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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Ihnen nicht nur das Kleid mit allem drum und dran, sondern verschaffe Ihnen auch eine Einladung, zu der Sie es tragen können."
    "Im Vergleich mit Ihnen war die Schlange im Paradies eine harmlose Blindschleiche", erwiderte Hazel nüchtern.
    Er lachte vergnügt.
    "Also was ist?", wisperte er in ihr Ohr. "Ein Wort von Ihnen und ich gebe den Auftrag, das Kleid für Sie arbeiten zu lassen."
    "Nein!", gab Hazel zurück.
    "Überlegen Sie es sich!", drängte er.
    "Ich habe es mir überlegt und die Antwort ist: nein!"
    Sie sah ihm gleich an, dass er sich mit dieser Auskunft nicht abfinden wollte.
    "Dave!", rief in diesem Moment jedoch eine Frauenstimme.
    "Meine Schwägerin. Gehen Sie nicht fort!", verlangte er, "Ich bin gleich zurück", und steuerte auf die Dame zu, die ihm mit ihrem Schirmchen Signale winkte.
    Hazel dachte nicht im mindesten daran, seiner Aufforderung Folge zu leisten. Sie wollte sich unauffällig davonstehlen und mischte sich unter die Leute, die sich alle erhoben hatten und aus dem Saal drängten. Da sie sich mit dem Strom der Menschen mittragen ließ, wurde sie im Gedränge in den Rosensalon weitergeschoben und während sie sich noch suchend nach Jeremy umschaute, landete sie plötzlich direkt vor Mademoiselle Sousou.
    Sie duftete nach Kamelien.
    "Mr. ‘Awthorne, nischt wahr?", sprach sie ihn mit entzückendem französischem Akzent an.
    "Woher kennen Sie meinen Namen?", fragte Hazel verblüfft.
    "Man ‘at mir eine Beschreibung von Ihnen gegeben. Als isch Sie unter den Zuschauern im Saal sitzen sah, wusste isch gleich, dass Sie es sind." Sie lächelte. "Sind Sie mit dem Wagen ‘ier?"
    "Nicht direkt. Wir sind mit Lady Arabell Cucumber gekommen."
    "Wir?"
    "Meine Schwester und ich."
    "Ihre Schwestère?"
    "Miss Cecily Hawthorne", antwortete Hazel zögernd. Diese Art, ihr mit winzigsten Mitteln Informationen zu entlocken, machte sie nervös.
    Sousou musterte Hazel mit Amüsement. "‘Aben Sie etwa Angst vor mir?", fragte sie mit Timbre in der Stimme.
    Hazel atmete tief ein. "Ein bisschen", gestand sie errötend.
    Mademoiselle Sousou lachte hell auf. "Jetzt weiß isch, was die anderen meinen", stellte sie belustigt fest.
    "Wie heißen Sie wirklich, Sousou?", fragte Hazel unvermittelt.
    Mademoiselle Sousou erstarrte.
    Hazel hatte mit dieser Frage unwissentlich das oberste Gebot verletzt, das im Hause von Madame Delacroix herrschte, ein ungeschriebenes Gesetz, an das sich alle Männer hielten. In diesem Moment wurde es Mademoiselle Sousou jedoch bewusst, dass ihr nur deshalb bisher kein Mann diese Frage gestellt hatte, weil keiner von ihnen sich jemals ernsthaft dafür interessiert hatte, wer sie wirklich war.
    Mit einem Schlag war Mademoiselles Selbstsicherheit dahin. Sie fühlte, wie Mr. Hawthornes freundlicher Blick aus diesen unbeschreiblich grünen Augen ihr perfekt gearbeitetes, mit Fischbeinstäbchen gestütztes Korsett glatt durchdrang und ihr Herz zerriss.
    "Jane Morland", antwortete sie bebend.
    "Das dachte ich mir", erwiderte Hazel lächelnd und fügte leise hinzu: "Im Vertrauen, Miss Morland, als Französin sind Sie nur eine von vielen. Aber unter allen diesen blonden Engländerinnen ragt Ihre dunkle Schönheit wirklich heraus." Sie neigte sich formvollendet über ihre Hand und floh.
    Sie hatte nämlich einige Köpfe vor sich Lady Arabells tizianrotes Haar aufleuchten sehen und nahm dies als Leuchtturm für ihre Route. "Ah, da sind Sie ja", lächelte die Gräfinwitwe. "Ihre Schwester sagt, sie könne nicht bleiben. Sie müssen dann sicherlich auch schon nach Hause?"
    "Ja."
    "Zu schade. Ich hätte Sie sonst zu einem kleinen Imbiss eingeladen", meinte sie mit einem Blick, der bei Hazel das unangenehme Gefühl hinterließ, Lady Arabell verspüre durchaus Gelüste, Matthew Hawthorne zum Nachtisch zu vernaschen. Das Gedränge, das sich nun ergab, weil alle die oberen Räume verließen und zu den Ausgängen strebten, trug glücklicherweise dazu bei, dass sie getrennt wurden. Jeremy hatte sie noch immer nicht gesichtet, darum war sie nicht verwundert, eine Hand an ihrem Arm zu fühlen, doch als sie sich umwandte, war es nicht ihr Bruder, sondern der Marquis, der sie eingeholt hatte, ihr Handgelenk packte und Hazel trotz ihres halblauten Protests im Zwischengeschoss dem Menschenstrom entgegen durch eine Tür schob. Sie landeten in einem Raum des Tuchlagers. Der Geruch von neuen Stoffen lag in der Luft.
    "Ich habe gesagt: Nein!", rief sie gereizt. Er verschloss ihr den Mund mit einem leidenschaftlichen

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