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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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tief in die Stirn und verließ ihr Zimmer.
    Auf dem Campusgelände sah sich Naomi suchend um. Wo zum Teufel war dieser verdammte Vorlesungssaal? Der Weg musste stimmen. Ihr Orientierungssinn ließ sie doch sonst nie im Stich. Sie zog den gefalteten Plan aus der Hosentasche, warf einen Blick darauf und eilte über die Treppe hinauf in Richtung des Hauptplatzes. Von dort aus sollte der Unisaal rechter Hand liegen. Mit jeder genommenen Stufe rutschte ihr die Umhängetasche von der Schulter. Mit dem Plan in der rechten Hand griff sie nach dem Gurt und verhinderte gerade noch, dass die Tasche zu Boden fiel. Obwohl der Plan Naomi nur kurz die Sicht nahm, reichte dieser Moment aus, um ihren Lauf jäh zu stoppen. Sie prallte gegen eine menschliche Wand. Naomi wurde zurückgeworfen. Sie verfing sich zwar am Treppengeländer, was den Sturz etwas minderte, dennoch zog sie die Schwerkraft unaufhaltsam nach hinten. Sie landete auf dem Hintern; die Beine treppaufwärts ausgestreckt; die rechte Hand am Geländer festgeklammert. Die Tasche rutschte über ihre linke Schulter, und der Inhalt purzelte die Treppenstufen hinab. »Verdammt noch mal! Kannst du nicht aufpassen«, fauchte Naomi.
    Der Typ, der um die Ecke des Platzes gebogen war, starrte sie erschrocken an. »Warte. Ich helfe dir hoch.« Er stieg die Stufen hinab, stellte sich hinter sie und half ihr auf die Beine.
    Naomi stöhnte leise auf. Durch ihr rechtes Bein zuckte ein brennender Schmerz. Naomi biss die Zähne zusammen. Sie schloss für einen Moment die Augen, um das Pochen in ihrem Bein ertragen zu können.
    »So schlimm?« In seinen Augen lag Mitgefühl. Er bückte sich und reichte ihr die Sonnenbrille, die ihr von der Nasenschiene gerutscht war. »Soll ich dich auf die Krankenstation begleiten?« Mit versöhnlichem Gesichtsausdruck reichte er Naomi die aufgesammelten Hefte und Stifte. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass man nicht wie der Teufel um Ecken rennt?«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass man Leute, die um Ecken biegen, nicht einfach die Treppen hinunterstößt?« Naomi schnappte nach ihren Sachen und stopfte sie zurück in die Tasche. Sie funkelte ihr Gegenüber wütend an.
    »Nur, um eines klar zu stellen. Ich habe dich nicht gestoßen. Ich habe versucht, nach deinem Arm zu greifen, um zu verhindern, dass du fällst.«
    »Das muss ich wohl übersehen haben«, meckerte Naomi, die wusste, dass der Zusammenstoß ihre Schuld gewesen war. Doch zugeben würde sie das niemals.
    Der Typ grinste schief. »Das könnte daran gelegen haben, dass du dir nicht nur deine Kapuze bis zur Nasenspitze gezogen hattest, sondern dir die letzte freie Sicht noch mit irgendwelchen Papieren genommen hast.« Er steckte ihr die Hand hin. »Roman Barton.«
    »Naomi Roberts.« Sie drückte seine Hand. »Sorry, dass ich dich angebrüllt habe.« Naomi rieb sich verlegen den rechten Oberschenkel.
    Roman sah sie einen Moment forschend an. »Geht´s, oder soll ich dich doch zum Arzt bringen? Dein Bein scheint verletzt zu sein.«
    Naomi schüttelte verneinend den Kopf. »Das ist es schon seit Freitag.«
    »Lass mich raten. Ein Treppenunfall?« Er zeigte auf ihre Nase. »Oder doch voll gegen die Wand?«
    Naomi lachte kurz. »Das trifft es besser.« Romans lockere Art lag ihr. Spöttische Augen, breites Grinsen, energisches Kinn. Wäre seine Nase nicht ein wenig zu groß und gebogen, hätte er noch besser ausgesehen. Vielleicht sieht er aber genau wegen dieser außergewöhnlichen Nase so interessant aus, dachte sie.
    Seine braunen Augen blitzten amüsierst. »Jetzt weiß ich, wer du bist. Du bist die Sportstudentin im Austauschprogramm. Robert hat mir eben von dir und der Prüfung erzählt. Falls du in seine Vorlesung wolltest; die hat vor fünf Minuten angefangen.«
    Naomi presste die Lippen zusammen. »Na, super. Das hat mir noch gefehlt.«
    »Robert wird dich nicht gleich fressen. Eigentlich ist er ein feiner Kerl. Der tut nur so grob.«
    Naomi nickte. Sie drehte sich zum Gehen um. Der Kloß in ihrem Hals wurde immer dicker. Warum brachte sie keinen Ton heraus? Sie war doch sonst nicht schüchtern.
    »Bis bald, und pass auf dich auf, ja?«
    Sie fühlte sich von Romans Blick durchbohrt, obwohl er sie nur freundlich ansah und lächelte. Sie räusperte sich. »Mach ich.« Naomi spürte, wie Roman ihr nachblickte, als sie über den Platz humpelte. Sie widerstand der Versuchung, sich nochmals nach ihm umzudrehen.
     
    *
     
    Naomi öffnete die Tür zum Vorlesungssaal nur einen kleinen

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