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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mir geschworen, mich nie wieder der alten Frau zu beweisen, aber diese Frauen waren nicht Rowena. Ich wünschte mir sehnlich, noch einmal in die Abtei eingeladen zu werden. Man hatte mich aus dem einzigen Club verbannt, dem ich mich jemals anschließen wollte. Mit V’lanes Namen auf meiner Zunge wäre ich selbst in der abgelegenen Festung nicht der Gnade der Sidhe -Seherinnen ausgeliefert. Falls die Dinge eine bedrohliche Wendung annähmen, würde er schon in dem Augenblick, in dem ich den Mund aufmachte, an meiner Seite stehen.
    Â»Kannst du alle Feenobjekte fühlen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich glaube schon.«
    Â»Hast du von dem D’Jai Orb gehört?«
    Als ich nickte, beugte sie sich vor und fragte eindringlich: »Weißt du, wo es ist?«
    Wieder zuckte ich mit den Schultern. Vor etwas mehrals zwei Wochen hatte ich ihn in der Hand gehalten, hatte jedoch keine Ahnung, wo er im Augenblick war. Ich wusste nur, dass er sich in Barrons’ Besitz befand. »Warum?«
    Â»Es ist wichtig, Mac. Wir brauchen ihn.«
    Â»Wozu. Was ist er?«
    Â»Ein Relikt aus einem der königlichen Seelie-Häuser. Es birgt Feenenergie in sich, und Rowena glaubt, es kann uns helfen, die Mauern zu verstärken. Wir brauchen ihn schnell – vor Samhain.«
    Â»Vor Samkain? Was ist Samkain?
    Â»Wenn du uns den Orb bringen kannst, erzählen wir dir alles, was wir wissen, Mac. Dann wird selbst Rowena an deine guten Absichten glauben.«

Elf
    Ich lief in Gedanken versunken zurück in den Buchladen. Aber ich hielt den Kopf erhoben. Auf keinen Fall würde ich zweimal denselben Fehler an einem einzigen Tag machen. Ich kämpfte eisern gegen den Drang an, über zwei Rhino-Boys, die eine Straßenlaterne reparierten, die Stirn zu runzeln. Was trieben die da? Sollten sie nicht viel eher ihren finsteren Artgenossen, den Schatten, helfen und die Lichter zerstören, statt sie in Ordnung zu bringen?
    Ich konnte nicht fassen, dass die Sidhe -Seherinnen die Wächterinnen des Buches gewesen waren und es ihnen abhandengekommen war. Wie hatten sie es verloren? Was war in der bewussten Nacht vor mehr als zwanzig Jahren geschehen?
    Das Treffen mit den Sidhe -Seherinnen hatte mir ein paar Fragen beantwortet und andere aufgeworfen.
    Was war Sowen? Wie passte der D’Jai Orb zu alldem? Wie hatte Barrons ihn in seinen Besitz gebracht? Was hatte er damit vor? Wollte er ihn an den Meistbietenden verkaufen? Konnte ich ihn stehlen? Wollte ich diese Brücke wirklich niederbrennen? Blieben dann überhaupt noch Brücken zwischen uns?
    Wenn der Orb mein Passierschein für die Zentrale der Sidhe -Seherinnen sein sollte, war ich fest entschlossen, ihn zu beschaffen, mit fairen Mitteln oder anders. Manipulierte Rowena ihre Schäfchen, um an michheranzukommen? Hatte sie beide Augen zugedrückt, als Dani die Seiten aus dem Buch fotografiert hatte und sich mächtig schlau vorgekommen war?
    Die kurze Zeit in Dublin hatte mich gelehrt, nach Intrigen in Intrigen Ausschau zu halten und überall Übles zu vermuten. Ich würde liebend gern Christian mit ein paar Leuten an einen Tisch bringen und mir seine Lügendetektor-Fähigkeit zunutze machen, während ich Fragen stelle.
    Dieser Gedanke brachte mich auf die Idee, noch einmal im Institut für Altsprachen anzurufen. Wieder hob am anderen Ende der Leitung niemand ab. Grrr. Was genau heißt »Nachmittag« in der Welt des Jungen mit den verträumten Augen?, überlegte ich. Sobald ich im Buchladen war, schaltete ich meinen Laptop an und loggte mich ins Netz ein.
    Meine Suche nach »Sowen« blieb ergebnislos. Ich versuchte ein halbes Dutzend verschiedene Schreibweisen und war schon drauf und dran aufzugeben, als mich ein Google-Hinweis stutzig machte. Ich klickte »Halloween« an und – bingo, da war es: Sowen, Mannomann, warum ist mir nicht in den Sinn gekommen, es S-a-m-h-a-i-n zu buchstabieren?
    Samhain hatte wie viele moderne Feiertage seinen Ursprung in Feier- oder Festtagen in heidnischen Zeiten. Wie die Sidhe -Seherinnen darauf erpicht waren, Kirchen und Klöster auf ihren heiligen Stätten zu errichten, war der Klerus bestrebt gewesen, die alten heidnischen Feste zu »christianisieren«, als wollte die Geistlichkeit sich mit dem Volk gemeinmachen, um vorgeben zu können, dass sie die ganze Zeit auf seiner Seite war und lediglich ihren Festen einen neuen Namen gegeben hat.
    Ich

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