Im Schatten dunkler Mächte
Ich hatte ein Hühnchen mit ihm zu rupfen!
»MacKayla.«
Ich ignorierte das Spiegelbild der groÃgewachsenen, erotisch goldenen Kreatur hinter mir und konzentrierte den alten, fremdartigen Sidhe-Seher-Platz in meinem Gehirn auf die Vision. Zeig mir, was wahr ist, forderte ich. Die Vision von Alina zerplatzte wie eine Seifenblase; zurück blieben ausgelassene, lärmende Rugbyspieler, die ihren letzten Sieg feierten.
Ich drehte mich um und stand viel zu dicht vor einem Tod-durch-Sex-Feenwesen.
Meine Knie wurden weich, die Brustspitzen steif, und ich wollte gleich hier auf dem Bürgersteig Sex haben, Sex über das nächste Auto gebeugt, Sex an der Mauer des Pubs â wen kümmerte es, wenn meine nackte Petunie an dem Fenster platt gedrückt wurde und alle den Akt beobachten konnten?
Vâlane ist ein Prinz aus einem der vier königlichen Seelie-Häuser, und es ist schwierig, ihn direktanzusehen, wenn er sich mit seinem Glamour umgibt. Er ist Gold und Bronze, Samt und Stahl, seine Augen leuchten mit der Kraft von tausend Sternen an einem Winterhimmel. Seine auÃerirdische Schönheit bringt einen Teil meiner Seele zum Weinen. Wenn ich ihn ansehe, verzehre ich mich nach Dingen, die ich gar nicht kenne. Ich sehne mich nach seiner Berührung und fürchte mich entsetzlich davor. Ich glaube, Sex mit ihm könnte die Kohäsion der Zellen auseinandersprengen und mich in Stücke zerfetzen, die nie wieder zusammengefügt werden könnten.
Wenn Vâlane ein Schild tragen müsste, stünde darauf: W OLLEN S IE DIESE R ICHTUNG EINSCHLAGEN , GEBEN S IE I HREN FREIEN W ILLEN AUF . Auch wenn ich früher in Ashford nie viel über den freien Willen nachgedacht hatte, war mir mittlerweile klargeworden, dass dies das Einzige ist, was ich mein Eigen nennen kann.
Ich versuchte, ihn nur aus dem Augenwinkel zu betrachten. Das half auch nicht. Meine Kleider engten mich schmerzhaft ein, und ich kämpfte erbittert gegen den Drang, sie mir vom Leibe zu reiÃen.
Feenprinzen verströmen die pure Erotik, reizen die Sinne einer Frau über all das hinaus, was sie bis dahin erfahren hat, und verwandeln sie in ein rasendes Tier, das alles für Sex tun würde. Das mag klingen, als könnte man die verrücktesten Eskapaden und unglaublichsten Orgasmen des Lebens erwarten, aber Feenwesen verstehen die grundlegenden menschlichen Konzepte wie den Tod nicht. Zeit hat keine Bedeutung für sie, sie brauchen keine Nahrung und keinen Schlaf, und ihr sexueller Appetit nach menschlichen Frauen ist enorm â all das führt unausweichlich zu einem Ergebnis: Eine Frau, die in den Bann eines Feenprinzen gerät, wirdbuchstäblich zu Tode gevögelt. Falls sie überlebt, ist sie eine Pri-ya , eine Süchtige mit unersättlichem sexuellen Hunger, sie lebt nur noch für ein einziges Ziel, nämlich ihrem Meister zu dienen.
Bei meinem ersten Zusammentreffen mit Vâlane hatte ich mich da ausgezogen, wo ich gerade stand. Nach und nach konnte ich ihm ein wenig besser widerstehen, weil ich jedes Mal meine Hand festhielt, wenn sie sich auf das Bündchen meines Pullis zubewegte, bevor ich anfing, ihn mir über den Kopf zu ziehen. Dennoch wusste ich nicht genau, wie lange ich mich noch beherrschen konnte.
»Schalt das ab«, forderte ich.
Ein träges Lächeln kräuselte seine Lippen. »Ich bin ganz anständig. Was immer du fühlst, es kommt nicht von mir.«
»Du lügst.« Christians Behauptung, ich würde an Sex mit jemandem denken, ging mir wieder durch den Kopf. Vâlane war nicht jemand, sondern etwas.
»Ich lüge nicht. Du hast ganz deutlich gemacht, dass du es nicht dulden würdest, wenn ich ⦠ich dieses âºSexdingâ¹, wie du es nennst, nicht ausschalte. Vielleicht bist du ⦠wie drücken sich die Menschen aus? ⦠in Hitze?«
»Das sagen wir über Tiere, nicht über Menschen.«
»Tiere, Menschen, wo ist da der Unterschied?«
»Seelie, Unseelie, wo ist da der Unterschied?«
Silberne Flocken kristallisierten sich in der Luft zwischen uns, das königliche Missvergnügen vereiste die Nacht. »Der Unterschied ist zu gewaltig für deinen mickrigen Verstand.«
»Dito.«
»Du bist nicht nackt und auch nicht auf allen vieren,um mir dein hübsches kleines Hinterteil anzubieten, MacKayla â das tust du, wenn ich das Sidhba-jai bei dir anwende. Brauchst du eine
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