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Im Schatten (German Edition)

Im Schatten (German Edition)

Titel: Im Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar R. Rehberg
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jemanden zum Aufwärmen«, fügte er sanft hinzu.
    » Hast du unterwegs nichts Passendes gefunden?«, schoss es aus Valerie heraus, und im selben Moment ärgerte sie sich über den unüberlegten Einwurf, denn obwohl sich nichts an Marks Haltung änderte, spürte sie, dass sie gerade einen großen Fehler begangen hatte. Sein Blick, eben noch sanft und warm, war nun eiskalt, und eine Augenbraue schoss nach oben.
    » Eifersüchtig«, fragte er leise, und Valerie erkannte die Gefahr. So unbekümmert wie möglich antwortete sie:
    » Wie käme ich dazu?«
    » Na dann sind wir beiden uns ja einig«, sagte er, und die Warnung in seinen Worten war unüberhörbar.
    Doch beinahe im selben Moment fiel die Härte und Kälte wie ein Schleier von seinen Augen und er war wieder ihr warmherziger Liebhaber. Valerie aber zitterten die Knie angesichts der gerade umschifften Klippe, doch nur für kurz Zeit, denn schon legten sich seine Lippen auf ihre und sie beschloss, nur noch den Augenblick zu genießen.

27 . März 2007
     
    Mit allem habe ich gerechnet, nur nicht damit. Wie kann es angehen, dass man einen Menschen so falsch einschätzt? Und was jetzt? Was, um alles in der Welt, soll ich jetzt tun?
     
    Valerie war voll und ganz in ihre Arbeit vertieft, als ihr Telefon klingelte. Wie gewohnt meldete sie sich. Am anderen Ende der Leitung war eine Frau:
    » Cornelia Mühlau. Guten Tag. Ich hätte gern meinen Mann gesprochen. Ist er da?«
    » Wer?« Valerie war komplett verwirrt. Hatte sie sich verhört? Die Frau am anderen Ende klang ungeduldig, als sie antwortete:
    » Mein Mann! Mark Mühlau! «
    Valerie brach plötzlich Schweiß auf der Stirn aus , und alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht. Mark war verheiratet?
    » Entschuldigung. Ich hatte Ihren Namen nicht verstanden«, redete sie sich heraus. »Ich stelle Sie durch.«
    » Ich habe es schon auf seiner Nummer versucht und bin bei Ihnen gelandet.« Sehr freundlich klang die Frau nicht. War sie vielleicht seine Exfrau, die die Unterhaltsverhandlungen neu aufnehmen wollte?
    » Ich gehe ihn kurz fragen, ob er seine Rufumleitung eingeschaltet hat. Einen Moment bitte.« Valerie legte den Hörer beiseite und ging zu Marks Büro, klopfte an und öffnete die Tür.
    » Ist die Rufumleitung noch drin?«, fragte sie und merkte dabei, dass ihre Stimme zitterte. Mit einem kurzen Blick schaffte Mark Klarheit.
    » Jo, vergessen.« Er stellte sie aus.
    » Ihre Frau ist am Apparat.« Mark machte einen vollkommen unbekümmerten Eindruck. Fröhlich sagte er:
    » Danke. Stellen Sie durch, ja?«
    Wenige Sekunden später sah Valerie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen telefonieren. Er erzählte, hörte zu und lachte. Nach schwierigen Unterhaltsverhandlungen sah das jedenfalls nicht aus. Auch als das Gespräch längst beendet war, ertappte Valerie sich immer noch bei dem Gedanken an Marks Ehefrau, anstatt sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und sie war froh, an dem Nachmittag noch einen Auswärtstermin zu haben. Auf einer ihrer Baustellen sollte Richtfest sein, und so fuhren Mark und sie einige Stunden später gemeinsam hin. Valerie hing weiterhin schweigend ihren Gedanken nach. Mehrmals sah Mark mit fragendem Gesichtsausdruck zu ihr hinüber.
    » Alles in Ordnung?«, fragte er schließlich.
    » Nein. Du bist verheiratet?«, platzte sie heraus.
    » Ja. Wieso?« Mark wirkte sichtlich erstaunt.
    » Ich meine, richtig verheiratet? Nicht geschieden, nicht getrennt?«
    » Nein, nicht geschieden, nicht getrennt. Warum sollte ich nicht verheiratet sein?«
    » Weil du dich ganz und gar wie ein eingefleischter Junggeselle aufführst.« Nun musste Mark lachen.
    » Meinst du, wenn man verheiratet ist, darf man keinen Spaß mehr haben?«
    » Zumindest nicht in fremden Betten.«
    » Oho. Das sagt mir die Richtige.« Valerie spürte, wie sie rot anlief und es entstand eine Pause.
    » Habt ihr Kinder?«, fragte Valerie schließlich.
    » Nein.«
    » Trotzdem wirst du ziemlich viel zahlen müssen, wenn sie herausbekommt, was du so alles treibst.«
    » Nein, muss ich nicht. Sie bekommt gar nichts im Falle einer Scheidung. Zum einen haben wir einen Ehevertrag. Zum anderen verdient sie selbst genug. Außerdem weiß sie, wie ich lebe und ich frage sie schließlich auch nicht, was sie macht, wenn ich in der Woche nicht zu Hause bin.«
    Valerie dachte eine Weile darüber nach. Also wohnte er eigentlich woanders und hatte das Apartment nur für sich allein, wenn er in der Woche am Ort seiner Arbeitsstelle war. Sehr praktisch

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