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Im Schatten des Verraeters

Im Schatten des Verraeters

Titel: Im Schatten des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Nikita.
      Es gab nichts, was Lomax hierauf hätte antworten können, zumindest nicht, auf das zu hören diese beiden bereit waren. Hilflos Sag er da, während Riki eine große rote Schärpe hervorzog und ihn schnell damit knebelte, während Nikita den Motor erneut anließ und losfuhr.
      Lomax merkte, daß sie in das Städtchen einfuhren, denn der Lieferwagen verlangsamte sein Tempo in den schmalen Straßen, und wenn er den Kopf leicht drehte, konnte er durch die Windschutzscheibe die Hausdächer erkennen.

    Als der Wagen schließlich hielt und Nikita den Motor abstellte, sprang Riki als erster hinaus. Er zog Lomax hinter sich her und hielt ihm die Beretta unter die Nase.
      »Tun Sie genau, was wir Ihnen sagen. Bringen Sie mich nicht dazu, das Ding zu benutzen.«

      Sie hatten am Ende des Wellenbrechers gehalten, der vom Pier am weitesten entfernte Punkt. Es war dunkel und einsam hier, der einzige Laut war das Anschlagen des Wassers gegen die Pfosten des alten hölzernen Landestegs unter ihnen. Als irgendwo in erheblicher Entfernung die Tür eines Cafes geöffnet wurde, hätte die herausdringende Musik und das Gelächter von einem anderen Planeten kommen können, und Lomax schauderte, als sie eine Reihe von Steinstufen zum Landesteg hinuntergingen.
      Eine alte Diesel-Barkasse war an seinem Ende festgebunden, sie war mit Netzen geschmückt, die noch feucht waren und nach Fisch stanken. Das Deck war schlüpfrig von ihren Schuppen. Die beiden zwangen ihn, sich mit dem Gesicht nach unten niederzulegen, während sie seine Knöchel fesselten. Dann ging Nikita nach achtern und kehrte mit einem Haufen schwerer Ketten zurück, die er rasselnd aufs Deck fallen ließ.
      Riki drehte Lomax auf den Rücken und kauerte neben ihm nieder. »Die sind für Sie, Engländer. Wir kennen eine Stelle, so rund drei Kilometer weit draußen. Dunkel und still und sehr tief. Dort sind Sie ganz für sich.«

      Er tätschelte Lomax auf die Wange, stand auf und wandte sich an seinen Bruder. »Ich fahre hinaus. Du kümmerst dich um die Vertäuung.«
      Er verschwand im Ruderhaus, und Nikita ging nach achtern. Vorübergehend war er nicht mehr zu sehen, und Lomax drehte sich mit einem Schwung auf die Seite, wobei er verzweifelt die Stricke, mit denen er gefesselt war, zu sprengen versuchte, aber es war Zeitverschwendung.
    Der Landesteg lag still und verlassen in dem trüben, gelben Licht einer vereinzelten Lampe. Niemand war da, um ihm zu helfen. Dann, irgendwo im Dunkeln, wurde eine Büchse umgestoßen und rollte klappernd übers Deck.
      Während Lomax sich verdrehte, um hinter sich zu sehen, eilte Nikita nach hinten, mit erschreckt gerunzelter Stirn. »Was zum Teufel ist denn da los?« fragte er, und dann tauchte ein großer, schwarzweißer Kater aus dem Dunkel auf und rieb sich an seinem Bein.
      Er hob ihn auf und schüttelte ihn liebevoll. »Alter Teufel du, du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt.«
      Als er das Tier wieder abgesetzt und sich abgewandt hatte, fing der Motor an zu rattern und erschütterte die Stille der Nacht. Das Boot entfernte sich vom Landesteg. Ein paar Sekunden später fuhren sie vor dem Licht am Ende des Piers vorbei und wandten sich aufs Meer hinaus.
      Nebel stieg vom Wasser auf und verlieh ihm eine seltsame Helligkeit. Der Himmel war ein mit Diamanten besetzter Samt. Während Riki die Fahrt beschleunigte, trat sein Bruder an die Reling und blieb dort stehen. Die Gischt sprühte ihm ins Gesicht.
      Er verharrte dort eine ganze Weile, dann drehte er sich um und zündete sich eine Zigarette an, die Flamme mit den gewölbten Händen schützend; einen Moment wurde sein starkknochiges Gesicht erhellt.

      Er schnippte das Streichholz ins Meer und blickte auf Lomax hinab. »Eine Nacht, für die man Gott danken sollte, Engländer. Eine schöne Nacht zum Sterben.«
    Seine Zähne schimmerten in der Dunkelheit, er wandte sich ab und verschwand leise vor sich hinsummend im Ruderhaus. Trotz des Knebels seufzte Lomax erleichtert auf. Seit einer geraumen Weile war ihm klargeworden, daß nicht der Kater für das Umfallen der Blechbüchse verantwortlich gewesen war, als sie den Landesteg verlassen hatten - sondern daß jemand im Dunkel hinter den aufgehäuften Netzen kauerte.
      Er versuchte, sich nach hinten zu schieben, Hände begannen die Schärpe zu entknoten, und Yanni Melos flüsterte ihm ins Ohr: »Vorsicht, Mr. Lomax. Erst müssen wir mal das hier wegkriegen.«
      Lomax spuckte den

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