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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Schwester ein bisschen weniger liebe?
    Wie hatte Alina vom Haven erfahren? Ich hatte erst vor kurzem gelernt, dass es so was gab und was es war: der hohe Rat der Sidhe-Seherinnen. Rowena hatte behauptet, meine Schwester nie getroffen zu haben, dennoch hatte Alina in ihrem Tagebuch die Organisation, der Rowena vorstand, erwähnt und anscheinend etwas von einer Weissagung der Sidhe -Seherinnen gehört.
    Was waren die Fünf? Was war die Haven-Prophezeiung?
    Ich presste die Hände an den Kopf und begann, die Kopfhaut zu massieren. Teuflische Bücher, mysteriöse Mitspieler, ineinander verschlungene Intrigen und jetzt auch noch eine Prophezeiung? Bisher hatte ich nur fünf Dinge gebraucht: vier Steine und das Buch. Und jetzt brauchte ich zehn? Das war nicht nur absurd, sondern auch noch unfair.
    Ich stopfte die Tagebuchseite in meine Hosentasche, stand auf, spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht und atmete tief durch, dann ging ich hinaus, um Dani von ihren Verkäuferinnenpflichten zu entbinden. Falls meine Augen ein wenig mehr als sonst glänzten, fiel es ihr entweder nicht auf, oder sie verstand ein wenig von Trauer und ließ mich in Ruhe.
    Â»Einige der Mädchen möchten dich kennenlernen, Mac. Deshalb bin ich hier. Sie haben mich gebeten, dichzu fragen, weil sie sich vorstellen können, dass du sie nicht mal mehr in den Laden lässt. Und sie sind von den Socken, dass du einen Prinzen kennst.« Ihre katzenhaften Augen wurden schmal. »Wie ist er?« In ihrer gedämpften jungen Stimme schwangen ängstliche Faszination und erwachende Hormone mit.
    V’lane war das Sidhe-Seher-Äquivalent von Luzifer, und selbst wenn seine Motive – die gegenwärtige Zwangslage – die unseren widerspiegelten, musste man sich dennoch vor ihm fürchten. Man musste ihn meiden und – das war in meinem tiefsten Inneren verankert – zerstören. Seelie oder Unseelie, die Feenwesen waren unsere Feinde. Das war immer schon so gewesen und würde immer so bleiben. Warum nur fanden wir immer die gefährlichsten, verbotenen Männer am unwiderstehlichsten?
    Â»Feenprinzen töten Sidhe-Seherinnnen, Dani.«
    Â»Dich hat er nicht getötet.« Sie warf mir einen bewundernden Blick zu. »Es sah so aus, als würde er dir aus der Hand fressen.«
    Â»Keine Frau könnte ein Feenwesen dazu bringen, ihr aus der Hand zu fressen«, erwiderte ich scharf. »Also stell dir das nicht mal in deinen Tagträumen vor.«
    Sie senkte schuldbewusst den Kopf, und ich seufzte bei der Erinnerung daran, wovon ich als Dreizehnjährige geträumt hatte. Kein Rockstar, kein Schauspieler könnte sich mit dem goldenen, unsterblichen, unmenschlich erotischen Feenprinzen vergleichen. Als Teenager hätte ich ihn in meiner Phantasie mit meiner Cleverness umgarnt, mit meiner knospenden Weiblichkeit verführt und sein Herz für mich gewonnen, während alle anderen Frauen scheiterten, weil nur ich ihm das Herz, das er nicht besaß, geben konnte.
    Â»Er ist so schön«, sagte Dani wehmütig. »Wie ein Engel.«
    Â»Ja«, entgegnete ich tonlos. »Wie ein gefallener Engel.« Diese Aussage hatte keinerlei Wirkung auf ihren Gesichtsausdruck. Ich konnte nur hoffen, dass sie ihn nie wieder zu Gesicht bekam. Es gab keinen Grund, warum sie ihn sehen sollte. Irgendwann in naher Zukunft werde ich mal ein ernstes Wörtchen über das Leben mit ihr reden. Das war überfällig. Fast hätte ich laut gelacht. Ich war auch überfällig gewesen. Dann war ich nach Dublin gekommen. »Erzähl mir mehr von dem Treffen, das sie sich wünschen, Dani.« Worauf waren sie aus?
    Â»Nachdem du neulich nachts gegangen warst, fing ein erbitterter Streit an. Rowena hatte alle ins Bett geschickt, aber sobald sie selbst verschwunden war, begann die Zankerei von Neuem. Einige der Mädchen wollten dich zur Strecke bringen und Rache üben. Aber Kat – sie war hier, als das mit Moira passierte – sagte, dass du nicht vorhattest, sie zu töten, und ein Feldzug gegen dich falsch wäre. Viele der Mädchen haben ihr zugehört. Einige von ihnen sind nicht glücklich mit Rowena und denken, dass sie die Zügel viel zu straff hält. Sie finden, wir sollten draußen auf den Straßen sein und alles, was uns möglich ist, tun, um die Vorgänge aufzuhalten, statt nur jeden Tag an allem vorbeizuradeln und tatenlos zuzusehen. Rowena lässt

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