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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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sie musste es tun, auch wenn ihre Mutter ihr einige Vorhaltungen machen würde und sie zwei Tage lang nur Zwieback zu essen kriegten. Sie würde wegen ihres späten Kommens zu Hause ohnehin eine gepfefferte Standpauke bekommen.
    Sie ging zum Wirt und sagte: "Können Sie mir eine Droschke rufen?"
    Der Wirt starrte sie an, als sei ihr Wunsch ein völlig exotisches Ansinnen. "Hier kummt im Lääbe keene Droschke vorbei", erwiderte er. "Wohin wollen Se dann?"
    "Zurück nach London." "Soll isch änen der Herrn fraage, obber Se mitnimmt?"
    Darauf konnte Hazel weiß Gott verzichten. "Danke, nein. Ich bin ja mit dem Marquis of Wainwright hier", beeilte sie sich zu sagen. "Er will nur noch etwas länger bleiben."
    Also kehrte Hazel zum runden Tisch zurück und setzte sich auf ihren Platz.
    "Lord Dave", sagte sie leise, "ich muss allmählich nach Hause."
    Der ältere Herr mit ziemlich viel Brillant an seinem Ringfinger warf die Karten auf den Tisch. "Es scheint Ihnen hier ja nicht allzu sehr zu gefallen ...", meinte er lächelnd.
    "Ich möchte nur nach Hause. Es ist ziemlich spät."
    "Soll ich Sie nach Hause bringen?", bot er sich freundlich an.
    "Geoffrey!", mahnte Kirby und verdrehte die Augen.
    "Guter Versuch!", grinste jemand. Alle lachten.
    Hazel hatte die Nase voll. Ihr einziger Wunsch war es nur noch, so schnell wie möglich von hier wegzukommen, ohne den Marquis of Wainwright allzu stark brüskieren zu müssen. Sie erhob sich. "Mylord, ich glaube, ich muss jetzt wirklich nach Hause. Meine Mutter wird sich sonst Sorgen machen", versuchte sie es erneut.
    "Sie haben ja Recht, es ist wirklich schon spät", stimmte Kirby ihr zu. "Ich bringe Sie selbstverständlich heim. Ich will gerade noch meinen Wein austrinken." Er hob seine Hand. "Zahlen!", rief er. Sein Blick war etwas glasig.
    Angesichts der Tatsache, dass sein Glas noch halb voll war, kam es Hazel albern vor, neben ihm stehen zu bleiben und zu warten, bis er ausgetrunken hatte. Vom Kellner auch noch keine Spur. Also setzte sie sich wieder. Aber nicht einmal eine Minute später bereute sie das heftigst, denn der Viscount von Wiehießernochgleich setzte sich rechts neben sie, legte: "Na, junger Mann, zum ersten Mal in London?", seinen Arm auf die Lehne der Sitzbank hinter ihr und berührte dabei wie zufällig ihre Schulter. Eine geballte Ladung Männerschweißgeruch traf Hazel unvorbereitet. Angewidert rutschte sie unter dem Vorwand, nach ihrem eigenen Glas greifen zu wollen, auf dem Stuhl etwas nach vorn und trank den Rest ihres Weins aus. Der Viscount erzählte einen Witz, dessen Pointe Hazel allerdings verborgen blieb. Während die ganze Gesellschaft am Tisch grölend lachte, legte der Viscount seine Hand auf Hazels Schenkel. Hazel schob seine Hand weg. Der Marquis hatte das wohl mitbekommen und beugte sich vor. "Der junge Herr ist mit mir hier!", informierte er den Viscount mit schmalen Augen.
    Tatsächlich hatte das zur Folge, dass der Viscount sich mit einer jovialen Bemerkung verzog. Hazel atmete auf.
    Zu früh.
    "Wie heißen Sie?", fragte ihr linker Nachbar vertraulich.
    "Hawthorne."
    "Das weiß ich. Ihren Vornamen meine ich."
    "Matthew", antwortete Hazel zögernd.
    "Matthew, wie niedlich. Und? Haben Sie vor, länger in London zu bleiben?"
    "Ja, warum?"
    "Dann sehen wir uns ja vielleicht schon bald wieder."
    "Das glaube ich eher nicht", erwiderte Hazel spitz, "dieses Lokal ist doch ziemlich weit abgelegen."
    "Sie haben Recht, das hier ist nichts für sehr junge Leute. Kennen Sie das Kaffeehaus in Market Springs? Reizvoll gelegen und man kriegt dort den einzigen anständigen Mocca in ganz England."
    In diesem Moment durchbrach eine große Gestalt den Zigarrenqualm und spazierte, ein Glas in der Hand, träge am Tresen vorbei.
    Hayward!
    Hazel schien es, als habe ihr der Himmel einen Rettungsengel geschickt.
    "Sie entschuldigen mich", sagte Hazel zu ihrem aufdringlichen Nachbarn, der eben erneut ansetzte, stand auf und schlenderte zu Hayward rüber.
    Ein Blick zurück über die Schulter machte ihr klar, dass von Kirby heute Nacht nicht mehr viel zu erwarten war. Also überwand sie sich und trat auf Hayward zu. Sie bemühte sich um einen burschikosen Tonfall. "Ach, Hayward, Sie auch hier?"
    Er wandte sich um und sah sie an, als habe er sie eben erst bemerkt. "Oh, Mr. Hawthorne."
    Es klang ziemlich reserviert. Hazel schluckte. "Sagen Sie, kann ich mit Ihnen nach Hause fahren?", fragte sie leichthin.
    Hayward stellte sein leeres Glas auf dem Tresen ab, warf einige

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