Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
Vom Netzwerk:
Spalt, um unbemerkt hineinzuschlüpfen. Geräuschlos ließ sie die Tür zugleiten.
    »Ach, Miss Roberts erweist uns doch noch die Ehre.« Robert zog missbilligend eine Augenbraue nach oben.
    Naomi ließ sich auf einem Platz direkt neben dem Eingang nieder. Die weiteren Sitzreihen lagen unter ihr. Sie waren voll besetzt. Alle drehten sich nach ihr um und starrten zum Eingang hoch. Sie merkte, wie sie puterrot anlief.
    »Wir unterhalten uns nach der Stunde«, fügte er trocken hinzu.
    Naomi schlug die Augen nieder. Sie wollte nur noch die Vorlesung hinter sich bringen. Langsam wich die Hitze aus ihrem Gesicht. Sie hob den Blick und suchte den Saal nach Alice ab. In der vierten Reihe entdeckte sie sie. Alice hatte die Prüfungen also ebenfalls geschafft.
    Nach der Stunde humpelte Naomi die Stufen hinab, bis sie vor Roberts Schreibtisch stehen blieb, um die bevorstehende Standpauke über sich ergehen zu lassen. Er musterte sie aufmerksam. Sein strenger Blick wurde etwas sanfter. »Noch Schmerzen?«
    Naomi schüttelte den Kopf. »Geht schon wieder.«
    Robert brummte. »Da dein Training ausfällt, verlange ich, dass du wenigstens zu den Vorlesungen pünktlich kommst. Ansonsten gibt es Sonderaufgaben, bis dir die Finger brechen! Du hast ein Stipendium und kannst nicht einfach kommen und gehen, wie es dir passt. Ich will nicht, dass dieser Stipendienplatz an jemanden vergeudet wird, der sein Studium nicht ernst nimmt und es als halbjährigen Urlaub ansieht. Verstanden?«
    Naomi sah auf ihre Schuhe. Sie kämpfte die aufsteigenden Tränen nieder. Sie wusste, sie hätte pünktlich sein müssen. Sie wusste auch, dass sie mit Ausreden nicht weiterkommen würde. »Verstanden. Es wird nicht mehr vorkommen.«
    Robert trat einen Schritt auf sie zu. Er fasste ihr unter das Kinn und hob ihren Kopf an. »Hübsch. Wirklich hübsch. Und nun geh, sonst kommst du auch noch zur nächsten Vorlesung zu spät.«
    Naomi bemerkte sein schiefes Grinsen. Er war ihr nicht wirklich böse. Er brüllte nur gerne herum. Roman Barton hatte Recht. Robert war kein schlechter Kerl. Sie humpelte die Treppe nach oben zum Ausgang.
    Alice wartete neben der Tür auf sie. »Wow, hübsches Make-Up.« Alice griff nach Naomis Tasche. »Ich wollte dich anrufen. Aber ohne Telefonnummer ...«
    Naomi hängte sich bei Alice ein. »Kein Problem. Ich wollte sowieso nur meine Ruhe haben. Der Umzug ins Wohnheim war anstrengend genug.«
    »Ich hätte dir helfen können.«
    Naomi lächelte dankbar. »Das ist lieb. Sammy hat mir geholfen. Du erinnerst dich an ihn?«
    Alice nickte. »Du hast heute übrigens wirklich was verpasst. Das kann ich dir sagen.«
    Naomi zog eine Augenbraue hoch.
    Alice seufzte. »Roberts Freund ist einfach ...« Alice machte eine theatralische Geste. »Einfach nur wow.«
    Naomi schwieg und wartete auf den weiteren Bericht.
    »Er muss ein Gastdozent sein. Nicht zu jung, nicht zu alt. Genau richtig. Knackiger Hintern in stylischen Jeans, rosafarbenes Hemd. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich einen Typen in einem rosa Hemd sexy finden würde.«
    »Rosa Hemd?« Naomi grinste breit. »Wegen diesem Kerl bin ich zu spät gekommen.«
    »Was? Du kennst ihn?« Alice blieb stehen und fasste Naomi an den Schultern. Alice starrte sie aufgeregt an. »Erzähl. Sofort!«
    »Er heißt Roman Barton. Und er rannte mich auf der Treppe draußen über den Haufen. Viel mehr gibt es nicht zu sagen.« Naomi zog Alice mit sich. Sie wollte nicht schon wieder zu spät kommen; noch weniger wollte sie über Roman Barton sprechen, der ihr die vergangene Stunde nicht aus dem Kopf gegangen war. Seine spöttischen Augen spukten immer wieder durch ihre Gedanken.
    »Gib´s zu, der Typ ist heiß. Und jetzt möchte ich jedes kleinste Detail wissen.«
     
    Mit Alice im Schlepptau kehrte Naomi nach den Vorlesungen ins Wohnheim zurück. Sie wollten bei einer Tasse Kaffee noch ein bisschen quatschen. Alice pfiff durch die Zähne. »Wenn da mal nicht dein Verehrer auf dich wartet.«
    Naomis Herz machte einen Sprung. Sie folgte Alices Blick. Vor dem Eingang hockte Sammy auf der obersten Treppenstufe. Ihre Aufregung ging in Enttäuschung über. Hatte sie tatsächlich geglaubt, Roman dort zu sehen? Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Was war nur los mit ihr? Roman. Den ganzen Tag über war er durch ihre Gedanken gegeistert. Alice hatte durch ihre Begeisterung für ihn noch dazu beigetragen. Dabei kannte sie ihn doch gar nicht. Sie winkte Sammy zu.
    »Verschieben wir unseren Hühnerabend?«,

Weitere Kostenlose Bücher