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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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heller Streifen Tageslicht leuchtete in das düstere Zimmer. »Warum warst du nicht bei der Höhle?«
    Sammy stöhnte.
    »Hey, was ist los?« Pilar trat an das Sofa und erschrak. Sammys Gesicht war blau und zugeschwollen, sein rotes Haar stand wirr vom Kopf ab. »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Nachdem du zu spät dran warst, wollte ich sehen, was auf der Lichtung los ist. Ein Einzelgänger hielt sich dort auf. Vermutlich hat man ihn wegen Naomi hingeschickt. Offensichtlich ein Anfänger.« Sammy hielt sich die Hand über die Augen. »Machst du die Tür zu? Die Helligkeit ist die Hölle. Mein Kopf ist am Platzen.«
    »Ich war nicht zu spät. Du warst nicht dort.« Mit vier Schritten erreichte Pilar die Tür und drückte sie leise ins Schloss. »Was ist mit dem Anfänger? Der hat dich doch wohl kaum so zugerichtet, oder?«
    Sammy brummte. »Nein. Er rannte davon.«
    Pilar wartete, bis Sammy weitersprach.
    »Na ja, ich dachte, er sei leichte Beute und bin hinter ihm hergerannt. Dabei habe ich den Lastwagen übersehen. Ich bin ihm in seine Hinterachse geraten und wurde ordentlich durchgeschleudert. Dabei habe ich mir den Kopf verletzt. Erst am nächsten Morgen kam ich am Straßenrand wieder zu mir.«
    »Du musst ins Krankenhaus. Jemand sollte sich das ansehen. Das hätte schlimmer ausgehen können.« Pilar ging dichter an ihn heran. Die Augen waren kaum noch zu erkennen. Wäre nicht dieses kalte Blau durch die schmalen Schlitze geschimmert, hätte Pilar nicht beurteilen können, ob Sammys Augen geöffnet oder geschlossen waren. Die linke Gesichtshälfte war mit Schürfwunden übersät. Dort, wo die roten Haarbüschel abstanden, entdeckte sie ebenfalls verschorfte Wunden.
    »Schlimmer konnte es kaum ausgehen«, knurrte Sammy.
    Pilar sah ihn stirnrunzelnd an. »Doch, du könntest tot sein. Und das ist schlimmer.« Sicherlich litt er große Schmerzen, aber er war noch am Leben.
    »Wenn du es sagst ...« Sammy sah Pilar an. »Du kannst aber nichts für mich tun, also schau mich nicht so an. Es wird heilen, und dann bin ich wieder wie neu.« Er setzte sich auf. »Erzähle mir lieber, wie es mit Roman läuft.«
    Pliar zog sich einen Stuhl heran. »Und du solltest trotzdem zum Arzt.« Nachdem Sammy sie schweigend aus seinen zugeschwollenen Augen anfunkelte, antwortete sie ihm nach einem kurzen Zögern. »Mit Roman läuft alles bestens. Er ist ein netter Kerl.« Sammys Blick wirkte plötzlich noch kälter. »Keine Sorge. Ich vergesse deinen Plan nicht.«
    Pilar wusste, was Sammy von ihr erwartete. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass sie sich in Roman verliebt hatte. Doch das würde sie Sammy keinesfalls verraten. Ihr war klar, dass er ausflippen würde. Aber was störte es schon, wenn der Auftrag, Roman für sich zu gewinnen, auch einen Vorteil für sie brächte? Immerhin sollte sie Roman nach Barcelona locken und nach Möglichkeit dazu bewegen, bei ihr zu bleiben. Das alles fiel ihr leichter, wenn sie etwas für ihn empfand. Sie wollte nicht so verbittert wie Sammy werden. Im Grunde wollte sie auch gar nichts mit seinem Clan zu schaffen haben.
    Bis vor Kurzem hatte Pilar nicht einmal gewusst, dass es Andere gab, die sich bei Vollmond ebenfalls verwandelten. Generell wollte sie nur ihr eigenes Leben leben. Und da passte es ihr sehr gut, dass sie in Roman verliebt war. Er war höflich, klug, zuverlässig und sah auch noch gut aus. Nur die zu große Nase fand sie weniger anziehend. Aber besser, sie fände sich mit der zu großen Nase ab, als mit einer lieblosen Beziehung. Und auch sie war mit Sicherheit nicht perfekt. »Mein Vater hat ihm schon einen Platz an der Uni besorgt, an der er arbeitet. In sechs Wochen könnte Roman dort anfangen zu unterrichten. Mein Vater hat schon immer dafür gesorgt, dass ich bekomme, was ich will. Und wenn ich Roman bei mir haben will, sieht Vater eben zu, dass er dort Vorlesungen geben kann. Außerdem habe ich ihm angedroht, hierzubleiben, weil ich mit meinem neuen Freund zusammen sein möchte. Spätestens das hat ihn überzeugt.«
    »Und du bist dir sicher, dass Roman einfach mitkommt?« Sammy kratzte behutsam an einer Kruste über der Augenbraue. »Ich meine, ist er so hinter dir her, dass er einfach alles zurücklässt? Er hat doch sicherlich Familie hier.«
    Pilar lächelte. »Ich habe ihm von der freien Stelle erzählt und er meinte, vielleicht täte ihm ein Tapetenwechsel ganz gut. Wenn es ihm nicht gefiele, könnten wir immer noch versuchen, in den USA irgendwo unterzukommen. Von

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