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Im Schatten des Pferdemondes

Im Schatten des Pferdemondes

Titel: Im Schatten des Pferdemondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evita Wolff
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wie du sprichst ... wie du mich küßt. Du hast es gern, mich zu küssen, nicht? Es hat dir gefallen. Und du wolltest mich.«
Sie stieß einen sehnsüchtigen Laut aus.« Du wolltest mich ... du bist hungrig, und du hast viel Feuer. Wie ich. Warum nimmst du mich nicht, wenn du es doch so sehr willst?«
Er warf den Kopf auf. »Du solltest dich anziehen«, sagte er kühl. Solange er denken konnte, hatte er seine Gefühle, oder zumindest den Klang seiner Stimme, beherrschen müssen. »Ich kenne dich nicht. Ich ... ich ...«, er holte tief Luft und endete wahrheitsgemäß. »Ich schlafe nicht mit Frauen, die ich nicht kenne.«
»Oh, wenn du mich kennenlernen willst... wir haben die ganze Nacht Zeit. Und wir können uns morgen wieder hier treffen.«
»Nun ...« Er verschluckte ein definitives Nein.
»Es macht dich wohl nervös, daß ich nichts anhabe?«
»Oh... ja!«
»Dann ziehe ich mich an«, sagte sie fröhlich. »Du bist drollig. So furchtbar schüchtern.«
Sie schlüpfte in ihre nahe beim Ufer liegenden Kleider, kam zu ihm zurück und legte ihm die Hand in den Nacken. »Du hast mich kaum angesehen ... du bist wirklich schüchtern und auch sehr schön. Schön und schüchtern. Das ist süß.« Sie flüsterte dicht an seinen Lippen, und der reine Instinkt trieb ihn gegen sie.
»Ich habe mir seit langem schon gewünscht, in deiner Nähe zu sein. Seit ich dich zum ersten Mal sah. Und noch mehr, noch viel, viel mehr, seit ich dich schwimmen sah. Du bist so schön ...« Heiß drängten ihre Lippen gegen seine, und das Fieber stieg. Sie öffnete während dieses hitzigen Kusses behutsam sein Hemd und versuchte, es von seinen Schultern gleiten lassen. Verlangen machte ihn schwindelig. Zum Teufel mit Vorsicht und Mißtrauen – er wollte sie!
- Er riß sich los und wich vor ihr zurück. »Ich sagte nein. Ich meinte nein. Laß mich zufrieden!« Ruhiger fuhr er fort: »Du hast kein Recht, hier zu sein. Es ist nicht dein Land.«
Dunkel, mit lodernden, lockenden Augen sah sie zu ihm auf. »Auch nicht deines.« Ihre Leidenschaft konnte nicht echt gewesen sein, wenn ihr Kühle so dicht folgte.
»Ich gebe acht.«
»Worauf?«
»Das weißt du sehr gut.«
»Nein.«
Er konstatierte diese Lüge kühl und machte sich, obwohl er sie aller vernünftigen Überlegungen zum Trotz begehrte, nicht einmal die Mühe, sie zu entschuldigen oder zu verbrämen. Es war eine Lüge. Dennoch war er sanft zu ihr. »Juanita«, sagte er eindringlich und fühlte sich sehr hilflos in dieser völlig unmöglich erscheinenden Situation, »ich bewundere deine Aufopferung für deine Familie, aber du mußt gehen.«
»Aufopferung? Wovon redest du, caro?«
Er stieß einen nun doch ärgerlichen und ziemlich gelangweilten Atemzug aus: »Du hast mich beobachtet, im See. Deine Augen waren es. Ich habe es gemerkt. Und ich kenne den Grund dafür.«
»Si, ich sah dich vorgestern, als du im See geschwommen bist, und gestern, als du mit der Senorita sprachst. Danach gingst du wieder schwimmen. Und heute ging ich schwimmen. Ich habe gehofft, du würdest kommen.« Eine samtige, unwiderstehliche Lockung schwang in ihrer Stimme.
Also hatte sie ihn mit Louise gesehen. Auch, als sie ihm das Tor zeigte?
Sie war plötzlich wieder sehr nahe. Er spürte ihre Wärme und sah ihre Schönheit. Sein Atem stockte, sein Blut stürmte gegen seinen Verstand.
»Du mußt gehen, Juanita. Jetzt«, setzte er in trockenem Tonfall hinzu, als sie unsicher um sich blickte. Darauf tat sie etwas sehr Überraschendes. Sie hängte sich an seinen Hals und begann zu weinen. Überrumpelt legte er ihr die Arme um die Schultern und streichelte ihr Haar. »Nicht, nicht«, murmelte er hilflos.
Das Schluchzen verstärkte sich. »Du schickst mich weg? Oh, bitte, schick mich nicht fort! Ich kann an nichts anderes mehr denken, seit ich dich gesehen habe. Seit diesem Tag ... wie du mich angesehen hast! Und dann sah ich dich im Wasser, ich wollte dich so sehr, und du wolltest mich, du wolltest mich doch, caro! Ich will bei dir bleiben ... nur diese Nacht! Schenk mir nur dies, diese eine Nacht!«
Kalte Abwehr klumpte sich in seinem Magen und seiner Brust zusammen. In diesem Augenblick hätte er alles dafür gegeben, mit Gray Beard tauschen zu können, der unbekümmert am Gras zupfte. Dieser Gedanke brachte ihn wieder zu sich. Er nahm mit spitzen Fingern ihre Arme von seinem Nacken und mußte dabei ziemlich grob sein, weil sie sich an ihn klammerte. »Es reicht«, sagte er kalt. »Hör auf damit. Du benimmst dich

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