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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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bestehen. Ich hatte rittlings auf ihm gesessen – beinahe so wie kürzlich auf Barrons. Entweder hatte ihn mein Speer nicht eingeschüchtert, oder es war ihm gelungen … nun, sich über die Sache zu erheben.
    Sein faszinierter Blick fixierte meine Waffe. Der Stahlstrahlte einen sanften Schimmer aus. »Das ist der Speer des Schicksals, stimmt’s?« Er betrachtete ihn ehrfürchtig.
    Ich steckte die Waffe schweigend in mein Schulterholster.
    Â»Warum hast du mir nicht erzählt, dass er in deinem Besitz ist, Mac? Wir haben für ihn geboten und wollten ihn kaufen. Schließlich dachten wir, dass er auf dem Schwarzmarkt gehandelt wird. Zurzeit brauchen wir ihn mehr denn je. Er ist eine von zwei Waffen, mit denen man …«
    Â»Ich weiß. Er tötet Feenwesen. Deshalb habe ich ihn. Und ich hab dir nichts davon erzählt, weil er mir gehört und ich ihn um keinen Preis aufgeben würde.«
    Â»Ich habe dich nicht darum gebeten. Abgesehen davon, dass ich ohnehin nichts damit anfangen könnte, weil ich sie gar nicht sehen kann.«
    Â»Richtig. Und aus diesem Grund solltest du ihn auch nicht haben.«
    Â»Wir sind heute ein bisschen reizbar, wie?«
    Ich wurde knallrot. Er hatte recht. »Kürzlich hat jemand versucht, ihn zu stehlen, und die Sache ging nicht gut aus«, erklärte ich. »Wo warst du eigentlich die ganze Zeit? Den ganzen Tag hab ich versucht, dich zu erreichen. Ich habe mir bereits Sorgen gemacht.«
    Â»Mein Flugzeug hatte Verspätung.« Er schloss die Tür zu seinem Büro auf. »Gott sei Dank, dass du hier bist. Ich wollte dich ohnehin sofort anrufen. Meine Onkel hatten eine Idee, über die ich mit dir sprechen soll. Ich finde, es ist eine schreckliche Idee, aber sie bestehen darauf.«
    Â»Samhain ist die Nacht, in der deine Onkel das nächste Ritual durchführen, hab ich recht?« Wir gingenin das Büro. »Und wenn sie es diesmal nicht richtig machen, werden die Mauern zwischen den Bereichen vollends zerbröckeln, und wir alle sind dem Tode geweiht.« Ich schauderte. Das Ganze hatte eigenartig geklungen, als würde ich eine Bekanntmachung verkünden: Die Mauern zwischen unseren Welten werden zerbröckeln, und wir alle sind dem Tode geweiht.
    Christian machte die Tür zu. »Kluges Mädchen. Wie bist du dahintergekommen?« Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, aber ich war zu aufgeregt, um mich zu setzen. Stattdessen lief ich auf und ab.
    Â»Die Sidhe-Seherinnen haben von Samhain gesprochen. Sie wollen …« Ich verstummte und zwang ihn, mir in die Augen zu schauen, um … Ich weiß nicht … vielleicht suchte ich nach einer Nachricht in Blockbuchstaben: DU KANNST MIR VERTRAUEN. ICH GEHÖRE NICHT ZU DEN BÖSEN. Ich seufzte. Manchmal musste man einfach ins kalte Wasser springen. »Sie wollen den D’Jai Orb, um die Mauern zu verstärken. Meinst du, das funktioniert?«
    Er rieb sich das Kinn, was ein schabendes Geräusch verursachte. Offensichtlich hatte er sich in der letzten Zeit nicht rasiert, aber der Dreitagebart stand ihm sehr gut. »Keine Ahnung. Möglich wär’s. Ich hab von ihm gehört, aber ich weiß nicht, was er bewirkt. Wer sind diese Sidhe-Seherinnen? Du hast mehr von deiner Art gefunden?«
    Â»Machst du Witze?« Er wusste so viel über Barrons und das Buch, dass ich angenommen hatte, er wüsste auch über Rowena und ihre Kuriere, vielleicht sogar über V’lane Bescheid.
    Er schüttelte den Kopf.
    Â»Du sagtest, dass du Alina gefolgt bist. Sind dir dadraußen nicht noch andere Frauen aufgefallen, die nichtvorhandene Dinge beobachteten?«
    Â»Ich hatte Gründe, deine Schwester im Auge zu behalten – sie besaß die Fotokopie einer Seite aus dem Sinsar Dubh . Andere hingegen waren nicht so interessant.«
    Â»Ich hatte den Eindruck, dass deine Onkel alles wissen.«
    Christian lächelte. »Das würde ihnen gefallen. Sie halten selbst sehr viel von sich. Aber nein, wir dachten lange Zeit, dass die Sidhe-Seherinnen ausgestorben sind. Erst vor ein paar Jahren machten wir die Entdeckung, dass wir uns geirrt hatten. Wie viele hast du gesehen?«
    Â»Ein paar«, wich ich aus. Er brauchte nicht alles zu erfahren. Dass V’lane und Barrons von der Abtei wussten, war schon schlimm genug.
    Â»Das ist nicht die Wahrheit, aber es genügt mir. Du kannst für dich behalten, wie viele es

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