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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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die Wirkung einer Karotte vor der Nase eines Pferdes. Sie starrte nur auf den blonden Zopf, der hin und her schwang, holte immer weiter aus, um auf gleiche Höhe zu kommen. Naomi lief so schnell sie konnte, trotzdem schaffte sie es nicht. Der Blondzopf hatte sie abgehängt. Naomi hörte die durchgesagten Zeiten. 13,1 Sekunden für den Blondzopf, der sich als Alice entpuppte. Naomi hörte ihren Namen durch den Lautsprecher. Die genannte Zeit 13,3 Sekunden. Naomi reckte die Faust in den Himmel und fiel der überraschten Alice in die Arme. »So schnell war ich noch nie. Danke. Das lag an dir!«
    Alice strahlte sie an. »Laufen und Schwimmen sind meine besten Disziplinen.«
    Naomi nickte anerkennend. »Jetzt weißt du, wen du beim Schwimmen neben dir haben wirst.«
    Naomi und Alice absolvierten die nächsten Prüfungen erfolgreich. Alice versenkte jeden Ball im Korb und gewann jeden Zweikampf gegen ihren Trainingspartner. Vor Naomi lagen noch Basketball, Kampfsport und Schwimmen.
    Als Naomi den Basketballplatz betrat, hörte sie Sammy rufen. Sie drehte sich zu ihm und sah, wie er die Arme in die Luft reckte; die Daumen gedrückt. Ihr Gegner hatte den Ball, er dribbelte ihn problemlos um Naomi herum und warf ihn locker in den Korb. Naomi schloss kurz die Augen. Konzentriere dich, du kannst es schaffen, motivierte sie sich. Die nächste Runde ging tatsächlich an sie. Ihr Gegner stolperte und verlor den Ball. Naomi griff danach und traf den Korb. Gleichstand. Ihr Gegner sah immer wieder zu den Zuschauern. Naomi bemerkte, dass ihn irgendetwas aus dem Konzept brachte. Eine dunkelhaarige Frau saß ganz oben auf der rechten Tribüne und unterhielt sich mit einem Mann, der ihr etwas ins Ohr flüsterte, was sie offensichtlich amüsierte. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ihr Gegner starrte auf genau dieses Pärchen.
    Was auch immer er mit dieser Frau zu schaffen hatte, für Naomi war es ein Wink des Schicksals. Sie ergatterte immer wieder den Ball, traf jeden Wurf und gewann. Naomi jaulte vor Freude, hüpfte wie ein Gummiball auf und ab und fiel Sammy in die Arme, der von der Tribüne gestürmt war, um ihr zu gratulieren. Naomi war so aus dem Häuschen, dass sie Sammy einen Kuss auf den Mund drückte. Sammy riss überrascht die Augen auf. In diesem Moment war es Naomi egal, wie er den Kuss deutete und ob andere vielleicht ebenfalls falsche Schlüsse zogen. Sie hatte es geschafft. Nur das zählte. Sie strahlten sich an.
    »Wenn sich das junge Glück nun wieder trennen könnte. Ich warte«, brummte Robert.
    Naomi merkte, wie sie errötete. Es war ihr peinlich, dass Robert sie vor allen ermahnte. Naomi folgte Robert in die Kampfsportarena. Sammy verzog das Gesicht und trottete mit Abstand hinterher.
    Kampfsport war Naomis Stärke. Sie sah sich nach Alice um, die sich von zwei Studenten verabschiedete. Naomi war vor lauter Freude entgangen, dass zwei Prüfungsteilnehmer mit Basketball in der zweiten Disziplin durchgefallen waren. Naomi sah den beiden bedauernd nach. Aber Naomi konnte trotzdem ihre eigene Freude kaum im Zaum halten. Sie wusste, es war gemein, mit einem breiten Grinsen im Gesicht herumzulaufen; aber, was sollte sie machen? Sie platzte beinahe vor Glück.
    Naomi zog sich die Schuhe aus, legte ihren Karateanzug an und verknotete den braunen Gürtel. Ihr Wettkampfgegner wartete in der Mitte der Gummimatte. Naomi zog eine Augenbraue hoch, als sie ihn ansah. Es war der gleiche Gegner, gegen den sie Basketball gespielt hatte. Wenn er immer noch so durcheinander war, hätte sie leichtes Spiel. Sie ging auf ihren Gegner zu, grüßte ihn und entfernte sich, um ihre Kampfstellung einzunehmen, nachdem sie ihren Zahnschutz in den Mund geschoben hatte. Sie war bereit. Der Gong ertönte. Ihr Gegner rührte sich nicht. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als anzugreifen. Sie zielte mit ihrem Arm auf seine Brust, schlug zu, er wehrte ab. Nach drei Runden lag Naomi eine Runde hinten. Der Gong für die nächste Runde ertönte. Naomi tänzelte auf ihn zu, die Hände abwehrbereit. Sie holte mit dem Bein aus und traf ihn in die Seite. Naomis Tritt war stärker ausgefallen, als beabsichtigt. Bei einem solchen Wettbewerb durfte der Schlag nur berühren und andeuten. Der Tritt brachte ihren Gegner komplett aus dem Konzept. Er hob das Bein, trat mit voller Wucht gegen Naomis Oberschenkel. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie. Noch bevor sie zu Atem kam oder ihr verletztes Bein wieder auf den Boden stellen konnte, setzte er

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