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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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Stock brachte. Rechter Hand sollte ihr Zimmer liegen.
    Naomi schloss die Tür und ließ ihr Gepäck fallen, bevor sie das Fenster öffnete, um die abgestandene Luft zu vertreiben. »Was machen wir zuerst?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Weiß Karsten, wann wir ankommen?« Leandra packte aus, legte sich frische Kleidung zurecht und griff nach ihrem Kulturbeutel.
    Naomi verneinte.
    »Dann werfen wir uns ein bisschen in Schale, fahren auf direktem Weg zu Iker und sehen anschließend weiter.« Leandra verschwand im Badezimmer, und wenig später hörte Naomi das Wasser rauschen.
    Der Blick aus dem Fenster zeigte einen kleinen Innenhof. Bis auf ein paar Büsche und ein vertrocknetes Rasenstück gab es nichts zu entdecken. Naomi legte sich aufs Bett und streckte sich ausgiebig, um die verspannte Muskulatur zu lockern. Zugfahren empfand sie zwar angenehmer als Fliegen, trotzdem wäre sie viel lieber in etwa zwei Stunden von Hamburg hierher geflogen. Sie seufzte. Immerhin waren sie nun angekommen und träfen endlich Romina.
     
    Die Taxifahrt führte sie nach Nordwesten in den Bezirk Les Corts und endete vor einem imposanten, dreigeschossigen Jugendstilhaus mit bunt abgesetzten Fresken. Eine schmale Straße schlängelte sich an einem kleinen Park entlang. Ein hoher Zaun schützte die unteren Stockwerke des Hauses und den Garten vor neugierigen Blicken.
    Naomi fragte nach, ob sie bei der richtigen Adresse angelangt wären. Der Taxifahrer bestätigte und schaltete den Zähler aus.
    »Romina hat zwar geschrieben, George sei wohlhabend, aber das ist noch untertrieben«, sagte Leandra, als sie ausstieg.
    Naomi bezahlte den Fahrer, der die spanische Radiomusik wieder lauter aufdrehte und davonfuhr. »Hast du einen Eingang gesehen?« Sie spazierte einige Schritte am Zaun entlang und entdeckte eine Einfahrt. Das Tor versperrte den Zugang auf das Grundstück, doch war an einem der Pfeiler eine Sprechanlage befestigt. Naomi sah nach oben. Der Kasten einer Videoanlage hing drei Meter über ihren Köpfen. »Oma, kommst du? Hier könnte es sein.«
    Leandra strich sich über die Haare, straffte ihre Schultern und nickte. »Na, dann mal los.« Mit einer entschlossenen Bewegung drückte sie auf die Klingel.
    Sie warteten.
    Ein Summen ertönte und das Rolltor öffnete sich. Nach einem unsicheren Seitenblick zu Leandra betrat Naomi das Gelände. Ein Weg ging am Haus vorbei, der vermutlich zum Eingang führte.
    »Hältst du es für eine gute Idee, einfach hineinzugehen?«, fragte Leandra.
    »Was sollen wir sonst machen? Hier stehen bleiben? Komm schon«, erwiderte Naomi und zog ihre Großmutter am Ärmel mit sich.
    »Sonst leidest du doch immer an Verfolgungswahn, und jetzt willst du dort hineinmarschieren?« Leandras Wangen waren vor Aufregung gerötet.
    »Oma, ich kann es dir nicht erklären, aber ich spüre, dass uns hier nichts passiert.« Mit einem Lächeln schritt sie voran.
    Vor der Eingangstür erwartete sie ein Mann um die fünfzig. Rominas Briefen nach musste Iker in diesem Alter sein.
    Leandra blieb plötzlich stehen.
    »Was ist, Oma?«, hakte Naomi nach. »Irgendwas nicht in Ordnung?«
    Der Mann stieg die Treppenstufen hinab. »Auf diesen Moment habe ich lange gewartet. Du musst Leandra sein. Meine große Schwester.« Behutsam näherte er sich. »Und du bist Naomi. Du siehst deiner Großmutter zum Verwechseln ähnlich. Kommt rein. Lasst uns drinnen weiterreden.«
    Iker wartete, bis beide vor ihm standen, streckte seine Hand aus und zog Leandra an seine Brust. Überschwänglich drückte er ihr rechts und links ein Küsschen auf die Wangen. Er schob sie von sich, um sie besser ansehen zu können. »Ich befürchtete schon, ich bekäme nie die Chance, dich kennenzulernen.«
    Leandra brachte keinen Ton über die Lippen. Sie schien immer noch unter Schock zu stehen. Mit den Fingerspitzen strich Iker ihr über das Gesicht, wandte sich ab und ging auf Naomi zu.
    Naomi überlegte, ob Iker tatsächlich in ihren Gedanken lesen konnte.
    »Ja, das kann ich.« Iker lächelte, bevor er sie ebenfalls rechts und links auf die Wangen küsste. »Aber keine Sorge, du gewöhnst dich daran.«
    Naomi räusperte sich und überlegte, wie sie in Zukunft vermeiden könnte zu denken.
    »Das ist unmöglich«, meinte er mit einem Augenzwinkern. »Nun kommt schon. Die Reise war lang und ihr müsst viele Fragen haben.«
    Iker geleitete sie durch die Eingangshalle ins Wohnzimmer, wo bereits eine Kanne Kaffee und Gebäck bereitstanden. »Macht es euch

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