches Interesse an der eigenen Religion verdrängte der Kampf ums tägliche Leben. Von den jungen Azteken hat ja kaum jemand feste Arbeit.
    »Brenda sprach davon«, sagte Naomi ein.
    »Ichtaca ist seit damals nie wieder einem Jaguar begegnet und die Erinnerung daran verblasste immer weiter. Die Religion seiner Vorfahren hat für ihn einfach an Bedeutung verloren; bis Ichtaca dich das erste Mal gesehen hat. Danach war für ihn alles anders. Er hat erkannt, dass sein Vater sich nicht geirrt hat und am liebsten hätte er heute an dieser Zeremonie teilgenommen. Doch Nopaltzin hat es ihm ebenfalls verboten. Erst hat er es seinem Vater übel genommen, darum ist er auch nicht mit hierher gekommen. Später dann hat er es sich anders überlegt. Er ist über den Zaun geklettert und hat hier mit uns gewartet, bis ihr aus dem Tempel gekommen seid.«
    Nachdem auch Nopaltzin seinem Sohn alles erzählt hatte, trat Romina auf ihn zu und bat ihn, die kommenden Vollmondnächte in der Tempelanlage verbringen zu dürfen.
    »Darf ich in diesen Nächten anwesend sein?«, fragte er. »Es wäre mir eine große Ehre, dich als Seelenbegleiterin in deiner verwandelten Form zu

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