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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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während der Frage zusammen. Walter war alt, in Menschengestalt, als Panther hätte er sie aber fast getötet.
    »Genau, du bist gerade selbst dahintergekommen.« Iker lächelte. »Entschuldigung.«
    »Wovon redet ihr überhaupt?«, fragte Leandra und sah von Iker zu Naomi, die ihr die Episode vom Wald erzählte, an die sie eben gedacht hatte.
    »Inzwischen gibt es Verbindungen zu einigen Clanmitgliedern hier in Barcelona, die mit dem feindlichen Clan zusammenarbeiten. Bisher ging jeder seiner eigenen Wege. Aber seitdem Neophars Clan schwächer wird, setzen sie andere aus ihrer Blutslinie unter Druck.« Iker nickte nachdenklich. »Wie auch immer sie es anstellen, es funktioniert. Sie legen an Stärke zu. Aus diesem Grund musste Romina auch verreisen.« Iker rieb sich die Stirn. »Ich verlasse ausschließlich tagsüber das Haus und nur in Begleitung. Es darf mir nichts geschehen. Nicht, weil es für mich persönlich tragisch wäre, sondern weil es unserem Clan schaden würde. Bei meinen Streifzügen suche ich nach Stimmen von Clanmitgliedern, die ich in meinem Kopf hören kann.«
    Iker blieb stehen und seufzte. »Vor sechs Wochen belauschte ich die Gedanken einer jungen Frau.«
    »Worum ging es?«, fragte Naomi.
    »Das erzählt dir Romina morgen. Eigentlich wollte ich von mir erzählen, damit du dich wohler fühlst.« Er lächelte Naomi an. »Ich verwandle mich zu Hause. Die Gefahr, dass ich im Wald getötet werde, ist zu groß. Wegen meiner Fähigkeiten konnten wir Neophars Nachkommen nahezu vernichten. Immer wieder entdeckte ich weitere Feinde, die wir im Laufe der Jahre eliminiert haben.«
    »Wie erträgst du die Enge in diesen Nächten?« Naomi dachte an den Drang, nach draußen zu gehen, zur Lichtung oder zum Treffpunkt. Die Vorstellung, sich innerhalb eines verschlossenen Hauses zu verwandeln, schien ihr unmöglich.
    »Man gewöhnt sich daran. Am Anfang war es hart. Mit jedem Vollmond kam ich besser damit zurecht. Das ist mein Schicksal. Hätte damals dieser alte Mann beim Treffen in London nicht von dieser Legende erzählt, so wäre ich nie geboren worden. Mein Vater kam bei einem Kampf vor drei Jahren ums Leben. Auch Mutter wäre längst tot. Außerdem ist es ein leichtes Los, wenn ich es mit dem Rominas vergleiche. Meine Zeit auf Erden ist begrenzt, aber ihre ...« Iker öffnete einen Kühlschrank, der in die Wandtäfelung eingelassen war, und holte Orangensaft und Wasser heraus. Die Getränke stellte er auf den Tisch. »Bitte bedient euch.«
    Leandra griff nach der Wasserflasche. »Lebt Dorothea noch bei euch?«
    »Ja. Aber sie erholt sich im Moment von einer schweren Sommergrippe. Ihr lernt sie später kennen.«
    »Iker, bist du verheiratet?«, fragte Naomi und dachte dabei an Roman.
    »Nein.« Er sah sie lange an. »Alles zu seiner Zeit, Naomi. Hab Geduld.«
    Naomi öffnete den Mund zu einer Antwort, als ihr Handy klingelte. Sie kramte in ihrem Rucksack nach dem Telefon und sah aufs Display. »Karsten.«
    »Hallo Karsten«, grüßte sie. »Bist du noch in der Uni?«
    Sein Lachen drang durch den Hörer. »Nein, wir haben eine Vorlesung ausfallen lassen. Und du, bist du noch im Zug? Ich will dich endlich in meine Arme schließen!«
    »Wir haben im Hotel eingecheckt und sind ...« Naomi suchte nach einer Ausrede. »Wir sind spazieren, und ich habe keine Ahnung, wo wir genau stecken. Wollen wir uns in einer Stunde zum Abendessen treffen?«
    »Super! Um fünf Uhr vor der alten Oper? Zu Essen gibt es um diese Uhrzeit zwar nicht viel, da die Restaurants erst gegen zwanzig Uhr wieder öffnen, aber mir fällt schon was ein.«
    Naomis Vorfreude Karsten und Alice zu sehen, ließ sie lächeln. »Bis gleich!«
    Iker schwieg, sah sie jedoch aufmerksam an. Nach einigen Sekunden fragte er: »Du hast Bekannte in Barcelona?«
    Leandra mischte sich ein. »Ja. Dadurch hatten wir einen guten Grund für diese Reise. Meine Tochter sorgt sich seit Naomis Rückkehr aus den Staaten sehr um sie. Doch gegen einen Besuch ihrer Freunde konnte Luna letzten Endes nichts einwenden.«
    Mit vorgeschobener Unterlippe blickte Naomi zu ihrer Großmutter. Wenn Leandra ihm noch den Grund für Lunas Sorgen auf die Nase band, würde sie in die Luft gehen. Ihre Schwangerschaft ging keinen etwas an.
    »Verstehe«, murmelte Iker und sah zu Naomi. »Ich bestelle euch ein Taxi.«
    »Wann sollen wir morgen kommen?«, wollte Naomi wissen.
    »Mutter meinte, ein gemeinsames Mittagessen wäre eine gute Gelegenheit zu einem ausführlichen Kennenlernen.

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