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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Gedanken wohl nicht ganz bei der Sache geblieben war, "undurchschaubarer Bursche. Wisst ihr, was er gestern im Oberhaus die Dreistigkeit hatte zu behaupten? Dass Lord Everett völlig zu Unrecht verhaftet worden sei. Und Lord Graham hätte sich vorschnell erschossen. Lord Sinclair hat sich Kirby angeschlossen. Fegte alle hieb- und stichfesten Beweise einfach vom Tisch. Recht beeindruckend, was Sinclair vorgetragen hat. Auch wenn ich Everett nicht leiden kann, aber wenn er unschuldig ist, sollte er nicht hingerichtet werden dürfen, obschon natürlich allein die Muster seiner Westen schon ein Grund sind, ihn einen Kopf kürzer zu machen." Er wandte sich an Hazel. "Eine einzige Beleidigung fürs Auge, sage ich Ihnen - abgesehen davon, dass er impertinent fett ist." Er ergriff ein großes Messer und piekste misstrauisch in den knusprigen Teigdeckel der Pastete vor ihm hinein.
    "Vater, Lord Everett ist groß und schlank. Du verwechselst ihn bestimmt", wagte Lord James zu sagen.
    "Verwechseln? Mach dich nicht lächerlich, Henry! Diese verfluchte silberne Schnupftabaksdose, die dieses alberne Liedchen klimpert, wenn man sie öffnet, und dann ist nichts anderes drin als zu trockener Schnupftabak – ungenießbar, einfach ungenießbar, sag ich dir. Nein, dieser degoutante Lord Everett ist unverwechselbar!"
    "Der mit dieser klimpernden Schnupftabaksdose ist Lord Averel ", versicherte Lady Constance.
    "Was sagst du, meine Liebe?"
    "Averel. Lord Averel. Er hat diese schreckliche Warze auf dem linken Nasenflügel."
    "Ähm? Ja, genau. Du verstehst mich wenigstens."
    "Lord Everett war auch schon hier bei uns", erklärte Lady Constance. "Er hat diesen entzückenden Windhund."
    "Völlig überzüchtetes Vieh!", vertraute der Herzog Hazel an und legte ihr ungefragt ein großes Stück von der Pastete auf ihren Teller. "Hat dauernd nach den Troddeln an meinen Kniehosen geschnappt."
    Hazel stocherte angelegentlich in ihrer Pastete herum.
    "Wie geht es Ihrer Schwester Viola?", erkundigte sich Lady Constance.
    "Viola?", horchte Catherine auf. "Ich dachte, Ihre Schwester hieße Cecily?"
    "Meine andere Schwester. Eigentlich ... sind wir zu viert", zauderte Hazel.
    "Na prima, dann bringen Sie Ihre Geschwister doch mal mit!", zwitscherte Isabella.
    Das Stück Pastete rutschte Hazel von der Gabel, die sie eben zum Mund führen wollte und plumpste aufs Tischtuch. "Das wird nicht gehen", meinte Hazel schwach.
    "Warum nicht?"
    Hayward antwortete, ohne mit der Wimper zu zucken, an ihrer Stelle: "Mrs. Hawthorne, die alte Mrs. Hawthorne meine ich, ist gesundheitlich sehr angeschlagen. Man kann sie nicht mehr allein lassen, und da sie gegen ihre Schwiegertochter eine unverständliche Abneigung gefasst hat, wechseln sich Matthew und seine Geschwister immer mit der Pflege ab. Zwei bleiben immer bei ihr und die zwei anderen sind in London. Diese Aufopferungsgabe ist es, die ich am meisten an ihnen allen bewundere."
    Hazel trat ihm unter dem Tisch erbost gegen das Schienbein. Er grinste sie frech an.

    Auf diese Weise nahm das Gespräch seinen Fortgang. Hazel litt Qualen, musste ständig auf der Hut sein und fühlte sich schon lange, bevor endlich der Nachtisch gereicht wurde, völlig erschöpft. Lady Constance schob ihr den Korb mit den Früchten hin. "Hier sind die ersten Pfirsiche aus unserem Gewächshaus, frisch aus Richmond eingetroffen. Bedienen Sie sich!", und zu Hazels Entsetzen fügte sie hinzu: "Ich habe gehört, Sie essen Pfirsiche gern."
    Als Hazel nervös mit der Begründung ablehnte, sie sei schon übersatt von dem ganzen köstlichen Essen, begegnete sie einem amüsierten Blick des Bischofs, der sie unverwandt ansah. Verflixt! Er hatte also auch schon von der Sache mit dem Pfirsich gehört? Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen sich röteten. Stur blickte sie auf das Tischtuch vor sich, versuchte, der unangenehmen Hitze Herr zu werden, die sich bis zu ihren Ohren auszubreiten begann, und schwor sich, bei der nächst passenden Gelegenheit aufzustehen und sich zu verabschieden.
    Während die Dienerschaft den Tisch abräumte, fiel dem Herzog ein, dass er für eine Verabredung mit Lord ... ähm ... noch etwas heraussuchen müsse, und erhob sich.
    "Angenehm, Sie kennen gelernt zu haben", meinte er, indem er Hazel die Hand schüttelte und ihr dabei jovial auf die Schulter klopfte. "Und grüßen Sie Ihren Vater von mir!", trug er ihr auf. "Haben uns lange nicht mehr gesehen!"
    Noch bevor er das Zimmer verlassen hatte, neigte er sich knapp zu

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