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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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habe, wollten nichts davon hören, weil sie befürchten, ich könnte ihr Leben noch mehr durcheinanderbringen. Trotzdem notierte ich ihren Namen und ihren Wohnort. Ich gab ihnen zusätzlich eine Anschrift in London, wohin sie sich wenden konnten, falls sie einmal Hilfe benötigten.
    Als ich in London war um nachzusehen, ob mir jemand geschrieben hatte, was nicht der Fall war, traf ich bei Vollmond auf George. Er erzählte mir, wie er auf einer Handelsreise nach Spanien seine Frau kennengelernt hatte. Abwechselnd lebten sie in England und Spanien; je nachdem, wo George gerade geschäftlich tätig war. Aufgrund seiner Handelsreisen konnte er problemlos seine Verwandlung vor seiner Frau Carolina verbergen.
    Auch er wusste nichts von einem feindlichen Clan, bis seine Frau 1950 plötzlich starb. In seiner Abwesenheit hatte sich seine Frau mit einer jungen Dame namens Alba angefreundet. In ihrem Tagebuch hatte Carolina niedergeschrieben, wie gut sie sich mit Alba verstünde, und wie froh sie sei, während Georges Geschäftsreisen eine liebe Person an ihrer Seite zu haben. Allerdings stand dort auch, dass sie sich nach Albas Besuchen unwohl fühle. Einen Zusammenhang zwischen den Treffen und ihrem Unwohlsein sah sie nicht. Als Carolina ernsthaft erkrankte, bestand Alba darauf, sich um sie und ihren Sohn Alonso zu kümmern. Das war Carolinas Todesurteil. Alba war dabei, sie zu vergiften.
    Carolina wurde zuletzt doch noch misstrauisch und vertraute ihren Verdacht, Alba könnte irgendetwas mit ihrer Krankheit zu tun haben, auf ihrem Sterbebett George an. Er glaubte ihr nicht. Welchen Grund sollte diese Frau haben? Doch als er Alba zum ersten Mal traf, erkannte er in ihr den Katzenmenschen. Er erschlug sie in seiner Trauer und vertuschte den Mord, indem er ihren Körper in den Manzanaras warf. Der Fluss trug die Leiche stadtauswärts. Keiner fragte nach ihr, keiner suchte sie, keiner kannte sie, wenn er bei den Treffen in den Hügeln von Barcelona nach ihr fragte. Es schien, als sei sie nur aufgetaucht, um ihm zu schaden und ihm die Frau zu nehmen.
    Seither sammelt er Informationen, wie ich. Nur, dass er gezielt nach unseren Feinden sucht. Georges Sohn Alonso ist nun sechzehn und es ist noch ungewiss, ob er sich verwandeln wird oder nicht. Der Handel hat George reich gemacht. Da er niemanden hat, dem er sein Geheimnis anvertrauen kann, und ich ebenfalls alleine auf der Suche nach unseren Artgenossen bin, versuchen wir nun, diesen Weg gemeinsam zu gehen.
    Wir planen ein Treffen der Artgenossen. Es soll in einem Jahr in London stattfinden. Bis dahin sollte es uns möglich sein, alle zu informieren. Ich bin gespannt, wie viele kommen werden. Allzu große Hoffnungen mache ich mir jedoch nicht. Die Reise ist für viele zu weit und zu kostspielig. In der heutigen Zeit hat kaum jemand einen Cent übrig. Trotzdem. Es ist ein Anfang.
    In Liebe, deine Mutter.
     
    »Zweiundzwanzig Mitglieder alleine in England. Schon damals!«, rief Naomi. » Wie viele gibt es insgesamt? Was denkst du, Oma?«
    Leandra zuckte mit den Schultern.
    »Und, was fast noch wichtiger ist, wie viele vom feindlichen Clan hat George ausfindig machen können?«

Zwölf
     
    Pilar sah fortwährend in den Rückspiegel. Auf der Landstraße war keine Menschenseele zu sehen. Bevor sie in den Feldweg einbog, warf sie noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Sie musste sicher sein, dass ihr niemand folgte. Sammy würde toben, sollte sie jemanden direkt zu ihm führen. Seit Wochen versteckte er sich in einem kleinen Holzhaus außerhalb von Stillwater. Nachdem er in den letzten beiden Nächten nicht aufgetaucht war, wollte Pilar nach ihm sehen.
    Der Kies knirschte unter den Wagenrädern, als sie die Zufahrt entlangfuhr und das Auto vor der Hütte abstellte. Die Fensterläden waren aufgeklappt. Sie ging auf das Haus zu und spähte durch ein Fenster hinein. Im Wohnzimmer lief der Fernseher, der zuckende Schatten in den Raum warf. Die Augen mit den Händen beschattend, versuchte sie mehr im Inneren zu erkennen. Die Sonne spiegelte sich in den Glasscheiben und sie kniff die Augen zusammen. Ragte dort nicht ein Bein über das Sofa hinaus? Mit dem Finger trommelte sie leise gegen die Scheibe. Das Bein bewegte sich. Zuckte. Sammy musste also zuhause sein. Nun klopfte sie heftiger. »Lass mich rein! Ich bin´s, Pilar.«
    »Die Tür ist offen«, rief Sammy von drinnen.
    Pilar ging über die Holzveranda die Stufen nach oben, drückte die Klinke und öffnete die Tür. Ein

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