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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Kuss.
    Sie stieß ihn von sich.
    "Hören Sie mich doch erst mal an!", verlangte er.
    "Was wollen Sie noch?"
    "Ich weiß, dass Sie Ihre Meinung bald ändern werden, ich weiß es einfach, aber wegen der Heiratslizenz und Shandelton kann ich nicht mehr lange auf Ihre Zusage warten. Wir machen das anders", meinte er, "Sie versprechen mir schon jetzt, dass Sie keinem anderen Mann erlauben werden, Ihnen näher zu treten. Sie bekommen den Schlüssel für die Wohnung. Sie dürfen sie nach Ihrem Belieben einrichten. Sie erhalten von mir eine Apanage, die ausreicht, Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, von der Sie sich schicke Kleider und schönen Schmuck leisten können. Ich verspreche Ihnen, ich werde mich von Ihnen fern halten, bis Sie mir erlauben, Sie zu berühren. - Im Gegenzug dafür müssen Sie mir gewähren, dass meine Fantasie sich mit Ihnen beschäftigen darf."
    "Wie meinen Sie das?", fragte Hazel beunruhigt.
    Er lächelte. "Ich möchte ein Bild von Ihnen", verlangte er. "Lassen Sie sich malen."
    Hazel starrte ihn fassungslos an. "Ein Bild?", fragte sie verblüfft. Seine Augen glitzerten begehrlich und dieser Ausdruck war es, der Hazel begreifen ließ. "Sie wollen ... ein erotisches Bild?"
    "Ein Aktbild", präzisierte er.
    Hazel erstarrte.
    "Sie werden tatsächlich rot", stellte er amüsiert fest und küsste ihr entzückt die Fingerspitzen. "Manchmal sind Sie einfach unglaublich!"
    Hazel schluckte. "Sie meinen, ich soll mich vor einem fremden Mann ausziehen und stundenlang vor ihn hinsetzen, während er jeden Fleck auf meinem nackten Körper aufs Genaueste anstarrt und in dieser Zeit genug Gelegenheit hat, um ...?", sie hielt inne und starrte unangenehm berührt vor sich hin. "Nein!", sagte sie schließlich entschieden und erhob sich. "Vergessen Sie’s!", stieß sie heftig hervor. "Vergessen Sie die ganze Sache!" Sie wandte sich um und ging zur Tür.
    "Warten Sie!", rief Kirby. Er hielt sie fest. "So warten Sie doch! Ich glaube, Sie machen sich völlig falsche Vorstellungen von der Arbeit eines Malers! Er sieht ja nicht zum ersten Mal eine nackte Frau. Er ist es gewohnt, dass irgendwelche Personen ihm Modell stehen, das kennt er seit seinen Lehrjahren. Einen Maler interessiert die Frau, die er malt nicht, er hat keine Gefühle für sie und hat, während er malt, auch keine unanständigen Gedanken. Man könnte an ihrer Stelle auch eine Vase hinstellen, das ist für ihn gleich. Ihn interessiert es nur, ob die Pose wirkungsvoll ist, ob er den Farbton so genau getroffen hat, dass der Farbfleck später aussieht wie zarte Haut, ob die Umrisslinie exakt erfasst ist, ob Licht und Schatten richtig verteilt sind und auf dem Gemälde gut zur Geltung kommen und ob die Wölbungen vom Augenschein her naturalistisch hervortreten."
    "Sofern man denn an der richtigen Stelle Wölbungen hat!", giftete Hazel zurück. "Oh, nein! Das kommt nicht in Frage!", sie schüttelte ihn ab und wollte gehen.
    Aber er schlang mit einer raschen Bewegung einen Arm um sie und hielt sie zurück. "Einen Moment noch!", meinte er und ließ seine Hand, die sanft auf ihrem Rücken ruhte, bedeutungsvoll tiefer gleiten. "Ich habe nicht gesagt, dass Ihr Busen auf dem Bild zu sehen sein muss", bemerkte er süffisant.

    Der verabredete Tag für den Ruderausflug auf der Themse war gekommen.
    Die Sonne schien warm herab und warf ihre Strahlen gegen den polierten Klopfer an der Haustür in der Jermyn-Street. Hayward ignorierte also den Klingelzug, fasste den Ring und ließ ihn gegen das Holz fallen. Es dauerte nicht lange und der Butler öffnete die Tür.
    "Guten Morgen, Mylord."
    "Guten Morgen, Jefferson. Ist die Herrschaft zu Hause? Genauer gesagt: Mr. Matthew Hawthorne?"
    "Ja, Mylord. Wenn Sie eintreten und kurz im Salon warten wollen?" Er trat zurück und wurde von dem vollen Strahl der Morgensonne erfasst.
    Als Hayward an ihm vorbeigehen wollte, stutzte er plötzlich und blickte Jefferson direkt an.
    "Mylord?", fragte Jefferson irritiert.
    "Sie haben da was im Auge", bemerkte Hayward.
    "Und was, wenn mir die Frage erlaubt ist?"
    "Goldene Sprenkel", lächelte Hayward und trat ins Haus.

    Jeremy polterte mit blauer Leinenjacke und -hose in seinen dicken Lederschuhen die Treppe hinunter.
    "Guten Morgen", grüßte Hayward überrascht. "Ich hatte das so verstanden, dass Cecily uns begleiten würde, und habe extra die geschlossene Kutsche genommen. Hätte ich das gewusst, hätten wir ja auch mit dem Zweisitzer fahren können, dann wären wir flotter

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