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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Tilly und ihre Mutter sich nicht verstanden.
    »V ielleicht hätte ich nichts sagen sollen«, murmelte George schuldbewusst. Er erkannte, dass er möglicherweise einen Fehler begangen hatte.
    Der Zug setzte sich langsam in Bewegung, sodass Eliza keine Gelegenheit mehr hatte, weitere Fragen zu stellen, obwohl ihr der Kopf davon schwirrte.
    »Im Lauf der Woche höre ich von Ihnen, in Ordnung?«, rief George und winkte Eliza zu.
    Sie nickte stumm und winkte zurück, während sie beobachtete, wie der Zug in der Ferne verschwand, doch in Gedanken war sie bei der Bemerkung, die George über ihren Vater und Tante Tilly gemacht hatte. Sie war fassungslos, wusste aber nicht, was sie davon halten sollte.
     
    Als der Zug nicht mehr zu sehen war, schob Eliza den Gedanken an ihren Vater und Tilly vorerst beiseite und ging zu Katie zurück. Brodie gesellte sich zu ihnen.
    »Ich kann Matilda nirgends finden«, sagte er zu Eliza, »aber ich will mich rasch auf den Farmen umsehen, von denen Schafe verschwunden sind. Würden Sie ihr bitte sagen, dass ich in etwa einer Stunde zurück bin?«
    »Ja, natürlich« sagte Eliza.
    »Danke. Dann bis nachher.« Brodie ging davon.
    Eliza wandte sich an ihre Schwester. »Gehen wir ein bisschen spazieren.«
    »Ich will hierbleiben«, schmollte Katie, die Alistair unentwegt im Auge behielt.
    Die Menge zerstreute sich allmählich, doch Alistair schien nicht die Absicht zu haben, sich den anderen anzuschließen; er blieb und warf Katie flirtende Blicke zu.
    »W enn du dir von diesem Mann den Kopf verdrehen lassen willst, dann mach es wenigstens nicht so offensichtlich!«, zischte Eliza. »Ein bisschen mehr Stolz hätte ich wirklich von dir erwartet.« Wenn sie bei ihrer Schwester mit Druck schon nichts ausrichten konnte, wollte Eliza zumindest an Katies Selbstachtung appellieren.
    »Na schön«, stieß Katie verärgert hervor, während sie sich von Eliza wegführen ließ. »W arum bist du eigentlich so schlecht gelaunt?«
    »Ich bin nicht schlecht gelaunt. Es ist nur … Ich hab vorhin etwas erfahren, das mich sehr schockiert hat.«
    »W as denn?«, fragte Katie neugierig.
    Eliza zögerte. »Mr. Kennedy hat mir eben erzählt, dass Dad und Tante Tilly auf der Schule sehr verliebt ineinander waren.«
    »So ein Unsinn! Er hat sicher gemeint, dass Dad und Mom verliebt waren.«
    »Nein, er meinte Dad und Tante Tilly. Er dachte, ich wüsste es – aber woher hätte ich das wissen sollen? Mom hatte offensichtlich nie die Absicht, darüber zu sprechen.«
    »V ielleicht stimmt es ja wirklich«, sagte Katie nachdenklich. »Das könnte die Erklärung dafür sein, weshalb Mom und Tante Tilly sich nicht leiden können.«
    Eliza durchfuhr ein Gedanke. »Du glaubst doch nicht etwa, dass Mom Tante Tilly Dad ausgespannt hat?«
    »Ich weiß nicht … könnte doch sein?«, sagte Katie.
    Eliza fragte sich, ob ihr Vater ihrer Tante das Herz gebrochen hatte. Hatte er ihre Beziehung vielleicht sogar nach Tillys Unfall beendet, weil sie entstellt gewesen war?
    »W irst du zu Tante Tilly etwas davon sagen?«, fragte Katie.
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich muss erst über die ganze Sache nachdenken. Aber sag du nichts. Diplomatie ist nicht gerade deine Stärke.«
    Katie warf ihrer Schwester einen vernichtenden Blick zu. »Ich habe Wichtigeres im Kopf.«
    »Ich hoffe, du sprichst nicht von Alistair McBride.«
    Katie wollte ihr gerade antworten, sie solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, als Tilly, die nicht weit entfernt an einem umzäunten Sportplatz stand, die Mädchen rief. Sie sah den Springreitern zu und gab ihren Nichten ein Zeichen, sich zu ihr zu gesellen. Tilly hatte Gefallen am Spring- und Dressurreiten, Eliza ebenfalls, doch es dauerte nur ein paar Augenblicke, bis Katie zu quengeln anfing.
    »W irklich, Eliza, du bist genau wie Dad«, maulte sie. »Er kann sich den ganzen Tag Pferde anschauen, aber mich langweilen sie zu Tode. Ich habe ein Schild gesehen, dass im Gemeindesaal der Kirche Handarbeiten ausgestellt werden. Das würde ich mir viel lieber anschauen.«
    Eliza konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen. Sie hatte sich nie für Sticken oder Stricken interessiert, während Katie und ihre Mutter sich stundenlang damit beschäftigen konnten. »Geh nur«, sagte Eliza. »Ich schaue mir mit Tante Tilly die Pferde an.« Hauptsache, Katie war nicht in Alistair McBrides Nähe. Und dass sie Alistair bei den Handarbeitsständen über den Weg laufen würde, war unwahrscheinlich.
    Doch Katie wollte sich

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