Im Schlauchboot durch die Unterwelt
kann ich
ihn nicht leiden. Er hat solche... Kalbsaugen. Und will dauernd mehr Gehalt.
Mein Vater schätzt ihn allerdings, weil er eine tolle Pfirsichglasur kennt für
Kindergeburtstags-Torten. Guck nur, wie der watschelt. Als wäre er aus nem
Entenei geschlüpft.»
Dann war der
Abenteuerspielplatz erreicht, ein unübersichtliches Gelände. Schiefmütze klatschte
in die Hände und alle versammelten sich um ihn.
»Schlumpfiges Geländespiel«,
erklärte er durch den Sprechschlitz in seiner Maske. »Wir verstecken zwei von
euch auf dem Abenteuergelände. Ihr andern wendet euch zum See hin und wartet
genau drei Minuten. Nicht umdrehen, nicht gucken! Dann suchen. Wenn ihr eure
Mitschüler innerhalb von zehn Minuten gefunden habt, gibt es für alle in der
Pizzeria Schtroumpf-Gourmand Pizza gratis, also umsonst, bis zum Platzen.«
Starkes Angebot, dachte Tim.
Schiefmütze deutete auf Gaby.
»Du wirst versteckt. Und...«, er blickte suchend umher und wies dann auf
Nadine, »und du. Ihr andern jetzt umdrehen! Und nicht schummeln!«
Die Mädchen kicherten und
liefen mit den Schlümpfen aufs Abenteuergelände, wo ungezählte Verstecke waren.
Die übrigen Schüler wandten
sich zum See und jeder zählte die drei Minuten ab auf seiner Uhr.
»Um Gottes willen!«, rief Dr.
Keul. »Wir sind nur noch 25.«
»Keine Aufregung, Herr Doktor«,
meinte Karl. »Sie haben Gaby und Nadine vergessen.«
»Himmel!«, seufzte der Lehrer.
»Ich bin schon völlig durcheinander.«
»Er braucht Nervennahrung«,
flüsterte Klößchen seinem Freund Tim zu. »Nachher muss er sich unbedingt mit
Gratis-Pizza voll stopfen.«
In diesem Moment bemerkte Tim
den Schnurrbart-Typ. Der preschte heran wie vom Teufel gejagt, Schweiß und
Entsetzen auf dem Gesicht. Schon vorhin hatte Tim ihn am Eingang gesehen, wo er
mit wichtiger Miene herumstand. Vermutlich der Manager. Er stürmte zu Keul.
»Wo... wo... wo seien die
zweien Zwergen, wo Sie betreuen?«
»Ich weiß nicht«, erwiderte
Keul erstaunt.
»Was ist mit denen?«, schnappte
Tim.
»Sind... sind Verbrecher. Haben
zwei unserer Schlümpfe überschlümpft... ah, überfallen, gefesselt und geknebelt
und ihnen die Schlumpfkostüme weggeschlümpft... weggenommen.«
Tim begriff blitzartig. »Das
gilt Nadine«, rief er. »Sie soll entführt werden. Erklärung später. Dr. Keul
und alle anderen zum Haupteingang! Haltet die Typen auf. Karl, Klößchen — wir
düsen zum hinteren Ausgang.«
Den gab’s, wie der an alle
verteilte Übersichtsplan zeigte. Und Tim spürte instinktiv: Das war der Ort für
den Showdown.
Äktschen! Alle sausten los.
Als Tim, Karl und Klößchen den
hinteren Ausgang erreichten, schleppten Schiefmütze und Watschelschlumpf ein in
Decken gehülltes Bündel durchs Tor: Nadine, schon betäubt. Mit Chloroform, wie
sich später herausstellen würde.
»Attacke!« Tim war schon bei
Schiefmütze und knallte ihm seine Karatefaust auf die blaue Schlumpfgurke, was sofortigen
K. o. auslöste.
Karl und Klößchen rissen den
Watschelschlumpf zu Boden: Den Tortenmeister Jean Midi, der sich das Verbrechen
ausgedacht hatte und die arbeitsfreien Mai-Feiertage dafür benutzen wollte.
Wusste er doch von Nadines Klassenfahrt und dem fest gebuchten Besuch des
Walibi-Schlumpf-Parks.
Midi und sein Komplize, ein
gewisser Pierre Riz, hatten alles geplant, allerdings auch Mist gebaut, nämlich
die Lösegeldforderung um Tage zu früh abgeschickt — irrtümlich zusammen mit
österlichen Grußkarten an Bekannte und Freunde.
Gaby, die sich ahnungslos in
einer Blockhütte versteckt hatte, war nichts geschehen. Und die Klassenfahrt
wurde dann doch noch ein schlumpfiger Riesenspaß.
Picknick unter schwarzer Flagge
Seeräuber gab’s zu allen
Zeiten. Und die von heute sind besonders dreist.
Ein Hit, diese Herbstferien!
Jedenfalls für TKKG. Seit gestern wohnten Tim und seine Freunde im tollen
Ferienort Simbadafi, gelegen an einer Mittelmeerküste, die zu einem afrikanischen
Land gehört. Aber hier sprach man nicht nur Arabisch, sondern auch Englisch und
Deutsch, vor allem im Strandhotel Miramare, wo die Jungs ein Dreibettzimmer mit
Blick aufs Meer hatten.
Gaby wohnte Wand an Wand mit
ihnen, zusammen mit Katrin Reichard, ihrer neuen Freundin.
Erich und Margot Reichard,
Katrins Eltern, waren auch dabei, hatten TKKG eingeladen und konnten diese
Großzügigkeit aus dem Ärmel schütteln, denn Reichard war ein reicher Fabrikant
für elektrische Rasenmäher und Schneefräsen. Rund ums
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